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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Fähigkeit hatte, sich sehr schnell von fürchterlichen Verletzungen zu erholen, wenn dahinter ein starker Wille stand. Er konnte nur Vermutungen anstellen, ob Wolf diesen Willen noch besaß.
    Der Söldnercolonel starrte auf die Holokarte, wie er es in der Kommandozentrale in Batan getan hatte, obwohl er keine Varianten durchspielte. Er befasste sich mit den Problemen, die ihm seine .Offiziere vortrugen, fing aber keine Diskussionen an. Seine Antworten auf Fragen kamen langsamer, und er sprach undeutlich. Es steckte kein Schwung in ihm. Er schien von seiner Umgebung losgelöst zu sein.
    War das der Krieger, der aus dem Nichts Truppen in die Innere Sphäre gebracht hatte, die schon bald danach den Ruf als die Elitesöldnereinheit der Nachfolgerstaaten genoss? Der nimmermüde Kommandant? Der unerbittliche Feind? Dies war ein Mann, an dem sich die Auswirkungen fast zwanzig Jahre permanenter Kriegsführung zeigten. Ein Schatten des Fuchses, der bei seiner ersten Begegnung mit Minobu Herrschaftsspiele gespielt hatte. War die Berührung mit dem Tod für ihn eine Gezeitenwende gewesen? Hatte Minobu Wolfs Leib gerettet, nur um das Wesen des Mannes zu verlieren?
    Wenn das jüngste Abenteuer kein Wendepunkt für Wolf war, für Minobu war es gewiss einer gewesen. Er fühlte sich wie neu geboren, auf Tuchfühlung mit seinem inneren Frieden. Draußen im Ödland hatte er noch einmal Muga erlebt. Dann, im Kampf, hatte er Mushin erfahren, diese eigentümlich martialische Form des Handelns ohne zu denken, bei der man frei von Gewissensbissen war. Die Erfordernisse des Augenblicks und ihre strikte Ausführung wurden zum A und O des Daseins. Der Frieden eines Samurai.
    Camerons Stimme erregte seine Aufmerksamkeit. Der Captain bestätigte, dass die anrückenden Maschinen die erwarteten Truppen aus Batan waren. Wolf gab keine Antwort. Der Colonel war dort eingeschlafen, wo er saß.
    Cameron wiederholte sich nicht, als er keine Antwort von seinem Vorgesetzten bekam. Statt dessen stellte er sich neben Major Yukinow. Der Betrieb im MHQ ging weiter. Yukinow beantwortete die Fragen für Wolf und erteilte die Befehle, die der Colonel wahrscheinlich erteilt hätte. Niemand zeigte Besorgnis, dass Befugnisse überschritten werden könnten. Niemand widersprach Yukinow oder stellte seine Autorität in Frage oder schien sich Gedanken darüber zu machen, dass die Befehle vielleicht widerrufen würden, wenn Wolf wieder erwachte. Die Dragoner fuhren mit ihren Operationen fort, ohne die Lähmung zu erfahren, die andere Einheiten erfassen mochte, sobald ihr Kommandant das Steuer nicht mehr in der Hand hatte. Minobu richtete sich darauf ein, ihr weiteres Vorgehen genau zu verfolgen.
    »KuritaMechs passieren Feldposten, Colonel«, sagte Cameron, die Hand auf der Schulter des schlafenden Mannes. Wolfs Augen öffneten sich und zwinkerten dann infolge des Lichts, das durch die geöffnete Luke fiel.
    »Zeit, hinauszugehen und sie zu begrüßen.« Wolf stand auf und zuckte zusammen, als sein verletzter Arm an eine Ecke des Holotanks stieß. Die anwesenden höheren Offiziere verließen ihre Posten und schlössen sich ihm an. Minobu folgte in ihrem Kielwasser.
    Die Luft war noch frostig von der Kühle der Nacht, zu kalt für den leichten Overall, den Minobu trug. Als sich die Gruppe nach Nordosten wandte und ins Sonnenlicht trat, durchströmte die Wärme Minobus Körper, und das Frösteln ließ nach.
    Weit voraus fiel die Morgensonne auf die Kurita-Mechs, die einer nach dem anderen durch eine Bresche in den Wänden der Schlucht marschierten, in der sich Alphas FeldHQ befand. Die Spitze der Kolonne war bereits im Schatten verschwunden, wo sie sich mit dem verschlungenen Gelände zwischen dem Schluchteingang und dem ausgedehnten Tafelland auseinanderzusetzen hatte, wo das MHQ stationiert war. Während Minobu zusah, passierten zwei Kompanien den Schluchteingang.
    Hinter der Traube von Scoutfahrzeugen, die für das MHQ unterwegs waren, gingen die Aktivitäten ungerührt so weiter, wie dies auch in der Nacht der Fall gewesen war. Das Alpha-Regiment unterhielt seine Feldreparatur- und Versorgungseinrichtungen an gleicher Stelle. Einige Theoretiker hatten spekuliert, die Massierung von Kommandostand und logistischem HQ so dicht vor der Nase des Feindes sei eine zu große Versuchung für ihn, aber die Dragoner schienen sich sicher zu fühlen. Auch die beschädigten BattleMechs, die zu Reparaturzwecken hier waren, würden eine Gefahr für jeden Angreifer sein. Die

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