BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen
Flüssigkeit ging sofort in heftig lodernde Flammen auf, die den gesamten Oberkörper des Mechs einhüllten.
Fuhito war entsetzt. Die Kanister enthielten normalerweise zusätzliche Kühlflüssigkeit, die benötigt wurde, um die Aktivatoren der Maschine zu schützen, da die Fusionshitze des Reaktors zu den an den Armen montierten Flammern geleitet wurde. Anstelle der Kühlflüssigkeit hatte dieser Mech Brandchemikalien in den Kanistern gehabt, die er auf jeden eventuellen Gegner, einschließlich eines anderen BattleMech hätte schleudern und ihn so verbrennen können. Die Angst vor dem Flammentod war in jedem MechKrieger tief verwurzelt, ein Schrecken, der seinen Ursprung in den Schwitzkästen der Cockpits hatte, von wo aus sie die Monster mit den nuklearen Herzen steuerten. Dieser Mann hatte seinen Feinden den Flammentod gewünscht. Jetzt wurde er in seinem eigenen Cockpit geröstet, ein Opfer seines eigenen Wunsches.
Der Verlust ihres riesigen Beschützers brach die Kampfmoral der verbliebenen lyranischen Soldaten. In der Kasernentür wurde eine improvisierte weiße Fahne geschwenkt.
Fuhito überließ die Regelungen der Übergabe seinem Sergeanten. Er starrte gebannt auf den brennenden Brandstifter, während ihm düstere Gedanken durch den Kopf zogen. Schließlich tauchte Ninyu aus der Dunkelheit hinter ihm auf.
»Gut getimet, Tetsuhara-cun. Sie haben ihn in Stellung gelockt, wie bei einer Paradeübung. Es ist praktisch ebensosehr Ihr Verdienst wie meiner.«
Fuhito spürte eine Hitze in sich aufsteigen, die nicht von dem brennenden Mech herrührte. »Kein MechKrieger sollte auf diese Weise sterben.«
Ninyu zuckte die Achseln. »Er war ein Lyraner.«
»Er war ein menschliches Wesen. Haben Sie kein Herz?«
»Mein Herz gehört dem Drachen. Ich habe kein Mitleid mit Leuten, die sich gegen den Drachen stellen.« Ninyus Blick war ebenso hart wie seine Worte. »Los jetzt. Die Schweber sind da. Wir brauchen jeden Mann in den Lagerhallen.«
Wie betäubt folgte Fuhito dem schwarzgekleideten Mann.
Die anschließenden arbeitsreichen Stunden betäubten ihn nur noch mehr. Als MechKrieger war er in der Lage, einen der Industriekräne zu bedienen, und daher gab es im gesamten Hafengebiet ständig etwas für ihn zu tun. Er war zu beschäftigt, um nachzudenken.
Während des ganzen Tages registrierte Fuhito in regelmäßigen Abständen, daß Tomoe Nachschubanforderungen von Steiner-Einheiten auffing und besorgten Offizieren versicherte, daß ihre Anforderungen bearbeitet würden und der Nachschub unterwegs sei. In Wirklichkeit verluden die Kuritas diesen Nachschub für ihre eigenen Bedürfnisse.
Der Umfang der lyranischen Anforderungen war ein Anzeichen dafür, daß Theodores Angriffe gut vorankamen. Kombinatstruppen schlugen auf der gesamten Breite der Front zu, machten den Lyranern Druck und lenkten die Aufmerksamkeit von Cochus ab. Je weiter der Tag voranschritt, desto härter arbeiteten die Kuritas. Da sie keine Ahnung hatten, wieviel Zeit ihnen noch blieb, arbeiteten sie auch über den Zustand der Erschöpfung hinaus weiter. Jede Kiste mit Nachschub würde für die Aufrechterhaltung des Widerstands auf Wega lebenswichtig sein.
Die Frachtschiffe, die den Schwebern gefolgt waren, hatte man bei Einbruch der Dämmerung voll beladen. Die Schweber selbst wurden für das bald zu erwartende Eintreffen von Steinertruppen in Reserve gehalten. Nachdem das letzte Schiff vom Pier abgelegt hatte und bevor der erste Schweber zum Beladen eintraf, hatte Fuhito eine kurze Verschnaufpause.
Spät am Abend, als nur noch ein Dutzend Schweber zum Beladen übrig waren, meldeten die Scouts eine Abteilung lyranischer Panzer und Truppentransporter, die auf Cochus zuhielten. Irgendein Steiner-Offizier hatte schließlich beschlossen, persönlich nachzuschauen, warum sein Nachschub noch nicht aufgetaucht war.
Tomoe beaufsichtigte den letzten, hastigen Verladevorgang und befahl Fuhito, mit seinem Kran an Bord des Schwebers zu gehen, bevor sie ihren ebenfalls auf einen Schweber brachte. Die Turbinen heulten auf und hoben den Schweber für seine Reise die Küste entlang nach Nevcason aus dem Wasser. Die Kombinatstruppen hatten das Versorgungslager fast vollständig geplündert. Die Flotte näherte sich dem Vorgebirge, das sich um die Bucht wand, als eine Lanze Skorpione an der Küste auftauchte. Während die leichten Panzer anhielten und den schnell verschwindenden Schwebern ein paar Salven nachfeuerten, fand Fuhito noch die Kraft, einen Greifarm des Krans zu
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