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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Das blonde Mädchen mit den grünen Haarschleifen zeigte
begeistert nach vorn.
    »Grandpa, sieh mal das Haus! Da wollen wir
hingehen.«
    Jenifer Henderson wollte schon auf das düstere Haus, das
halbversteckt hinter verwachsenen Bäumen stand, zueilen.
    »Nein, Jenny, nicht!« Die Stimme ihres Großvaters
klang so scharf, daß die Zwölfjährige zusammenzuckte.
Die Rechte des Alten umklammerte ihren Arm.
    »Au, du tust mir weh!«
    »Sorry. Das wollte ich nicht.« Er zog die hübsche
Enkelin an sich und lächelte. Jenifer war schon einige Jahre
lang nicht mehr hiergewesen. Wenn man aus einer Stadt wie San
Francisco kam, dann war man verrückt nach Natur und steckte
voller Unternehmungsgeist. »Das Haus ist nichts für uns. Da
gehen wir schön dran vorbei und bleiben auf dem Weg.«
    »Warum, Grandpa?«
    »Man erzählt sich so allerhand über den Mann, der
dort wohnt«, wich der alte Mann aus.
    Böse Zungen behaupteten, den zurückgezogen lebenden
Bewohner des Hauses als Werwolf und riesige Fledermaus in den nahen
Wäldern gesehen zu haben. Wenn die Dunkelheit über das Land
kam, war es besser, sich nicht mehr hier aufzuhalten.
    »Er ist ein Warlock«, erklärte Francis Henderson
abschließend und fuhr sich mit einer nervösen Bewegung
durch das dichte, graue Haar. »Wir sollten uns jetzt beeilen,
Jenny. Es dämmert schon.«
    Francis Henderson faßte das Mädchen fest bei der Hand
und ging den Weg bergab. Rund drei Meilen entfernt lag die kleine
Farm, die er bewirtschaftete.
    Die Schatten wurden dichter. Die Bäume schluckten das letzte
Licht.
    Jenifer blickte sich mehr als einmal zu dem einsamen Haus auf der
Anhöhe um.
    »Hörst du es, Grandpa?« flüsterte sie
plötzlich und blieb stehen.
    In das Säuseln des Windes mischte sich das virtuose Spiel
eines Klavierspielers. Eine sanfte, wehmütige und klagende
Melodie wehte durch die Luft.
    »Komm!« drängte der Alte. Seine Stimme klang
angsterfüllt.
    Er ahnte nicht, daß er gerade durch sein Verhalten die
Neugierde der Zwölfjährigen noch mehr angestachelt
hatte.
     
    *
     
    Jenifer Henderson konnte in dieser Nacht kein Auge
schließen.
    Sie träumte von einem satanisch aussehenden Mann, der die
Tür des düsteren Hauses öffnete und sich – von
Flammen umhüllt – in einen Teufel verwandelte. Sekunden
später wurde ein Werwolf, dann eine riesige Fledermaus aus ihm,
die mit lautlosen Flügelschlägen über die Bergkuppen
streifte, auf der Suche nach Nahrung.
    Der Traum verfolgte sie in den folgenden Tagen. Ihre Gedanken
waren abwesend. Sie erfüllte die Arbeit in den Ställen und
auf den Feldern, auf die sie sich bei ihrer Ankunft so gefreut hatte,
nur mit halbem Herzen.
    Zwei Tage später vergaß sie den Traum, als sie dabei
sein durfte, wie ein Kalb geboren wurde. Sie rief in San Francisco an
und teilte ihren Eltern ihr Erlebnis mit.
    Am späten Nachmittag ritt sie allein auf Sindbad über
das hügelige Land. Ihr Großvater hatte zwei Herren
empfangen und verhandelte mit ihnen wegen einer Zusatzlieferung von
Rindern.
    Eigentlich beabsichtigte Jenifer nicht zu dem einsamen, drei
Meilen entfernt liegenden Haus zu reiten, das ihr Großvater ihr
vorgestern bei einem ausgedehnten Spaziergang durch die herrliche,
wilde Landschaft gezeigt hatte.
    Warum tat Grandpa so geheimnisvoll? Wußte er nicht,
daß es keine Hexen, keine Teufel, keine Dämonen und keine
Warlocks gab?
    Anfangs merkte sie gar nicht, daß sie dem Haus immer
näher kam, daß sie den flachen Hügel umrundet hatte
und nun direkt darauf zuritt.
    Sie war so in Gedanken versunken, daß ihr auch entging, wie
das Wetter umschlug. Aus dem Südwesten näherten sich
ausgedehnte Wolkenfelder. Der Himmel überzog sich mit einer
grauen Schicht.
    Dann fing es an zu regnen. Die ersten Tropfen fielen sacht und
wurden von dem dichten Blätterdach aufgefangen.
    Erst als Wind aufkam und der Regen heftiger wurde, merkte Jenifer,
daß sie naß wurde.
    Sie mußte zurück. Das war ihr erster Gedanke.
    Obwohl erfahren im Reiten, unterlief ihr jetzt ein folgenschwerer
Fehler. Sie riß das Pferd zu hart herum.
    Sindbad, ein prachtvoller schwarzer Hengst, wieherte, machte
kleine trippelnde Schritte vorwärts, geriet zu weit an den
abschüssigen Wegrand, trat mit dem linken Bein ins Leere und
verhakte sich in einer aus dem Boden ragenden Wurzel.
    Jenifer überblickte die Situation zu spät. Sie war im
Glauben, daß Sindbad den Abhang hinunterlaufen wollte.
    Sie reagierte falsch.
    »Zurück, Sindbad!« Sie zerrte an den

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