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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Minobu die Faust um die gepanzerte Pilotenkapsel und riss daran. Bei dem Versuch drohte der Verteidiger auf den Schütze und in das Magma zu stürzen. Der Mech wollte seinen Krieger nicht hergeben.
Es waren drei weitere Versuche notwendig, um das Cockpit loszureißen. Mit der Kapsel in der Hand kroch der Verteidiger nun wie eine Riesenkrabbe rückwärts von dem Loch weg. Sobald er sich in Sicherheit wähnte, brachte Minobu seinen' Mech auf die Beine und rannte auf die nächstbeste Deckung zu.
Bevor er sie erreichte, trat schließlich das Unvermeidliche ein, und die Raketen des Schütze detonierten. Die Druckwelle schleuderte den Verteidiger wie eine Stoffpuppe nach vorne. Im Flug verschränkte Minobu den linken Arm des Mechs über seiner Brust und rollte sich um ihn herum zusammen.
Die Erschütterung, als der Mech auf dem Boden aufschlug, war phänomenal. Einer seiner Sicherheitsgurte riss, und Minobu wurde nach vorne gegen den Sichtschirm geschleudert. Der Neurohelm verhinderte, dass er sich den Schädel spaltete, aber der Aufprall machte ihn benommen. Die Kontrollstecker wurden aus ihren Anschlüssen gerissen, und der Mech lag ebenso schlaff da wie sein Pilot.
Minobu stöpselte die Stecker wieder ein. Der Mech lag auf der Pilotenkanzel des Schütze. Er hoffte, dass sie den Aufprall unbeschadet überstanden hatte. Es wäre ein grausamer Scherz des Schicksals, wenn die Kapsel jetzt zerschmettert worden war, nachdem er sie vor der Explosion gerettet hatte. Er wälzte den Verteidiger auf die Seite.
Das Metall der Kanzel des Schütze war eingedrückt und verbeult, schien aber nicht aufgerissen zu sein. Minobu konnte in ihrem Innern vage eine Gestalt erkennen, die sich bewegte. Der Krieger lebte! Vorsichtig begann er die Panzerungsfetzen zu lösen, die die Einstiegsluke verklemmten.
Minobu hatte diesen Mann dem Tod von der Schippe geholt, hatte das Leben des MechKriegers buchstäblich in seine Hände genommen. Ohne Minobu wäre der Krieger jetzt tot, seine Zukunft zusammen mit seinen Atomen in alle Winde zerstreut. Von jetzt an war das Karma, das sich dieser Mann verdienen würde, im Guten wie im Bösen auch Minobus Karma. Für die Worte des Mannes, für seine Taten, sogar für sein Leben trug Minobu jetzt die Verantwortung. Bushido verlangte es.
Die Luke öffnete sich mit einem Kreischen protestierenden Metalls, und der Neurohelm des MechKriegers erschien. Mit langsamen Bewegungen kletterte er aus der Kanzel, sein linker Arm hing schlaff herab.
»Sieht so aus, als hätten Sie was bei mir gut«, sagte der Pilot und streifte sich mit seiner unverletzten Hand den Helm über den Kopf. Schließlich konnte Minobu das Gesicht des Kriegers sehen. Der Mann, den er gerettet hatte, war Colonel Jaime Wolf.

10
    MHQ Alpha-Regiment, Fire Rift, Quentin IV
Mark Draconis, Vereinigte Sonnen
     
    18. Juni 3023
    »BattleMechs aus östlicher Richtung, Colonel.« Camerons Stimme war ruhig, hatte aber jedermanns Aufmerksamkeit im mobilen Hauptquartier des Alpha-Regiments. »Keine von uns.«
    Wolf sah vom Holotank auf und warf einen Blick auf den Chronometer am vorderen Schott. »Der Zeit nach könnten es unsere Gäste sein.« Seine Stimme war rauh und immer noch trocken von der Tortur in seinem überhitzten BattleMech. Wolf nahm einen Schluck des Elektrolytgetränks aus der Plastikflasche in seiner Hand. »William, schicken Sie eine Scoutlanze raus. Abfangen und bestätigen.«
    »Ist unterwegs, Colonel. Kontakt in zehn Minuten.« »Ist Girards Kompanie in Alarmbereitschaft?«
»Ja, Colonel.«
»Dann warten wir, bis wir wissen, wen wir vor uns
    haben.« Wolf richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Holotank, auf dem die Positionen aller Kampftruppen im Gebiet des Fire Rift dargestellt waren.
    Minobu, der den Söldnerkommandanten durch den Tank beobachtete, fand, dass Wolf abgehärmt aussah. Er hatte das Schmerzmittel, das ihm der Arzt angeboten hatte, mit der Begründung abgelehnt, er müsse klar denken können. Wenn er sich bewegte, geschah dies langsam und mit großer Vorsicht, um jede Erschütterung seines linken Arms zu vermeiden, der von einer Manschette geschützt wurde und in einer Schlinge steckte. Vor dem Hintergrund seiner dunkelblauen Uniform wirkte die weiße Schlinge blass. Wolf war ganz eindeutig erschöpft.
Minobu wusste, dass der menschliche Körper nicht dazu geschaffen war, sich den Qualen auszusetzen, die Wolf erlitten hatte, und der Colonel war kein junger Mann mehr. Minobu wusste auch, dass dieser Körper die

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