BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
tun sie nicht! Seine Leute werden massakriert! Der Clankommandeur hat bei dem Versuch, diese Welt zu erobern, massiv unterboten, und Tojiro schenkt ihm den Sieg.« Das Aufblitzen einer Flammenkugel, mit der ein Mech auf einem Sichtschirm unterging, raubte Hohiros Gesicht alle Farbe. »Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie mein Volk stirbt.«
»Ich weiß.« Shin stieß langsam den Atem aus. »Sehen Sie sich vor.«
Hohiros Gesichtsausdruck zeigte seine Dankbarkeit. »Das werde ich.«
Der Sohn des Kriegsherrn des Draconis-Kombinats bahnte sich einen Weg durch die KommTechs und baute sich vor dem kleinwüchsigen Greis auf, der Tenientes Verteidigung befehligte. Shin trat hinter Hohiro, blieb aber weit genug zurück, um alle Wachtposten im Auge behalten zu können. Mit geübter Leichtigkeit verlagerte er seine Waffe und ließ das Lasergewehr mit dem kombinierten Schrotflintenlauf am Pistolengriff in der Rechten baumeln. Der Yakuza schätzte die Bedrohung durch die Posten ab und entschied, daß er im Notfall den ersten Schuß haben würde.
»Tai-sa Tojiro, vergebt meine Anmaßung«, begann Hohiro langsam, »aber Ihr ordnet die Vernichtung Eures Dritten Bataillons an.«
Tojiros Kopf schoß hoch wie von einer Feder getrieben, und Shin erkannte sofort, daß der Tai-sa nicht die geringste Absicht hatte, sich zurückzuhalten oder irgendwelche Höflichkeiten zu beachten. »Ach ja? Ich glaube mich zu erinnern, daß Ihre Einheit auf Turtle Bay vernichtet wurde, Hohiro Kurita. Ich dagegen habe noch nie ein Kommando verloren. Woher nehmen Sie die Frechheit, mich zu belehren?«
Hohiros hochgezogene Schultern zeigten Shin, daß er kurz vor der Explosion stand. »Ich habe aus meinem Fehler gelernt, Tojiro! Ich nehme an, Sie haben die Berichte gelesen? Wenn Sie Ihr Drittes Bataillon vorschikken, sind Sie ein Idiot!«
Der schlanke Kommandeur des Elften Pesht-Regiments legte die Hände aneinander. »Ich darf annehmen, daß seine Hoheit auch an der Aufstellung meiner Truppen etwas auszusetzen hat?«
Bei dem herablassenden Ton des Mannes erstarrte Hohiro. »Tojiro ist nur ein Idiot, das zeigt seine Strategie. Ihre Dummheit stellt neue Rekorde an Nachlässigkeit und Pflichtvergessenheit auf. Wenn Sie beide diese Schlacht weiter so führen wie bisher, werde ich Sie ihrer Aufgaben entheben!«
»Mit welcher Autorität? Den Befehl hier führe ich.« Tojiro stemmte die Fäuste in die Hüften. »Es ist mir gleichgültig, welchen Rang Ihr Vater sich einbildet. Meine Autorität wurde mir von Ihrem Großvater übertragen. Ich werde mein Kommando führen, bis er es mir entzieht.«
Hohiro schlug mit der Faust auf den Tisch. »Hören Sie zu, Sie Chimpera. Diese ganze Operation widerspricht allem, was wir über die Clans gelernt haben. Sie haben ihnen die Wahl des Schlachtfelds überlassen. Sie haben keine Luftstreitkräfte gegen ihre Mechs eingesetzt. Sie fordern Zweikämpfe gegen einen Gegner, der Ihnen auf diesem Gebiet hoffnungslos überlegen ist. So ziemlich das einzige, was Sie richtig gemacht haben, war das Verteilen der Nachschublager, so daß sich Ihre Truppen in der Bewegung versorgen können. Aber Ihre Truppen sind gar nicht in einer Position, von der aus sie diese Vorräte oder diese Strategie einsetzen können!«
»Von einem Mann mit einem Yakuza als Adjutant habe ich nichts anderes erwartet«, knurrte Kwi-Nam. »Echte Krieger rennen nicht davon und verstecken sich wie Banditen. Wir stellen uns dem Feind auf dem Feld der Ehre und töten ihn, oder wir sterben bei dem Versuch! Es gibt kein Leben ohne Ehre. Ich werde meinen Truppen nicht befehlen, sich zu entehren!« »Sie sind wirklich verrückt!« Bei diesem Vorwurf setzte einer der Posten sich in Bewegung, aber Hohiro zwang ihn mit einem Blick zurück. Dann richtete er sich ruhig an Kwi-Nam. »Sie sollten da draußen sein, in einem Mech, bei Ihren Truppen.«
Tojiro wurde bleich. »Ich kann sie besser von hier befehligen, abseits des Kampfgetümmels.«
Hohiros frustrierter Aufschrei hallte durch die Funkzentrale. »Nein, Sie Narr, nicht zum Kämpfen! Haben Sie denn gar keinen der Berichte über die Clans gelesen?« Hohiro breitete die Arme aus, als wolle er den ganzen zylindrischen Bunker umfassen. »Sich hier einzuigeln, ist Selbstmord. Ein Schlag, und die Clans haben die gesamte Führung dieser Operation vernichtet. Auch wenn das in diesem Fall eine Hilfe wäre.«
»Unmöglich. Es ist nicht ein Clan-Mech in fünfzig Kilometer Umkreis.«
»Mechs nicht, aber Elementare.«
Als hätten Hohiros
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