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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Trophäenkammer. Seit sechsundzwanzig Jahren zehrst du von den Hoffnungen alter Patrioten und Flüchtlinge. Ein Vierteljahrhundert warst du es zufrieden, ein blaffender Hund an kurzer Leine zu sein. Hanse Davion hat dich dazu benutzt, Romano in den Wahnsinn zu treiben. Jetzt, wo sie beide tot sind und du die Jahre zu spüren beginnst, hast du entschieden, daß die Zeit endlich reif ist zuzuschlagen. Du willst mich zu deinem Stellvertreter machen, der das Volk für dich in die Schlacht führt. Ich soll sie überreden, noch mehr Geld in deine Kassen fließen zu lassen, damit du mehr Waffen einkaufen und eines Tages den Rest der Konföderation Capella erobern kannst. Du willst mich zur Fahne machen, um die sich alle scharen. Ich denke nicht daran.«
Tormano wurde aschfahl. »Du vergißt all das Gute, das ich für die Menschen in der Mark Sarna getan habe!«
»Nein, Onkel, ich habe es nicht vergessen.« Kai schüttelte den Kopf. »Du hast Schulen gegründet und Krankenhäuser finanziert. Durch deine Anstrengungen sind Millionen von Flüchtlingen aus der Konföderation Capella mit ihren Familien und Freunden in der Mark Sarna wiedervereint worden. Du hast es geschafft, ausgestorbene Tierarten wieder auf ihren Heimatwelten anzusiedeln. Deine Bemühungen sind weder unbemerkt noch ohne Dank geblieben. Aber du hast ihnen die falsche Priorität eingeräumt. Warum meinst du, habe ich den Zenotaphfonds angewiesen, die Projekte zu übernehmen, die du aufgeben mußtest, als Victor dein Budget gekürzt hat? Doch sicher nicht als Unterstützung des Freien Capella? Ich habe die humanitären Projekte weitergeführt, die du ins Leben gerufen hast, weil das die ersten waren, die du fallengelassen hast. Ich habe dir nie Geld für Waffen oder Propaganda gegeben, weil ich deinen Enthusiasmus für die Vernichtung der Konföderation Capella nicht teile.«
Tormano stand langsam auf. Sein Kopf hob sich, und er erwiderte Kais Blick ohne auszuweichen. »Du unterdrückst dein wahres Wesen, Kai. Du bist hierher nach Solaris gekommen, um dich als der größte MechKrieger aller Zeiten zu beweisen, weil du weißt, wieviel Macht dir das verleiht.«
»Nein, das ist nicht wahr. Politische Macht interessiert mich nicht.« Kai stieß die Hand in Richtung Fenster, hinter dem sich die grauen Häuserblocks von Solaris City erstreckten. »Ich kam hierher, um meinen Vater zu ehren, und aus keinem anderen Grund. Ich hasse die Politik! Ich habe kein Talent dafür und noch viel weniger Geduld!«
»Ich hätte nie gedacht, daß ich meinen Neffen einmal einen Heuchler nennen müßte, aber genau das bist du.« Tormano schüttelte traurig den Kopf. »Du bist ebensosehr ein Politiker wie ich, aber du streitest es ab.«
»Ich bin kein Politiker!«
»Doch, Kai, das bist du. O ja, Zenotaph finanziert humanitäre Projekte, ohne deinen Namen in alle Welt hinauszuposaunen. Das ist selbstlos. Das ist unpolitisch, und du klammerst dich an diese Vorstellung, als wäre sie deine gesamte Realität hier.« Tormano stieß den Zeigefinger gegen Kais Brust. »Fakt ist, daß du die anderen Stallbesitzer mit dem Geschick eines Staatsmannes zu manipulieren verstehst. Du hast sie mit guten Taten gegeißelt, bis sie gezwungen waren, es dir nachzutun. Du hast ihnen eine Falle gestellt, aus der es keinen anderen Ausweg gibt. Dasselbe machst du mit den Verträgen, die du deinen Kämpfern anbietest. Du zwingst die anderen Eigner, ihre Geschäftspolitik zu ändern. Du, mein lieber Neffe, hast dich sogar in die internationale Politik eingemischt, indem du Herzog Ryan öffentlich blamiert hast.«
»Das stimmt nicht.«
»Ach nein? Das war nicht das erste Mal – du hast deine Kämpfe Prinz Victor gewidmet, hast Omi Kurita gestattet, während des Titelkampfes in deiner Loge Platz zu nehmen. Dieser Zwischenfall mit Ryan ist nur ein weiterer Punkt auf einer Skala, die dich sehr hoch oben im politischen Einflußbereich ansiedelt. Es geht sogar das Gerücht um, ComStar würde auf deinen Wunsch hin einer Delegation Clannern den Besuch von Solaris gestatten. Du hast wieder einmal ComStar und die Clans bezwungen.«
»Nein!« Kais Nüstern blähten sich, und seine Hände zuckten, als er die Anschuldigungen seinen Onkels hörte. Er stritt sie ab, aber in seinem Innern stellte er sich bittere Fragen.
Habe ich meine wahren Motive unterdrückt? Es stimmt, daß ich die anderen Eigner manipuliert und gezwungen habe, auf meine Linie einzuschwenken, weil ich ihnen keine andere Wahl gelassen habe. Aber ist das

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