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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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Frachtraums zuckten MG-Garben kreuz und quer durch die Luft. Der tödliche Geschoßhagel schleuderte getroffene Körper in einem makabren Totentanz gegen die Schottwände. Holly Goodall schwang die schweren Zwillings-MGs durch die weiße Leere und suchte nach Zielen. Unter dem Fadenkreuz erschien die Silhouette eines DEST-Soldaten. Sie spannte die Finger an den Auslösern, bis sie Widerstand spürte. Dann erkannte sie Takuda. In einer blitzartigen Entscheidung bewegte sie das Fadenkreuz weiter, statt zu feuern. Zu ihrer Rechten sah sie Branks Heuschreck bei einem ähnlichen Schwenk durch den Laderaum. Seine MGs richteten sich auf dasselbe Ziel. Ohne zu zögern, drehte Goodall den Mechtorso nach rechts, so weit sie konnte, und machte mit dem linken Bein einen Schritt nach vorne, um die Drehung abzuschließen. Das Kanzeldach des Heuschreck bewegte sich unter ihr Fadenkreuz. Sie drückte den Feuerknopf durch.
    An der Öffnung des Frachtraums wußte Vost, daß er hier nichts mehr ausrichten konnte. Wenn er blieb, würde es sein Ende bedeuten. Er löste die Sprungdüsen des Panther aus und wurde nach oben gerissen. Auf dem Sekundärschirm sah er die Techs auf den Wald zurennen. Reston Bannins regloser Körper wurde vom Plasmastrahl der Sprungdüsen erfaßt und pulverisiert. Dann war der Mech frei. Vost kam im Laufen auf, die Speerschleuder knapp hinter sich. Pesht hatte nur einen Schritt gebraucht, um in die Mitte der Bresche zu treten. Dann hatte er die leichteren Rawlings-Sprungdüsen ausgelöst und war seinem Kommandeur gefolgt.
    Die beiden Mechs trafen sich in der Dunkelheit. Einen Augenblick überlegten sie, ob sie umdrehen sollten, um die Heuschrecks zu befreien, aber auf ihre Funksprüche kam keine Antwort. Das Licht im Frachtraum erlosch. Der FLUM wurde über ihnen ständig kleiner, und Vost rief Pesht an seine Seite. Die beiden Mechs marschierten westwärts in Richtung der Enklaven.
21
    Parker Davud schlich durch die plötzliche Stille. Er hatte sich während des unerwarteten Feuergefechts in einer Wartungsröhre verkrochen. Nicht, daß von seinem Landungsschiff noch viel übrig war, dachte er – wenn er es überhaupt noch sein eigen nennen konnte. Er war sich nicht sicher, was er in der Wartungsröhre zwischen Brückendeck und Hauptladeraum gesucht hatte, aber irgend etwas hatte ihn am frühen Abend hier hineingetrieben. Vielleicht, überlegte er, weil er nicht bereit gewesen war, bei Vosts und Branks' Plan mitzumachen, Takuda und die übrigen DEST-Mitglieder zu eliminieren.
    Als ihnen die Idee gekommen war, hatte es sich ganz gut angehört. Aber je mehr er darüber nachgedacht hatte, um so weniger hatte ihm der Plan gefallen. Ihm war völlig gleichgültig, wer der Anführer ihrer kleinen Gemeinschaft war, aber Gewalt als Mittel der Entscheidung darüber konnte er nicht akzeptieren. Vosts Idee einer Abstimmung war vernünftig gewesen, auch wenn Davud nicht gewußt hätte, wem er seine Stimme hätte geben sollen. Vost hatte eine Menge guter Ideen, aber Takuda schien ein ehrenwerter Mann.
    Jetzt lag Davud in der Wartungsröhre und lauschte den Kampfgeräuschen, um herauszubekommen, was los war. Er hatte das Aufröhren der Sprungdüsen gehört, als die Mechs sie im Frachtraum ausgelöst hatten. Sie hatten das Wrack des Landungsschiffes schwer durchgeschüttelt. Und auch von draußen waren Explosionen erklungen. Jetzt herrschte Stille. Er lauschte auf Bewegungsgeräusche. Als er nichts hörte, kroch er Weiter auf die Abdeckung der Notbeleuchtung zu, die am Ende der Röhre lag. Als er die Schalter unter den Händen spürte, stockte Davud und fragte sich, ob es gut war, die Szenerie zu erleuchten. Er kannte die Lage nicht, und das Licht konnte ein potentielles Desaster noch vergrößern. Er hielt den Atem an und warf die Schalter um.
    Sanftes blaugrünes Notlicht fiel aus den Reserveleuchtpanelen. Vorsichtig hob Davud den Kopf und sah hinaus in den Frachtraum, aber die noch immer durch den Raum treibenden Rauchschwaden ließen wenig erkennen. Zuerst verwirrte es ihn, daß der Frachtraum ein Labyrinth aus verbogenen Metallrahmen und zerschmetterten Streben war. Qualmende, unidentifizierbare Trümmerbrocken waren über das Deck verstreut und rings um die beiden BattleMechs gehäuft, die einsam an der hinteren Schottwand aufragten. Davud starrte zu den Mechs hinüber und versuchte sich darüber klar zu werden, wieso sie plötzlich so unterschiedlich wirkten, obwohl sie sich vorher immer wie ein Ei dem anderen geglichen

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