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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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dürfte Davions Geheimdienst erheblichen Schaden zufügen.«
    Myndo schnaufte abfällig. »Und ihr wollt behaupten, dieses zufällige Ereignis herbeigeführt zu haben?«
Der Primus nickte. »Wir können natürlich nicht für uns in Anspruch nehmen, daß Justin Allard wegen Verrats vor Gericht gestellt und aus den Vereinigten Sonnen verbannt wurde, aber es ist uns gelungen, diese Situation zu unserem Vorteil zu kehren. Ich habe angeordnet, die Berichte über Justins Siege mit anderen, weit bedrückenderen Nachrichten an Maximilian Liao zu kombinieren. Häufig genug waren die Meldungen von Justin Xiangs Siegen der einzige Lichtblick in den düsteren Stunden des Kanzlers. Ich habe Liaos Faszination mit und Hunger nach Xiang genährt. Das allein hat ihm diesen Platz verschafft.«
Myndo beugte ihr Haupt in einer Geste, die zu gleichen Teilen Respekt und Zerknirschung ausdrückte. »Ich verstehe eure Worte und gestehe meinen Irrtum ein.« Ihr Kopf kam langsam wieder hoch, und sie erwiderte Tiepolos düsteren Blick. »Ich gebe jedoch zu bedenken, daß mein Handeln ebenso sorgfältig geplant war. Nur im Scherz habe ich einem uns als ISA-Agenten bekannten Draconier gegenüber meine Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht, daß das Kombinat im Styxsystem Banditen Zuflucht gewährt. Die ISA hat sämtliche übrigen Informationen selbst zusammengetragen. Sie haben Melissas Anwesenheit auf der Silberadler selbständig ermittelt. Und sie haben auch reagiert.«
Myndo kniff die Augen zusammen. »Was hat sich denn als Resultat meiner Handlung so Bedeutendes ereignet? Quintus Allard hat erfolgreich eine Erklärung für die Bedeutung der Silberadler fabriziert, ohne Melissas Anwesenheit publik zu machen. Melissa gelangte sicher in die Arme ihres Verlobten. Eine Reihe von Banditen, ISA-Truppen und Söldnern sind gestorben. Das ist kein großer Verlust.«
Der Primus zuckte zusammen, und Myndos Herz tat einen Sprung. In diesem Augenblick wußte sie, daß etwas in ihren Worten ihm Sorgen bereitet hatte. Das bedeutete, er hatte einen Schwachpunkt, den sie gegen ihn ausnutzen konnte. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, daß es etwas gibt, wovor er Angst hat, etwas, das er nicht kontrollieren kann. Vielleicht habe auch ich Grund, dieses Etwas zu fürchten.
Der Primus verdrängte jede Emotion aus seiner Stimme, aber seine Unterlippe zitterte unter der Anstrengung. »Einer der getöteten Söldner war Oberstleutnant Patrick Kell. Es war in der Tat ein Glücksfall, daß seine Kell Hounds rechtzeitig und in ausreichender Stärke eintrafen, um den designierten Archon zu retten, aber sein Tod macht ein Problem wieder akut, das ich längst hinter uns glaubte. Ich habe keinen Zweifel, daß sein älterer Bruder Morgan zurückkehren und die Leitung der Kell Hounds wieder übernehmen wird.«
Myndo runzelte die Stirn. Und das macht dir solche Angst? »Ich sehe keine Bedrohung in dieser Entwicklung, noch glaube ich auch nur an deren Wahrscheinlichkeit. Die Kell Hounds haben Kell nicht einmal eine Nachricht über den Tod seines Bruders gesandt.«
Der Primus schüttelte langsam den Kopf. »Nein, das haben sie nicht, und sie werden es auch nicht tun. Sie werden einen Boten zu ihm senden, der Morgan diese Mitteilung persönlich überbringt. Dieser Bote wird ihm auch mitteilen, daß sein alter Feind Yorinaga Kurita erneut auf der Seite des Kombinats in die Schlacht zieht. Wenn der Konflikt zwischen diesen beiden wieder aufflammt, kann er sich zu einem Feuersturm entwickeln, der sich jeder Kontrolle durch uns entzieht.«
Myndo sah, wie alle Kraft aus dem Körper des Primus zu schwinden schien. Als sei sein Versuch, mich zu kreuzigen, abgeschmettert. Sie breitete die Arme aus. »Ich habe meine Verteidigung vorgetragen, Primus. Ich gebe zu bedenken, daß meine Anstrengungen subtiler Natur waren und zu einer Zeit unternommen wurden, als es unmöglich war, dieses hohe Haus einzuberufen. Mag mein Urteil auch vorschnell gewesen sein, so hat es doch keinen echten Schaden angerichtet. Mag es uns allen als Erinnerung an die wahre Macht der Information dienen, und mag diese Erfahrung unser aller Denken formen. So sei es im heiligen Namen des Jerome Blake!«
Der Primus sah hoch und blickte sich unter den Präzentoren um. Dann nickte er müde. »Im Namen des seligen Blake, so sei es.« Sein Körper bebte unter den Erschütterungen eines lautlosen Lachens. »Die Versammlung spricht dich frei. Du kannst gehen, aber nimm dir deine Worte auch selbst zu Herzen. Diese

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