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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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in anderer Hinsicht ihre Rettung.
    Indem sie durch die Bewegung des Rades das Notsystem auslöste, blockierte sie die Luke in geöffneter Position. Hätte sie das nicht getan, wäre die luftdichte Luke zugefallen, wie alle anderen Türen und Schotts auf der Raiden auch. Und dem tonnenschweren Druck der hydraulischen Luke hätte nichts standgehalten – sicher kein menschlicher Körper. Sie klammerte sich an das Rad und schnappte nach Atem.
    Hartwell hatte keine Zeit, den Tod seines Navigators zu betrauern oder sich um das Schicksal Savoyards Sorgen zu machen. Während sein Körper gegen das wilde Aufbäumen des Schiffes ankämpfte, versuchte sein Geist sich darüber klarzuwerden, was vorging. Die Masterkonsole an seinem Platz spielte verrückt. Die Anzeigelämpchen, die sämtliche Hauptfunktionen des Energiesystems überwachten, blinkten geschlossen rot. Die Navigations- und Koordinatenanzeigen waren außer Kontrolle. Vektorzahlen zuckten über den Schirm: 2753… 9829… 0080… 1513. Sie erschienen so schnell hintereinander und wichen so weit voneinander ab, daß er nichts mehr verstand. Der Entfernungsmesser blinkte: 0000000,0000000. Dann drehte er durch und kletterte innerhalb von Augenblicken auf 9999999,9999999. Die Vektoranzeige zeigte dieselbe Zahl: 9999999,9999999.
    Hartwell drehte sich der Magen um. Seine Kehle wurde staubtrocken. Die Raiden war an keinem realen Ort mehr.
Dann war ebenso plötzlich, wie das Chaos hereingebrochen war, Ruhe. Bis auf das laute Keuchen Savoyards, die noch immer am Notrad hing, herrschte Stille auf der Brücke. Der vordere Sichtschirm wurde langsam klar und zeigte Myriaden Sterne vor der schwarzen Leere des Alls. Die Kameras schwenkten über die Leere und suchten ihrer Programmierung gemäß nach dem nächstgelegenen Sonnensystem.
Hartwell rief einen Lagebericht des Maschinenraums ab und bekam eine geballte Ladung schlechter Nachrichten. Der Heliumspeichertank des K-F-Antriebs zeigte breite Risse: flüssiges Helium leckte in die Wartungsschächte. Die Meldungen vom Fusionsreaktorkern waren noch schlimmer. Das Eindämmungsfeld des Reaktors hatte Schaden genommen. Das Sprungschiff Raiden war in erbarmungswürdigem Zustand.
Der Rest der Brückenbesatzung kam durch die Zugangsluken. Die Männer und Frauen stießen sich von den Wänden ab und trieben auf ihre Stationen. Hartwell nahm derweil Verbindung mit den hysterischen Landungsschiffskapitänen auf, um sie zu beruhigen.
Ein Raummatrose fing den durch die Brücke treibenden Leichnam des Navigators ein und entfernte ihn. Savoyard gab zögernd das Lukenrad frei und bewegte sich an ihren Platz. Hartwell deutete stumm auf die Navigatorenstation; ihr eigentlicher Arbeitsplatz an der Lebenserhaltung war durch den Unfall blutverschmiert.
Die Raiden würde nie wieder springen, soviel war Hartwell klar. KF-Antrieb und Fusionskern waren beschädigt und leckgeschlagen. Hinzu kam, daß der Energiestoß, der die Erschütterung begleitet hatte, durch die das Schiff vom Kurs abgebracht worden war, die meisten Kontrollsysteme zerschmolzen hatte. Und der Stromimpuls richtete noch immer weiteres Unheil an Bord des Schiffes an. Die automatischen Diagnose- und Reparatursysteme beförderten ihn durch alle Systeme. Wann immer die Besatzung ein System überprüfte oder zu reparieren versuchte, leistete der Energiestoß seine zerstörerische Arbeit. Der Verlust der internen Kreiselstabilisatoren war der Todesstoß.
Kurz nach der Rematerialisierung entschied sich Hartwell, die Raiden aufzugeben. Die einzige Frage war, wie lange ein Aufenthalt auf dem Schiff noch möglich war, und das hing von der strukturellen Integrität ab. Hartwell hätte das Leben der Raiden verlängern können, indem er die Landungsschiffe abstieß, aber das war unvertretbar. Es gab keinen Ort, an den die Landungsschiffe ausweichen konnten, zumindest keinen sicheren Ort. Zumindest für eine Weile hatte das Sprungschiff noch die Sensorenleistung, die erforderlich war, innerhalb des erreichten Systems einen Planeten zu lokalisieren, einen Planeten, wo die Menschen, die sich jetzt mehr oder weniger panisch an Bord drängten, Zuflucht finden konnten.
Der Hyperraumsprung hatte auch die Elektronik an Bord der meisten Landungsschiffe in Mitleidenschaft gezogen. Viele von ihnen waren nicht mehr in der Lage, die interplanetaren Entfernungen bis zu einer Zufluchtswelt aus eigener Kraft zurückzulegen. Es würde notwendig werden, sie mit dem Sprungschiff bis dicht an die Welt zu transportieren,

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