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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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bevor sie abgekoppelt werden konnten.
Das wurde Hartwells neue Mission. Eine Welt finden, die Raiden so dicht wie möglich heranbringen, mit seiner Crew auf eines der angedockten Schiffe oder das kleine Rettungsboot der Raiden umsteigen und ihre neue Heimat anfliegen.
Am dritten Tag nach der Rematerialisierung hatte die Ortung zwei mögliche Ziele identifiziert. Bei einem handelte es sich um einen großen Planeten, bei dem anderen um einen riesigen Mond. Hartwell entschied sich für den Planeten, hielt den Mond als Ausweichziel jedoch ebenfalls im Navigationssystem. Hartwells Zielpunkt lag sechs Tage Flug entfernt. Wenn die Raiden so lange durchhielt, hatten die Landungsschiffe eine gute Chance, den Rest der Distanz zu überbrücken. Aber die Umstände verschworen sich gegen die Raiden, ihre Besatzung und die Passagiere.
Gegen Ende des fünften Flugtages überhitzte der Fusionskern, und sie mußten den Reaktor abstoßen. Es war ein einfacher Vorgang, bei dem der gesamte Fusionskern ins All geschleudert wurde. Dadurch blieben für die Energieversorgung an Bord nur noch die Reservebatterien des Notsystems. Sie reichten unter normalen Bedingungen aus, Lebenserhaltung und Steuersysteme für vierzehn Tage aufrechtzuerhalten. Bei dem Fehlsprung jedoch waren viele von ihnen beschädigt worden. Crewmitglieder, die durch die Wartungsschächte krochen, entdeckten zahlreiche strukturelle Schwachstellen. Zu zwei Techs brach die Verbindung ab, nachdem sie die Wartungsnische 23B/886 betraten. Eine Sensorabfrage ergab weder Puls- noch Atemgeräusche im betreffenden Schachtabschnitt und meldete lebensfeindliche Umweltbedingungen. Die Nische wurde von beiden Seiten permanent versiegelt.
Ein Strukturschaden wurde in der Spindelsektion des Schiffes entdeckt, wo er sich durch den Außenrumpf bewegte und den Verbindungsgang zwischen den Dockkragen beschädigte. Dadurch war außer im Raumanzug keine Bewegung zwischen den Landungsschiffen mehr möglich.
Plötzlich leuchteten die gesamten Brückenkonsolen für Lebenserhaltung, Strukturüberwachung und Antrieb rot auf. Das Licht der zahllosen roten Warnlämpchen tauchte die Brücke in ein beinahe heimeliges rötliches Flackerlicht, als habe jemand ein Lagerfeuer entzündet. Die Besatzung allerdings konnte dabei weder etwas Anheimelndes noch irgendwelche Gemütlichkeit empfinden. Im Gegenteil, die Männer und Frauen der Sprungschiffbesatzung beeilten sich, die Schutzanzüge überzustreifen. Die Raiden wurde von einer plötzlichen Erschütterung durchgeschüttelt, die an Bord der Landungsschiffe Menschen und Material umwarf. Immer mehr Warnlichter flammten auf. Der Strukturriß raste den Schiffsrumpf entlang. Hartwell gab das Signal zur Notevakuierung.
Die Alarmsirene gellte den langen, leeren Korridor entlang. Alle noch nicht gesicherten Türen glitten zischend zu. Der Bordcomputer aktivierte die automatischen Abdocksequenzen. Die Landungsschiffe wurden reihum abgestoßen, ohne daß ihre Besatzungen etwas dagegen hätten unternehmen können. Innerhalb von Minuten war die Brücke leer. Hartwell verließ den Raum als letzter und schwang sich in den Gang zum Rettungsboothangar. Als er in das Boot kletterte, zählte er hastig die Anwesenden durch. Sie standen dichtgedrängt, die Visiere ihrer Raumhelme heruntergeklappt und gesichert. Die Luke schwang zu, die Kabine wurde mit einem hellen Zischen unter Druck gesetzt, dann öffnete sich der Dockkragen. Die Schubdüsen lösten das Boot von seinem unkontrolliert taumelnden Mutterschiff.
Hartwell blickte aus dem Seitenfenster des Bootes und beobachtete, wie sich auch die Geier von der Raiden absetzten. Die meisten von ihnen waren in Sicherheit, aber ein Schiff hatte sich im verformten Dockkragen verfangen. Das Landungsschiff setzte in einem verzweifelten Befreiungsversuch seine Haupttriebwerke ein, aber ohne Erfolg. Die Schubleistung der Maschinen trieb das Schiff nur immer tiefer in den Kragen und hämmerten ihn erst recht außer Form. Das Landungsschiff würde nie mehr freikommen. Harrwell beobachtete sein verzweifeltes Zucken und fühlte sich an ein wildes Tier erinnert, das sich in einer Schlinge wand. Die gegeneinander ankämpfenden Gewalten waren zuviel für das Schiff. Hartwell sah den ersten Riß im Rumpf. Erst war er noch winzig, dann trennte er plötzlich den Tragflächenansatz auf der entfernten Seite des Schiffes bis zur Frachtluke ab. Eine Wolke von kondensierter Feuchtigkeit schlug aus dem Loch und gefror augenblicklich zu Eis. Er sah

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