BattleTech 16: Wolfsrudel
Wolfsrudel
Fünfzig Jahre lang waren Wolfs Dragoner die gefürchtetsten Mech-Krieger der Inneren Sphäre. Sie hatten sich von ihrem Clan getrennt und ihre Dienste den Nachfolgerstaaten angeboten. Unter der Führung von Jaime Wolf haben sie sich als Söldner den Ruf der Unbesiegbarkeit erkämpft. Doch als MacKenzie Wolf, Sohn und designierter Nachfolger von Colonel Wolf, im Kampf gegen Plünderer fällt, scheint sein Vater die Kraft zur Führung der Dragoner verloren zu haben. Intrigen und Machtkämpfe innerhalb der Kommandohierarchie sind die Folgen. Der Elementar Elson will die Clan-Tradition wieder aufleben lassen. Es gelingt ihm, Alpin, den naiven und unreifen Enkel Jaime Wolfs, für diese Pläne zu begeistern und gegen seinen Großvater auszuspielen.
HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5058
Titel der amerikanischen Originalausgabe
WOLF PACK
3. Auflage
Copyright © 1992 by FASA Corporation
Copyright © 1993 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
ISBN 3-453-06631-6
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Für die Dienstagabend-Bande bei Eagle & Empire. Es war echt schauerlich.
Erster Teil
3053
VERMISCHUNG
1
Mein Name ist Brian Cameron. Ich bin MechKrieger bei Wolfs Dragonern.
Ich würde gern von mir behaupten, daß ich nur ein einfacher Soldat bin, aber meine Freunde sagen mir, daß mein Versuch, diese Geschichte zu erzählen, mich über diesen Status hinaushebt. Vielleicht haben sie recht. Vielleicht nicht. Ich weiß nur, daß ich es für nötig halte, gewisse Ereignisse festzuhalten, eine Schilderung von Dingen zu geben, die mein Leben und das aller anderen, welche die Uniform von Wolfs Dragonern tragen, beeinflußt haben. Ich habe die Hoffnung, daß jene, die nach uns kommen, von unseren Fehlern und Erfahrungen profitieren.
Ich gebe nicht vor, allwissend zu sein, aber meine Bemühungen sind aufrichtig. Bei all jenen Ereignissen, die ich nicht mit eigenen Augen gesehen, und all jenen Worten, die ich nicht mit eigenen Ohren gehört habe, verlasse ich mich auf die Integrität meiner Zeugen und auf meine Einschätzung der Situation. Ich habe versucht, Geist und Seele des Sprechers gerecht zu werden, zumindest so gerecht, wie ein Außenstehender einer anderen Person überhaupt gerecht werden kann. Ich habe mit allen Personen – nun, mit allen außer einer – , aus deren Blickwinkel ich diese Geschichte erzähle, persönlich gesprochen. Sie haben mir ihren Teil der Geschichte erzählt und meine Fragen nach ihren Empfindungen und Motiven beantwortet. Ich bin überzeugt, daß sie die Wahrheit gesagt haben, zumindest aus ihrer Sicht. Doch wer außer dem Schöpfer kennt die ultimative, die endgültige Wahrheit?
Wie ich schon sagte, mein Name ist Brian Cameron. In den ersten siebzehn Jahren meines Lebens war Brian mein einziger Name. Natürlich trug ich noch die Bezeichnung meiner Einheit, doch das ist lediglich eine nützliche Zuordnung, kein echter Name. Ich will nicht abschweifen und über die Heimsuchungen meiner Jugend erzählen, denn das würde nur die eigentliche Geschichte verzögern. Wir von den Dragonern glauben, daß auf dem Schlachtfeld Zaudern gleichbedeutend mit Tod ist. Nun, da mir die Gefahr als Ansporn fehlt, habe ich schon zu lange gezögert. Ich bitte um Entschuldigung.
Ende Februar 3053 zählte unsere Geschko nur noch zehn Personen. Der Rest hatte bei dem einen oder anderen Test versagt und war anderswohin abkommandiert worden. Wir waren alle nervös, als wir uns auf dem Paradeplatz des Tetsuhara-Manövergeländes zur Bekanntgabe der entscheidenden Testresultate versammelten. Die Anspannung wäre schon schlimm genug gewesen, hätten wir lediglich auf das für unsere endgültige Einstufung als MechKrieger ausschlaggebende Ergebnis gewartet, doch nahezu unerträglich wurde sie durch die Tatsache, daß wir außerdem die Resultate der Ehrennamenstests erwarteten.
Ich wußte, daß ich den letzten Test bestanden hatte, doch ich rechnete mit einem eher mäßigen Ergebnis, das mich einen guten Rang kosten würde. Für einen Platz in einer der Fronteinheiten würden meine Fähigkeiten ausreichen, dessen war ich mir sicher. Dennoch war ich nervös. Wie meine Geschwister war ich in die Ehrennamenstests gegangen. Wir waren alle Teil des genetischen Erbes der Cameron-Ehrenlinie und daher moralisch verpflichtet, auch daran teilzunehmen. Obwohl wir für unsere Altersklasse alle noch sehr jung waren, hegten ein paar von uns
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