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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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seine Kinder. Er wollte nicht, daß ihnen etwas zustieß.
    Eine weitere Sandwolke fegte über den Platz, und Hamata kniff die Augen zusammen. Die Laderampe bebte unter seinen Füßen, als ein gepanzerter Chi-Ha Truppentransporter sich langsam die Steigung hocharbeitete. Die Rampen waren noch älterer Bauart und etwas zu schmal für die neueren Maschinen. Der Fahrer bemühte sich, das zwanzig Tonnen schwere Fahrzeug genau in der Mitte der Rampe zu halten, wobei er sich am gelben Leitstreifen orientieren konnte. Als Hamata eine Frau am Steuer des Truppentransporters erkannte, kniff er unwillkürlich den Mund zusammen. Sicher, die Frauen des Kombinats waren aus keiner Berufsgruppe ausgeschlossen. Das Kombinat konnte es sich nicht leisten, irgendwelche menschlichen Ressourcen brachliegen zu lassen. Aber die Tatsache blieb bestehen, daß er es vorzog, nur Männer in seiner Einheit zu haben.
    Durch sorgfältige Manipulation der Personallisten hatte er es geschafft, seine Kampfeinheiten fast völlig sauber zu halten. Zugegeben, in den Nachschub- und Verwaltungseinheiten diente eine Handvoll Frauen, aber das war nicht zu ändern. Es gab sogar weibliche Offiziere im Hauptquartier. Aber als Samurai mit einer viele Generationen zurückreichenden Tradition fühlte sich Hamata einfach unbehaglich, wenn er eine Frau die Dai-sho tragen sah. Es war eine mehr als tausend Jahre alte Haltung, die zu tief in seinem Wesen wurzelte, als daß er sie jemals würde überwinden können. Aber das reichte jetzt. Der Ladevorgang beanspruchte seine volle Aufmerksamkeit. Während er seinen Geist von unerwünschten Gedanken freimachte, rumpelte ein weiterer Chi-Ha -Truppentransporter vorbei.
    Hamata sah an den in einer Linie aufragenden Geiern entlang und beobachtete, wie die letzten seiner Fahrzeuge durch die klaffenden Ladeluken in den Schiffen verschwanden. Es handelte sich beileibe nicht um die größten verfügbaren Landungsschiffe, aber selbst sie ließen die Panzerfahrzeuge seines Bataillons winzig erscheinen. Hamata verzog das Gesicht. Er hatte Befehl erhalten, den größten Teil seiner Gefechtsausrüstung zurückzulassen. Mit demselben Befehl hatte man ihn informiert, daß sie bei der Ankunft auf Brailsford dort vorhandene Ausrüstung übernehmen würden. Er war nur zur Einschiffung von zehn Prozent seiner Fahrzeuge autorisiert; den Rest mußte er für die Ablösung auf Salford zurücklassen, ein Bataillon unerprobter Dienstpflichtiger, die als neue Garnison eingeteilt waren. Hamata hatte die neuesten Fahrzeuge requiriert, ohne sich um deren taktischen Wert zu kümmern. Er dachte nicht daran, seine beste Ausrüstung Grünschnäbeln zu überlassen.
    Im Kombinatsmilitär machten Gerüchte und Berichte über die neuen Waffen die Runde, die gerade von den Bändern liefen. Er hatte Bilder dieser humanoiden Monstermaschinen gesehen. Ein motorisiertes Infanteriebataillon würde wohl kaum gegen sie bestehen können. Schon ein einziger dieser Kolosse hatte eine größere Lang- und Kurzstreckenfeuerkraft als seine ganze Einheit. Ohne Zweifel würden diese Maschinenmonster das Kriegshandwerk grundlegend umkrempeln, und Hamata fragte sich, ob er noch jung genug war, diese Veränderung mitzumachen.
    Als die Frachtluken der Landungsschiffe sich schlossen, traten die Lademeister auf die Rampen und zeigten dem Kontrollturm mit Lichtsignalen den Abschluß der Arbeiten an. Über den Mannschaftsluken leuchteten grüne Signallampen auf: Es wurde Zeit, den Rest der Truppen einzuschiffen. Hamata drehte sich zu den Stabsoffizieren um und lachte in sich hinein, als sie plötzlich auseinanderstieben wie Hühner, die vom plötzlichen Auftauchen eines Fuchses in Panik versetzt worden waren. Er wußte genau, daß seine Offiziere sich die gesamte letzte Stunde hinter den Schutzwall geduckt und versucht hatten, möglichst wenig Aufsehen zu erregen, aber jetzt benahmen sie sich plötzlich so, als hätte jeder einzelne von ihnen eine Unmenge bedeutender Aufgaben, die seine Zeit beanspruchten. Das war natürlich nur Bluff. Im Augenblick waren die Offiziere des Bataillons gänzlich überflüssig. Der Ladevorgang unterstand der Aufsicht durch die zivilen Landungsschiffsbesatzungen. Truppen und Ausrüstung wurden verstaut, wo die Schiffscrew es wollte, was auch immer irgendein Stabsoffizier erklärte. Die Situation ließ bei Kommandeur und Stab ein Gefühl der Hilflosigkeit aufkommen, aber daran war nichts zu ändern. Wenn das Draconis-Kombinat etwas festlegte, war es eben

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