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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Serena immer stark, kühl, unnahbar und unverletzlich gewirkt. Außer in diesem einen Moment im Wald, als es mit ihm durchgegangen war. Er konnte nichts für sie tun und hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so hilflos gefühlt.
    Auch Aira kam nicht an Serena heran. Sie sprang an ihr herum, zerrte an ihrer Hand, wenn sie etwas Interessantes sah. Aber Serena hatte immer nur ein leichtes geistesabwesendes Lächeln für sie übrig.
    Serena versuchte die Gefühle zu verarbeiten, denen sie beim Kontakt mit dem Wesen in ihrem Bauch ausgesetzt gewesen war. Was war mit ihr geschehen? All diese Situationen, in denen sie, ohne zu denken und ohne zu fühlen, gehandelt hat te ... Würde sie als die Person, die sie jetzt war, auf die gleiche Weise handeln? Hatte die Fähigkeit Gefühle zu empfinden sie verändert? War sie noch sie selbst?
    Wer war sie, bevor sie klare Empfindungen wahrnehmen konnte? War sie bisher nur eine leere, seelenlose Puppe gewesen, die nur getan hatte was man ihr gesagt hatte? War sie wie ihre Mutter gewesen? Und wenn nicht ... Wenn sie vorher schon Serena gewesen war, wer war sie dann jetzt? Was machte sie aus? Was machte sie zu dem, was sie war? Oder formten die Wahrnehmungen anderer ihr Ich?
    Serena erinnerte sich an all diese Fragen, die ihr gleichzeitig im Kopf herumgeschwirrt waren.
    Ihr Kopf wurde müde, so viele Fragen und keine Ant worten. Sie konnte nicht anders Serena wünschte sich zu verschwinden, nicht mehr zu sein, nicht mehr diesen Zweifeln, diesen Gefühlen ausgeliefert zu sein. Nachts konnte Serena wieder nicht einschlafen, saß nur da und starrte ins Feuer.
    Mikhael hatte Wache und konnte es nicht mehr mit ansehen. Er setzt sich neben sie, legte den Arm und sie und zog sie an sich.
    Serena Herz schlug bei der Erinnerung schneller, was es in letzter Zeit immer tat, wenn sie nahe bei Mikhael war.
    Die Serena aus ihrer Erinnerung ließ es ruhig mit sich geschehen. Es fühlte sich warm an. Sie hörte Mikhaels Herz schlagen, fühlte sich geborgen und lehnte sich an ihn. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie weinte still vor sich hin.
    Lange saßen sie so da, Mikhaels Arm um Serena. Die Tränen liefen immer weiter. Trauer um ihr verlorenes Ich, Trauer um ihr gegenwärtiges Ich und ihr zukünftiges. Trauer um Molly, Trauer um alles das Geschehene, darum, was gerade geschah und noch geschehen würde. Sie weinte, bis keine Tränen mehr übrig waren. Es fühlte sich an wie Stunden, die sie so da saßen.
    Als ihre Tränen versiegten, streichelte Mikhael ihr über die Wange und fragte einfach: „Geht es besser?“ Immer noch nach Atem ringend nickte Serena.
    „Es muss schwer sein mit all diesen neuen Gefühlen umgehen zu müssen. Es tut mir Leid.“ Serena blicke Mikhael tief in die Augen und sah dort MITGEFÜHL. Er litt, weil sie litt. Sie schaute ihn weiter verwundert an und fragte, für was er um Verzeihung bat.
    „Als wir bei dem Schlüssel waren und er deine Gefühle freisetzen wollte ... Ich wusste, du würdest leiden. Ich habe versucht, sie aufzuhalten ... Aber ...“
    „Warum wusstest du, dass es wehtun würde?“, fragte Serena verwundert.
    „Das Leben ist nicht einfach. Für die meisten bedeutet Leben Leiden und den ständigen Kampf diese Leiden zu minimieren“, versuchte er zu erklären. Mikhael dachte an sein eigenes Leben, an seine Erfahrungen und an sein Leiden.
    „Aber warum wollen dann alle weiterleben? Warum klammern sich so viele an ihr Leben, wenn es nur Schmerz und Leid bringt?“ Serena verstand nicht.
    „Es gibt Dinge, für die es sich zu leben lohnt. Ohne Dunkelheit gäbe es kein Licht und ohne Licht keine Dunkelheit.“ Serena spürte, wie sich etwas in ihrem Bauch bei diesen Worten bewegte und legte die Hand auf ihn. Sie dachte lange nach, bevor sie die nächste Frage stellte: „Was ist das Licht in deinem Leben?“
    Ohne nachzudenken, ohne sich etwas zurechtzulegen, sagte Mikhael ein einziges Wort: „Du.“
    Das Herz der Serena, welche die Erinnerung noch einmal durchlebte, schlug jetzt so schnell, dass sie Angst hatte, es würde aus ihrer Brust herausspringen. Während die Serena aus der Erinnerung Mikhael verwundert und ohne Verständnis anschaute.
    Als ihm klar wurde, was er gesagt hatte, blickte Mikhael mit glühenden Wangen zu Boden. So war das nicht geplant gewesen.
    „Wieso? Ich fühle so viel Dunkelheit in mir, dass ich nicht leuchten kann“, erwiderte Serena verwirrt. Mikhael lachte leise, bevor er ihr antwortete: „Du leuchtest wie der hellste

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