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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Zeigefinger. Mit einem Seufzen hob sie den Kopf und musterte Theodore durchdringend. Mehrere Herzschläge später schlug sie wiederum die Augen nieder.
»Also gut. Er ist ein richtiger Falke, Haus Steiner fanatisch ergeben und allem gegenüber blind und taub, was gegen Steiner gesagt wird. Er nimmt den Spitznamen der Dritten Garde sehr ernst. Sie wird ›Die Stets Gewappnete Dritte‹ genannt, und er schleppt die ganze Zeit ein antikes Breitschwert mit sich herum, sogar in seinem Mech. In dieser Beziehung ist er ein wenig sonderbar.«
Bei ihren letzten Worten wurde ihre Stimme schwächer. Theodore bemerkte, daß sie auf die Schwerter in seiner Schärpe starrte.
»Schon gut, Sho-sho. Bitte fahren Sie fort.«
»Er muß direkt von Tharkad hierhergekommen sein. Das Wetter hier wird ihm nicht sonderlich gefallen, aber er ist ein Veteran und wird sich sein Urteilsvermögen dadurch nicht beeinträchtigen lassen. Er nennt seine Truppen ›Teutonische Helden‹ und sie sind genauso fanatisch wie er. Sie gehen für Haus Steiner in den Tod.«
» So ka. Würden Sie ihn als einen traditionellen Steiner-Anführer einschätzen?«
»Tja ... Ja, sicher.«
»Sehr gut«, sagte Theodore zufrieden. Er legte eine Diskette in das Laufwerk des Holotanks und gab etwas über die Tastatur ein. Rote Kuritasymbole verschwanden und leuchteten an anderer Stelle wieder auf. Gleichzeitig erschienen matt orangefarbene Pfeile, die auf die Steinerstellungen zeigten.
»Das sind die Stellen, die wir morgen angreifen.«
Die Legionsoffiziere studierten die Karte. Heise leckte sich über die trockenen Lippen, während Nordica auf einem Finger kaute. Sie bat um eine Wiederholung der Darstellung des geplanten Angriffs und stellte präzis formulierte Fragen, während Heise Berechnungen mit seinem Handrechner anstellte. Nach einigen Minuten runzelte Heise die Stirn und stellte seine Berechnungen ein.
»Die Angriffe, die Sie vorschlagen, werden sämtliche Reserven verbrauchen, die wir noch haben«, wandte er ein.
»Das ist wahr«, räumte Theodore leichthin ein. »Aber früher oder später werden unsere Reserven sowieso verbraucht sein, ob wir angreifen oder nicht. Toujours l'audace, mon General! Es müßte uns gelingen, von den Lyranern Versorgungsgüter zu erbeuten, wenn wir sie zurückwerfen.«
»Das ist ein großes Wagnis«, sagte Nordica und fuhr sich mit der Zungenspitze mehrmals über die Oberlippe. Ihr Gesicht drückte Bedenken aus.
»Sie waren diejenige, die mich verwegen genannt hat.«
»Ja, das habe ich.«
»Nun, Verwegenheit ist eine Tugend des Drachen. Haben Sie die Courage mitzuhalten?«
Nordica warf stolz den Kopf in den Nacken. Theodore vermutete, daß sie annahm, er würde ihre Courage anzweifeln, weil sie eine Frau war. Das war jedoch keineswegs der Fall. Tomoe hatte ihn viel über die Courage gelehrt, die eine Frau aufbringen konnte.
»Ich nehme es in jeder Hinsicht mit Ihnen auf, Mann«, knirschte Nordica.
»Dekashita!« sagte Theodore mit einem Grinsen. »Wir werden den Lyranern Beine machen.«

30
    Steiner-Versorgungsdepot, Cochus, Wega
Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat
     
    17. Oktober 3028
    Fuhito verfluchte das Wetter und schauderte, als ihm ein kaltes Regenrinnsal in den Kragen und den Rücken hinunterlief. Donner beantwortete seine Worte und erinnerte ihn daran, daß das Wetter sein Freund war. Er beruhigte sich innerlich, versuchte die Kälte und die Nässe zu ignorieren. Er hatte sein körperliches Unbehagen gerade aus seinen Gedanken verdrängt, da rumpelte ein Striker-Panzer vorbei und durchnäßte ihn völlig, als er durch eine tiefe Pfütze rollte.
    Fuhito machte einen Schritt zur Seite und lief direkt in einen Steiner-Soldaten, der neben der Kolonne herging. Der Lyraner, ein Leutnant, unter dessen Befehl die Wachabteilung stand, schob Fuhito mit einer rauhen Verwünschung von sich und sagte etwas auf Deutsch. Fuhito bekam nur den Namen Kurita und den übellaunigen Ton mit, aber er faßte es als Beleidigung auf.
    Ein Knuff in den Rücken von einem seiner Begleiter erinnerte ihn daran, daß er sich eingeschüchtert zu benehmen hatte. Er sah sich flüchtig um und fing ein unmerkliches Kopfschütteln von Ninyu Kerai auf. Obwohl Fuhito Kerai im allgemeinen auf irgendeine obskure Art und Weise beunruhigend fand, wußte er, daß der Mann in diesem Fall recht hatte. Die Lyraner, die billige Arbeitskräfte benötigten, hatten sich mit Drohungen und leeren Versprechungen an die Bevölkerung gewandt, um sie zu bekommen. Fuhito und

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