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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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als Todsünde, aber McCall hatte darauf bestanden, daß dieses Risiko notwendig war. Der Erfolg ihres Planes hing vom Überraschungsmoment ab, und sichtbare Aktivitäten des Grauen Todes um Loch Sheol und Halidon würden die Möglichkeit einer ungehinderten Landung in Dunkeld für von Bülow glaubhafter machen. Ihr Ziel war es, von Bülow einen gehörigen Nasenstüber zu geben, wie McCall mehrmals wiederholt hatte, als sie diese Operation planten. Sie konnten nicht erwarten, eine Entscheidungsschlacht zu gewinnen, auch nicht mit der ganzen Legion. Aber wenn sie von Bülow hart genug trafen, bestand die Chance, daß er zurückschreckte und der Legion eine Atempause gewährte, in der sie eine richtige Verteidigung organisieren konnten.
    Alex konnte nur hoffen, daß der alte Waffenmeister recht hatte. Trotz aller Erklärungen, daß Grayson Carlyles Erbe jetzt die Legion führte, war McCall der tatsächliche Kommandeur. Die anderen hohen Offiziere hatten die Beförderung von Kadett Carlyle an die Spitze des Regiments mit unterschiedlichen Graden der Begeisterung aufgenommen. Owens und King hatten diesen Zug unterstützt, ebenso wie Hauptmann Vargas. Die Kompanieführer, insbesondere Dumont und Simms, waren zurückhaltender gewesen, aber zumindest arbeiteten sie nicht gegen ihn. In gewisser Weise war es eine Erleichterung, daß ihre Mechkompanien nicht in der Hauptstadt waren. Zumindest brauchte Alex nicht mehr das Gefühl zu haben, daß sie ihm ständig über die Schulter blickten und jede seiner Aktionen kritisierten.
    Das hieß allerdings keineswegs, daß er sich diesem Kampf gerne mit den wenigen Truppen stellte, die noch in Dunkeld verblieben waren. Die Gefährten des Grauen Todes waren die Elite der Legion, aber ihnen fehlte eine komplette Lanze – die BefehlsLanze, die seinen Vater nach Tharkad begleitet hatte. Die einzige Möglichkeit, das wettzumachen, hatte für Alex darin bestanden, eine eigene BefehlsLanze zu improvisieren. Zuerst hatte er daran gedacht, dafür Veteranen aus anderen Kompanien abzuziehen, aber McCall hatte ihm davon abgeraten. Je weniger er in die bestehende Oranisationsstruktur eingriff, desto besser. Er durfte keine eingespielten Teams aufbrechen. Gerade jetzt konnte sich die Legion nicht die geringsten Unsicherheiten leisten.
    Daher bestand die neue BefehlsLanze der Gefährten aus MechKriegern, auf die sich Alex persönlich verlassen konnte: Kommandanthauptmann McCall in seinem riesigen, kampfgewaltigen Highlander, den er seit fünf Jahren nicht mehr ins Gefecht geführt hatte, sowie Davis Clay und Caitlin DeVries, Alex Carlyles langjährige Lanzenkameraden aus der Kadettenkompanie. Zumindest nach Alex’ eigener Einschätzung keine Truppe, die sonderliches Vertrauen einflößte. Das galt besonders für ihren Kommandeur, der seinen neuen Rang eines Interim-Obersten noch keine zwei Tage innehatte…
    »Letzter Check, Leute.« McCalls Stimme klang angespannt. Die drei Lanzen der Gefährten und der einzelne Panzerzug, der zur Unterstützung der Operation eingeteilt war, waren auf vier Fährenhangars rund um den Raumhafen verteilt. Die verstärkten Stahlbetonbauten sollten die wartenden Legionäre vor einer Ortung durch die feindliche Flotte schützen. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme waren die Fusionsreaktoren abgeschaltet, und die Mechs betrieben minimale Lebenserhaltungs- und Steuerfunktionen über die Batteriereserve. Selbst die Kommunikation erfolgte über Kabel, die ins AV/Datennetz von Dunkeld eingeklinkt waren.
    Trotzdem gingen sie ein großes Risiko ein. Alex hoffte, daß sie sich weder durch ihre Abwärme noch durch irgendwelche Streuimpulse verrieten, aber es gab mehr als genug andere Fehlerquellen. Offensichtlich folgten McCalls Gedanken ähnlichen Bahnen. Von einem so gewieften alten MechKriegerveteran hätte Alex Carlyle keine so große Besorgnis erwartet.
    »Loki Eins bereit«, meldete Oberleutnant Freida Bergstrom. Carlyle fragte sich, wie sie das Warten im engen Cockpit ihrer winzigen Valkyrie aushielt. Es hieß allgemein, die blonde, blauäugige MechKriegerin von Wotan habe kein Blut in den Adern, sondern Eiswasser, aber Alex hatte noch die Bemerkung seines Vaters in den Ohren, daß sie es haßte, irgendwo festzusitzen. Als ScoutLanzenführerin der Gefährten hatte Bergstrom meist allen Raum, den sie brauchte. Sie konnte sich weit von den Gefechtslinien entfernen, um den Gegner auszukundschaften und in der Flanke oder im Rücken anzugreifen. Es mußte die Hölle für sie

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