BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
damit das Gegenteil erreicht. Ich mache auch meine Fehler, und ich mußte mit den Konsequenzen meines Fehlers auf Twycross fertigwerden. Danke für die Gelegenheit dazu.«
Victor gab seine Hand frei und zuckte die Achseln. »Das war das Mindeste, was ich für einen Mann tun konnte, der die Vernichtung von vier Mechregimentern verhindert hat.« Er breitete die Arme aus, wie um den ganzen Thronsaal zu umfangen. Grüne und goldene Fahnen hingen von den Balustraden und waren um die Säulen geschlungen. Selbst die beiden Greifen, die den Thron des Archon flankierten, waren in den Farben der Donegal Guards bemalt. »Ohne dich wären all diese Verzierungen schwarz, und wir hätten nichts zu feiern. Zum Teufel, nach der Tracht Prügel, die wir ihnen verabreichten, haben sich die Clans zurückgezogen und keinen Versuch mehr unternommen, Twycross zurückzuerobern. «
Kai preßte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Ich weiß diese Bemerkung zu schätzen, aber wir sind beide zu intelligent, um zu glauben . . . «
»Du hast getan, was du tun mußtest«, stellte Victor mit leichter Schärfe fest. »Du bist keines Verbrechens schuldig. Dr. Lear hat es selbst gesagt: Die Männer waren schon des Todes, bevor du sie dort hochgeschickt hast. «
Kai fuhr sich mit den Fingern durch das dunkle Haar. »Ich hätte die Männer nicht dort hinaufzuschicken brauchen. Ich kenne die Eigenschaften von Pentaglyzerin. Eine
Explosion in der Nähe hätte genügt, es auszulösen. Ich hätte meine Autokanone benutzen oder die Invasoren dazu bringen können, Raketen auf mich abzufeuern. Die Männer brauchten nicht zu sterben. Sie hätten mit den anderen evakuiert werden können. Wie ich es auch drehe und wende, ich weiß, daß ihr Blut an meinen Händen klebt.«
Victor legte die Stirn in Falten. »Das ist so ungefähr das, was du auf Twycross gesagt hast, als du deinen Abschied nehmen wolltest. Was hat sich geändert? Warum hast du dich entschlossen, bei den VCS zu bleiben?«
Kai schürzte die Lippen, dann seufzte er. »Zuerst habe ich es dir übelgenommen, daß du mich auf ein Hospitalschiff >verbannt< hast, das Verwundete von Twycross abtransportierte.
Meine Verletzungen waren bestenfalls leichter Natur, und obwohl ich mich entschlossen hatte, meinen Abschied zu nehmen, fühlte ich mich für meine Lanze verantwortlich. Auf der Curie wollte ich allein sein, aber irgendwie wurde bekannt, wer ich war und was ich getan hatte.«
Der Lieutenant warf Victor einen mißtrauischen Blick zu, aber der Prinz wich zurück und hob unschuldig die Hände.
»He, von mir wußten Sie's nicht.« Dr. Lear war an Bord der Curie, wenn auch mit dem Befehl, Kai aus dem Weg zu gehen. Wir haben nicht versucht, Kais Aktion geheimzuhalten, aber sie war auch nicht allzu bekannt. Ich frage mich . . .
»Okay, Victor. Ich glaube dir.« Kai blickte zur schattenverhangenen Decke des Saales hinauf. »Auf dem Flug hierher nach Tharkad kamen viele Soldaten zu mir, um mir für das Opfer zu danken, das ich gebracht habe, um sie zu retten. Sie erzählten mir, welchen Mut ich bewiesen hätte. Ein paar von ihnen waren Soldaten, die aus Dr. Lears Feldlazarett evakuiert worden waren, und sie glaubten, sie wären für immer sinnlos umhergewandert, wenn ich ihnen nichts zu tun gegeben hätte. Sie sagten mir, ich hätte ihnen das Leben gerettet, und sie würden gerne wieder unter meinem Befehl dienen.
Vielleicht zum erstenmal in meinem Leben war ich nicht der Sohn meines Vaters oder der Erbe meiner Mutter. Für sie war ich Kai Allard, und sie hießen mich nicht wegen meiner Eltern oder meiner Beziehungen willkommen, sondern für das, was ich für sie getan hatte. Wegen meiner eigenen Leistung wollten sie unter mir dienen.«
»Kai, wenn du glaubst, ich wäre dein Freund geworden, weil ...«
Kai schüttelte energisch den Kopf. »Nein, Victor, ich weiß, daß es nicht so war. Ich fühle mich geehrt, ein paar Freunde zu haben, die so wie du das Durchhaltevermögen hatten, mich wirklich kennenzulernen. Ich hätte es sofort sagen sollen. Aber selbst du mußt zugeben, wir wären wahrscheinlich keine Freunde geworden, wenn die Stellung unserer Familien keine natürliche Allianz zwischen uns gebildet hätte.
Jedenfalls haben diese Männer und Frauen, die mir auf der Curie ihren Dank aussprachen, das Geschehen auf Twycross nicht wirklich ausbalanciert, aber ich habe erkannt, daß ich diesen Fehler nie wieder begehen werde, weil ich den Schmerz und den Schrecken kennengelernt habe, der
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