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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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der 55 Tonnen schwere Mech landete, knickte das linke Bein weg. So sehr sich Phelan auch bemühte, den OmniMech aufrecht zu halten, die riesige Kampfmaschine kippte wie betrunken nach links ab, bevor sie die restlichen fünfhundert Meter zum Canyongrund hinabpolterte.
    Warnsirenen und das Kreischen strapazierten Metalls gellten durch die Pilotenkanzel. Phelan schrie auf, als die Sicherheitsgurte der Pilotenliege sich in seinen Körper gruben, dann wurde er zurück in die Polster geworfen. Er konnte den Sturz ebensowenig beeinflussen wie die Schwerkraft, also zog er die Arme der Maschine an den Torso und betete.
    Die Nova schlug derart hart auf, daß Phelan zunächst glaubte, Glynis hätte einen dritten Angriff gestartet und mit den Raketen einen Volltreffer erzielt. Weitere Schläge folgten, und es dauerte ein, zwei Sekunden, bis Phelan klar wurde, daß sie von Felsbrocken stammten, die er bei seinem Sturz losgerissen hatte. Schlimm genug, daß ich gegen ein Pilotenas antreten muß, jetzt wendet sich auch noch das Schlachtfeld meiner eigenen Wahl gegen mich!
    Das Computerschema auf dem Zweitmonitor bestätigte ihm, wie sehr ihn das Kampffeld haßte. Die Purzelbäume den Hang hinab hatten Panzerung von Front und Rücken des Mech gerissen, auch wenn an keiner Stelle der Panzerschutz durchbrochen war. Indem er die Arme an den Torso gezogen hatte, hatte er die schlimmsten Schäden vermieden, aber das Diagramm des rechten Mecharms zeigte ein Versagen des Lademechanismus. Verdammt, daß heißt, ich habe nur noch den einen Raketenpack zur Verfügung! Ich habe genug Munition für eine Belagerung, aber keine Möglichkeit, sie einzusetzen.
    Schlimmer noch, das linke Bein der Nova hatte schweren Schaden genommen. Praktisch die gesamte Panzerung war verloren. Die Endostahlknochen der Wade waren verbogen, und der linke Fuß des Mechs war nach innen gedreht. Als Phelan die Maschine hochbrachte und mit den Händen die Felstrümmer abklopfte, stellte er fest, daß sich das Bein zwar belasten ließ, aber seine Beweglichkeit hatte enorm gelitten.
    Frustriert hämmerte er mit der Faust auf die Befehlskonsole. »Stravag Maschine! Freigeburt! Das einzige, was mir hier draußen noch bleibt, ist der Tod.« Er griff nach dem Auslöseknopf für den Schleudersitz, aber als der Visigoth vorbeischwebte wie ein Hai, der darauf wartet, daß ein Taucher aus einem Wrack auftaucht, hielt er inne.
    Ein Teil von ihm wollte Glynis signalisieren, daß sie gewonnen hatte, aber er tat es nicht. Er würde nicht aussteigen, denn das war keine Garantie gegen einen erneuten Angriff, um ihn trotzdem zu töten. Er hielt sie nicht für derart blutrünstig, aber in einem Blutnamenkampf waren normale Konventionen belanglos.
    Doch es war nicht die Angst zu sterben, die ihn innehalten ließ. Seine Niederlage war keine Überraschung, denn er hatte den Kampf eindeutig unterlegen begonnen. Aber der Kampf ging um so etwas Dummes wie einen Titel, und er konnte auch ohne ihn leben. Hier wegzukommen, die Möglichkeit dazu zu erhalten, war die einzig logische und vernünftige Handlungsweise.
    Logisch und vernünftig für einen Nicht-Clanner. Noch während sich diese Worte in seinem Kopf formten, fühlte Phelan einen Schock kalter Erkenntnis, der ihn völlig überraschte. In der Inneren Sphäre hatte er sich immer als Außenseiter gefühlt. Ja, er hatte seine Familie geliebt – er liebte sie immer noch –, aber er hatte immer das Gefühl gehabt, irgendwo anders hinzugehören. Es schien immer, als existiere die Welt auf einer minimal anderen Wellenlänge, und das hatte regelmäßig zu Konflikten geführt, wenn er es mit Autoritäten und gefestigten Strukturen zu tun bekam.
    Als er zu den Clans gestoßen war, war er wie Ragnar ein Leibeigener geworden und hatte zuviel Zeit mit dem Versuch verbracht herauszufinden, woher die Clans kamen und was Ulric von ihm wollte, um sich Gedanken darüber zu machen, wie und wo er in ihre Gesellschaft paßte. Seltsamerweise wurde ihm nun klar, daß die raubtierhafte Art der Clangesellschaft, die sie in ständigem Wettstreit gegeneinander stellte, um den Besten zu ermitteln, seiner Natur entgegenkam. Weil die Clanner ihn als Außenseiter betrachteten, kämpfte er darum, sich als ihnen ebenbürtig zu beweisen. Dabei definierte er gleichzeitig, wer er war.
    Erst in diesem Augenblick wurde ihm klar, daß er bei diesem Versuch, den Herausforderungen der Clans zu begegnen, selbst zu einem von ihnen geworden war. Er erkannte die Werte noch, mit

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