BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

um die Wärmeentwicklung in Grenzen zu halten. Als habe der Marodeur die Gefahr erkannt, die der Verteidiger für ihn darstellte, ließ er seinen gesamten Zorn über dessen rechten Arm hereinbrechen. Der blaue PPK-Strahl zuckte an dem Arm auf und ab und sprengte eine Lage Eisenkeramikpanzerung nach der anderen in die Nacht. Der rechte Armlaser fuhr am Lauf des Liao-PPKs entlang, zertrennte die letzten Panzerungsschichten, und ein Wärmeaustauscher flog in einem Geysir grüngelber Kühlflüssigkeit auseinander. Der linke Armlaser stieß in die Schulter des Verteidiger. Dicke Myomerbündel wurden auseinandergerissen und peitschten wild umher, als die Strahlbahn sie kappte. Der Laser hob sich in das Gelenk und zerschmolz die Titanstahlknochen. Mit einem Donnerschlag und einem blutigroten Aufblitzen wirbelte der rechte Arm des Verteidiger durch die Dunkelheit davon.
    Nachdem er den Verteidiger ausgeschaltet hatte, hatte Andrew für einen Moment die Gelegenheit, das Schlachtfeld zu überblicken. Mindestens die zwei Jenner der Lanze Fox lagen brennend am Boden, aber ein Liao- Skorpion hatte beide Vorderbeine verloren. Auf der linken Seite konnte Andrew Lanze Bullseye zwar nicht sehen, aber das kontinuierliche Feuer um ihre Stellungen zeigte ihm, daß zumindest einige seiner Leute noch am Leben waren. Auf dem Hügel, wo Lanze Cat die Liao-Mechs abfangen sollte, die gegen die Valkyries angerückt waren, sah Andrew zwei brennende Häuser und das stotternde Aufblitzen von Autokanonen, aber er konnte aus dem Chaos dort oben keinerlei Schlüsse ziehen.
    Trotz der Verluste durch den Hinterhalt schoben sich die Todeskommandos weiter den Hügel hinauf, auf Yare Industries zu. Sie haben ihre mittelschweren Mechs aufgegeben, um uns zu stoppen, während ihre schweren Brocken weiter auf das Ziel zumarschieren. Ob ich will oder nicht, ich muß unsere Reserve einsetzen. Andrew öffnete einen Funkkanal. »Jetzt, Craon. Einsatz für Lanzen Gorgon, Hellion und Jackal! Wir müssen sie aufhalten!«
    Craon führte die drei Lanzen der Kathil-Miliz aus ihren Verstecken und schnitt den Liao-Maschinen den Weg ab. Die vier Stadtkolosse Lanze Gorgons feuerten ihre Autokanonen synchron auf den Ostsol ab, der die Liao-Truppen anführte. Zwei Granatenströme sprengten die Panzerung vom Torso des Mech. Ein Geschoßhagel riß den rechten Arm des Ostsol ab und warf den schweren Mech durch die Gewalt des Angriffs halb herum. Der vierte Mech geißelte die Panzerung vom linken Bein des Liao-Mechs, aber trotz der schweren Beschädigungen ging der Ostsol nicht zu Boden.
    Der Liao-Mech konzentrierte seinen Gegenangriff auf einen der Stadtkolosse. Zwei schwere Laserstrahlen schossen aus der Brust des Ostsol und spießten die kleinere Maschine auf. Unter der höllischen Liebkosung der Laser zerschmolz die Panzerung des Davion-Mechs, dann explodierte dessen innere Struktur in einer pechschwarzen Rauchsäule halbgeschmolzen nach außen. Der kleine Mech fiel stolpernd zurück und sank an einer Gebäudewand zu Boden. Der größte Teil seines Innenlebens rann in geschmolzenen Metallsturzbächen den Torso hinunter.
    Lanze Hellion, ein Quartett von Speerschleudern, deckte den Liao-Marodeur hinter dem Ostsol mit KSR-Salven ein. Die Hälfte der sich um ihre Längsachse drehenden Geschosse verwandelten sich unmittelbar vor dem Einschlag in tödliche Napalmwolken, die sich wie eine lodernde Haut über den Marodeur legten. Die anderen Raketen detonierten erst beim Aufprall und rissen ganze Fetzen aus der Panzerhaut der Maschine, konnten den vogelähnlichen Mech jedoch weder verletzen noch verlangsamen.
    Andrews Mund war ausgetrocknet. Sie haben ihre KSR-Ladungen gemischt... sie tragen Infernoraketen! Sind die total verrückt geworden? Das ist, als würde man sich eine Weste aus Plastiksprengstoff umlegen. Noch während er mit diesen Gedanken rang, wurde ihm klar, daß ihre Handlungsweise eine grimmige Befriedigung in ihm auslöste. Zumindest haben sie sich den richtigen Mech ausgesucht — diese verdammten Marodeure laufen auch so schon schnell heiß ...
    Der Pilot des Marodeur hatte seine Ziele bereits anvisiert und beide PPKs abgefeuert, bevor er wußte, wogegen er antrat. Das blaue Feuer aus seiner rechten Manschette traf eine Speerschleuder und schälte die Panzerung von deren Torso, als handele es sich um Einwickelpapier. Die Speerschleuder wankte, hielt sich aber aufrecht. Der zweite PPK-Strahl riß die Panzerung von der linken Flanke seines Zieles und wirbelte die