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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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hob den Kopf ein wenig, um die schwarzviolette Silhouette des Palastes zu studieren, der dem Kanrei Theodore Kurita und seiner Familie als Wohnung diente. Wie der Palast des Alten Mannes in Edo war auch dieser im Stil altjapanischer Architektur gehalten, Der Mittelturm war nur drei Stockwerke hoch, aber diese waren doppelt so hoch wie normal, und der Turm hatte einen unglaublichen Umfang. Shin war auf Landungsschiffen von weniger Umfang und Masse als dieses Gebäude gereist. Es war eine große Ehre, daß der Kanrei ihm einen Raum überlassen hatte . Ein weiter Weg aus den Slums von Marfik!
    Als er an sein Leben dachte, erschien alles, was vor der Invasion geschehen war, blaß und unwirklich wie frühe Holodramas und alte Nachrichtenfilme. Die Invasoren waren in mancher Hinsicht die ehrbarsten aller Gegner. Immer wieder versuchten sie, ihre Kräfte den unseren anzugleichen, damit wir auch in der Niederlage nicht das Gesicht verloren. Gelegentlich scheinen sie bei ihren Beziehungen mit uns regelrecht naiv, und seit ihrer Niederlage auf Wolcott wurde keine unserer Welten mehr angegriffen. Bereitet aus ihrer Sicht des Universums diese eine Niederlage dem ganzen Feldzug ein Ende?
    Kaum hatte sich die Frage gestellt, als er sie bereits verwarf. Nein, das macht noch weniger Sinn als manche der Theorien, wer sie sein könnten. Das wenige, was ich von den Maschinen und Anzügen gesehen habe, die wir uns durch die Schlacht auf Wolcott >verdient< haben, bringt mich zu dem Schluß, daß sie Menschen sind, trotz der Größe dieser Infanteristen. Sie verfügen über BattleMechs, und das beweist, daß sie irgendwann Kontakt mit Menschen hatten, die Mechs besaßen. Niemand weiß, wie weit die Peripheriepiraten vorgestoßen sind. Stammen sie von einer vergessenen Kolonie, oder sind sie vielleicht die Nachkommen irgendeines charismatischen Herrschers, der sein Volk unbemerkt in die Ferne führte, um dort eine Kriegerzivilisation aufzubauen?
    Unsere Gefangenen erklären, sie würden über ihre Vergangenheit schweigen, weil sie jetzt Mitglieder des Kurita-Clans sind, aber sie erklären uns nicht, welche Bedeutung das hat. Es ist ein Rätsel inmitten weiterer Mysterien. Wird es uns gelingen, diese Geheimnisse zu ergründen, eins um das andere, jetzt, da sie fort sind?
    Ein leiser Laut von Stiefelleder auf Stein, und Shin fuhr hoch. Gegen die funkelnden Sterne zeichnete sich eine schlanke Gestalt ab, die über die Zinnenmauer sprang und in der Hocke auf dem Gartengrund landete. Als der Eindringling sich streckte und in Richtung des Palastes bewegte, erkannte Shin in ihm eine Frau. Keine sichtbaren Waffen . . . Eine Attentäterin ?
    Lautlos hob Shin einen Kiesel auf, erhob sich und schlich vor. Er schleuderte den Stein gegen eine entfernte Gartenmauer. Als die Einbrecherin sich umdrehte, um das Geräusch zu identifizieren, trat er von hinten an sie heran, schlug aber nicht zu.
    »Halt!«
    Anstatt seinem Befehl zu gehorchen, wirbelte sie herum und versuchte mit einem Tritt seinen Kopf zu treffen. Shin duckte sich, aber ihre Ferse traf und warf ihn etwas aus dem Gleichgewicht. Als sie sich zu ihm umdrehte, nahm er Kampfhaltung ein. Wieder bewegte sie sich schneller als erwartet und packte sein rechtes Handgelenk. Sofort zuckte Schmerz hinauf in seine Schulter. Obwohl die Schmerzen den Arm wie taub machten, zog Shin ihn aus dem Ärmel des Kimono, duckte sich und wirbelte davon. Sein Gegenüber zog an dem Kleidungsstück, aber der Yakuza gab es frei. Mit einer raschen Bewegung war er in der Mitte des Gartens, während seine Gegnerin den Kimono in den Händen hielt.
    Türen auf allen Etagen des Hauses öffneten sich, fahles Licht fiel in den Garten. Einer der Lichtkegel traf Shin und warf seinen langbeinigen Schatten auf die Gartenmauer. Die Einbrecherin warf den Kimono in Vorbereitung eines neuen Angriffs beiseite, dann stoppte sie und verneigte sich vor ihm.
    Shins Mund blieb überrascht offen stehen. Gerade hat sie noch gekämpft, jetzt verbeugt sie sich? Was geht hier vor? Als die Einbrecherin sich wieder aufrichtete, erwiderte Shin die Verbeugung. Er versuchte sich zu erinnern, wo er den roten Wolfskopf schon gesehen hatte, der die linke Brust ihrer Bluse zierte. Wolfs Dragoner? Kann das sein? Nach all der Zeit könnten sie hier höchstens den Tod des Koordinators wollen. Wenn dem so ist, wozu ein Angriff auf den Palast des Kanrei?
    Die Einbrecherin nahm die schwarze Pelzmütze ab und ließ das lange, blonde Haar über die Schultern

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