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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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weißen Strähne am Haaransatz in der Mitte der Stirn, war sein kurz geschnittenes Haar rabenschwarz. Das Auffallendste an ihm waren die Augen. Stahlblau spähten sie unter kleinen epikanthisehen Falten hervor. Es waren die Augen des Drachen persönlich: kalt und durchdringend wussten sie ihre Geheimnisse zu wahren, während sie diejenigen, auf denen ihr Blick ruhte, aller Geheimnisse entkleideten. Im Augenblick musterten sie die Mitglieder von Wolfs Kommandostab.
    Fürst Kuritas Blick ruhte auf Minobu. Er nahm den einfachen Dragoneroverall zur Kenntnis und glitt über die Schwerter in seinem Gürtel, bevor er zu seinem Gesicht zurückkehrte. Minobu glaubte Wiedererkennen aufblitzen zu sehen, bevor es hinter der Maske der Höflichkeit des Politikers verschwand. An der Erleichterung, die er verspürte, als der Koordinator wortlos vortrat und Jaime Wolf die Hand entgegenstreckte, konnte er erkennen, wie angespannt er gewesen war.
    »Guten Tag, Colonel Wolf. Es freut mich außerordentlich, Ihnen schließlich doch noch zu begegnen.«
Wolf ergriff die Hand des Koordinators. Minobu konnte die Sehnen an den Händen der beiden Männer hervortreten sehen, als sie den Griff des anderen prüften. »Ihre Anwesenheit ist eine Ehre für uns, Lord Kurita.«
»Keine ungewöhnliche Ehre für Sie. Sie waren für alle Nachfolgerfürsten tätig und sind es nun schließlich auch für mich. Ich freue mich auf viele weitere Besuche bei einem so berühmten Kommandanten. Bei einem davon werden Sie mir vielleicht erzählen, warum Sie meine Angebote so lange abgelehnt haben.« Die Stimme des Koordinators war milde, ohne jeglichen Anflug eines Vorwurfs. »Ihre Dragoner haben einen einzigartigen Ruf als Krieger, und wir wissen wahre Krieger im Kombinat zu ehren. Vielleicht haben Sie nun eine dauerhafte Heimat gefunden. Gewiss wird Ihnen unsere soldatische Art mehr zusagen als die sterile Behandlung, die Ihnen Haus Steiner hat angedeihen lassen.«
»Wir freuen uns auf ein gutes Arbeitsverhältnis, Koordinator.«
»Eine diplomatische Antwort, Colonel.« Takashi neigte den Kopf in Wolfs Richtung. »Vielleicht nicht ganz so diplomatisch wie Ihre Handlungen. Sie waren bei meiner Ankunft nicht in Batan, und meine Offiziere waren nicht sehr erfreut.« Eine schwache Geste bezeichnete die Offiziere, die aus ihren Mechs gestiegen waren. Unter ihnen war auch Gensai Terasu, der wie üblich finster dreinschaute. »Sie berichteten, Sie hätten etwas, das Sie als wichtiger erachteten als die Begegnung mit dem Staatsoberhaupt.«
»Die militärische Lage erforderte meine Anwesenheit, Fürst Kurita.« Wolfs Antwort war kühn und aufrichtig, aber er schwächte sie gerade richtig ab, um Fürst Kurita zu beschwichtigen. »Ich war ganz sicher, Sie würden verstehen, dass ein Krieger seine Pflicht erfüllen muss.«
Wolf hatte es richtig gemacht. Takashi bellte ein kurzes Lachen. »Es freut mich, dass Sie Ihre Pflicht über unbedeutende Protokollfragen stellen.«
Der Gesichtsausdruck der Schwertoffiziere verriet allzu deutlich, dass sie anderer Ansicht waren.
»Aber ich bin nachlässig. Es ist offensichtlich, dass Sie noch unter den Folgen Ihres kürzlichen Missgeschicks leiden. Ich werde veranlassen, dass sich mein Leibarzt Ihrer annimmt. Er ist der beste Arzt der Bruderschaft.«
»Bei allem Respekt, Koordinator, meine Verletzungen sind unbedeutend.« Ungeachtet seiner Worte konnte Minobu sehen, dass Wolf während des Gesprächs mit Fürst Kurita beträchtlich blasser geworden war. Wolf biss die Zähne zusammen. Wie ein Samurai verriet er keine Schwäche und machte keinerlei Eingeständnis, dass Verletzungen eine Rolle spielten. Das Feuer brannte noch. Tief in ihm, wo niemand es sehen konnte, lächelte Minobu.
Der Koordinator musste Wolfs Blässe ebenfalls bemerkt haben.
»Dann könnten wir uns zumindest ins Kommandofahrzeug begeben, wo es für uns alle sehr viel bequemer sein dürfte. Wir alten Soldaten wissen über Verletzungen genau Bescheid. Ach, waren das noch Zeiten, als Verwundungen meine einzige Sorge waren.« Er und Wolf gingen nebeneinander zum MHQ. Als sie es bestiegen, sagte er: »Ich bin gespannt darauf, Ihre Dragoner im Felde zu erleben.«
Die klimatisierte Luft des MHQ war offensichtlich eine Erleichterung für Wolf. Trotzdem machte er auf Minobu noch einen wackligen Eindruck. Wolf stellte seine Offiziere vor und übertrug die Aufgabe, einen Lagebericht zu geben, geschickt seinem nachrichtendienstlichen Leiter, Major Blake, der den Neuankömmlingen die

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