Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
bevorzugten Stil. Wahrgeborene Krieger waren in der Regel glattrasiert, und wenn sie sich entschlossen, einen Bart zu tragen, war dieser meist sehr kurz. Hengsts Bart dagegen breitete sich dicht und buschig über beide Wangen aus.
    »Ich kenn dich schon lang. Du bist wie'n offnes Buch für mich, eins, daß ich schon oft geles'n habe.«
    Aidan war es inzwischen so gewöhnt, Hengst sprechen zu hören, daß ihn dessen übertriebener Gebrauch von Kontraktionen und das Verschlucken von Buchstaben kaum noch störten — obwohl es selbst für einen Freigeborenen übertrieben war, der seine Sprache häufig als Geste des Widerspruchs verkommen ließ.
    »Wie viele Bücher hast du schon oft gelesen?«
    »Mehr als du, besonders, seit du Sterncolonel geworden bist.«
    Hengst hatte recht. In letzter Zeit hatte Aidan kaum noch Zeit für seine geheime Bibliothek gehabt, deren Papierbücher er vor langer Zeit in einem Briandepot entdeckt hatte. Er hatte sie versteckt und unbemerkt auf sämtliche Posten mitgenommen. Jetzt als Sterncolonel konnte er sie ganz offen lesen, nur hatte er keine Zeit mehr dazu.
    »Nun, was machst du jetzt?« fragte Hengst und deutete auf Aidans am Boden liegenden BattleMech. »Wir haben keine Nemesis mehr.«
    Aidan hatte während seiner militärischen Laufbahn fast ausschließlich mit einer Nemesis gekämpft. Er mochte ihre Tonnage, die verschiedenen möglichen Konfigurationen und ihre Sprungfähigkeit. Manche Krieger nannten ihn wegen der waghalsigen Sprünge, die er mit seinem Mech im Kampf vollführte, ›Jojo‹. Aber es gab nur wenige MechKrieger, die aus einer steilen Flugbahn heraus so gekonnt angreifen konnten wie Aidan Pryde.
    »Ich nehme MechKriegerin Carmens Waldwolf.«
    »Den Waldwolf?« Hengst riß überrascht die Augen auf. »Das ist'n Killer.«
    »So etwas solltest du nicht sagen.«
    »Gefällt dir Sarg besser? So nennen ihn die Elementare.«
    »Unsere Elementare haben einen morbiden Sinn für Humor. Den hatten sie schon immer. Aber es ist falsch, einem BattleMech Eigenschaften zuzuschreiben. Die Tatsache, daß ein paar Krieger beim Führen dieses speziellen ...«
    »Ein paar? Der Sarg hat schon mehr Piloten auf dem Gewissen als ...«
    »Hör auf, Hengst! Du brauchst mir keine Statistiken vorzubeten. Ich kenne sie ebensogut wie du. Und eine Menge Piloten haben diesen Waldwolf überlebt.«
    »Die meisten verkrüppelt oder wahnsinnig.«
    »Jetzt übertreibst du. Auf jeden Fall werde ich den Waldwolf nehmen, und damit ist die Sache erledigt.«
    Die beiden verstummten und beobachteten die Techs, die um die Nemesis schwärmten. Der Anblick erinnerte Aidan an eine Geschichte aus seiner geheimen Sammlung. In dem Buch landete ein Mann in einem fremden Land, dessen Bewohner so winzig waren, daß sie wie Ameisen über den gestürzten Körper des Fremdlings krabbeln konnten. Die Techs waren im Verhältnis zu dem Mechrumpf größer als die Liliputaner der Geschichte, aber der Effekt war ähnlich.
    »Oh«, stieß Hengst plötzlich aus und fuhr sich mit den Fingern durch den Bart. »Beinahe hätte ich vergessen, warum ich überhaupt gekommen bin. Die Verstärkungen, die wir angefordert haben, sind im System und werden heute bei Sonnenaufgang eintreffen. Gerade rechtzeitig, um nach der Schlacht aufzuräumen. Willst du sie begrüß'n und einweisen, wenn sie erst mal alle unten sind?«
    Aidan fühlte sich matt und zerschlagen, die typischen Folgen eines harten Gefechts. Er wollte nichts sehnlicher als sich ausstrecken wie seine Nemesis und zwei Tage durchschlafen. Aber er legte höchsten Wert auf Pflichterfüllung, selbst wenn es nur um eine Routineaufgabe wie die Inspektion eines neuen Kriegerkontingents ging.
    »Also gut«, sagte er, zog die Schultern zurück und hob stolz den Kopf. »Weck mich zwei Stunden vor ihrer Ankunft. Soll ich die ›Laßt alle Hoffnung fahren<-Rede halten?«
    »Wirklich nicht. Das mag zu deiner Lektüre passen, aber es wäre definitiv unclanmäßig.«
    »Ja, das wäre es wohl. Gibt es irgend etwas, was ich über diese Verstärkungen wissen sollte?« Aidan stockte verwirrt. »Warum starrst du mich so an?«
    »Manchmal bist du mir unheimlich. Das ist nicht das erstemal, daß du meine Gedanken zu lesen scheinst. Ja, da gibt es einiges, was du wissen solltest. Zunächst mal sind 'ne ganze Reihe Freigeborene bei dieser Lieferung.«
    Aidan zuckte die Achseln. »Das ist kein Problem. Wir zwei sind Experten für Freigeborene.«
    »Du redest von mir, als wäre ich auch

Weitere Kostenlose Bücher