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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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Umgebung. Selbst Bustoe, der auf dem Dach des Bunkers lag, war unsichtbar. Und jeder, der sich am Ostrand des Kamms entlangbewegte, welcher die Mitte der Stellung markierte, war ebensowenig zu erkennen.
    Takuda steckte in einer Zwickmühle. Bei einer normalen DESTMission hätte ein Sieg die Eliminierung sämtlicher Söldner in der Nähe eines Mechs bedeutet; es hätte keine Überlebenden gegeben. Aber dies war keine normale Mission. Takuda wollte nicht alle Söldner umbringen. Sie hatten nichts getan, was eine derartige Vergeltung hätte rechtfertigen können. Es hatte nur einen Bericht gegeben, demzufolge Vost die Mechs befreien und in Richtung Enklaven fliehen wollte. Und sie waren gewarnt worden, daß der FLUM den Befehlsbunker zerstören sollte, aber das war nur logisch. Takuda hätte an Vosts Stelle genauso gehandelt. Er hatte jedoch nicht den Wunsch, die Mechs und ihre Piloten zu vernichten. Takuda wußte nur zu gut, daß er sie bei den Verhandlungen mit den Enklaven noch brauchen würde. Also hatte er seine Leute angewiesen, auf die Tötung ihrer Gegner zu verzichten. Nur Takuda selbst konnte den Einsatz tödlicher Gewalt anordnen, wenn sie doch notwendig werden sollte.
    Die Angriffseinheit bestand aus den beiden leichten Sektion unter dem Befehl Arsenaults und Knytes. Sanae blieb mit der SchwereWaffen-Sektion am Kommandostand. Von hier aus würden sie die Inferno-KSR gegen alle auftauchenden schweren Ziele einsetzen können. Außerdem konnte Miranda mit seinem schweren Gewehr einzelne Ziele ausschalten. Sanaes Sektion war als einzige mit tödlichen Waffen ausgerüstet; die anderen DESTler hatten Lähmgewehre.
    Die Kommandosoldaten schwärmten aus, als sie sich der Steuerbordseite des Landungsschiffes näherten. Takuda und das Führungsteam befanden sich in der Mitte, Knyte und seine Sektion zu ihrer Rechten, Arsenault und dessen Leuten zu ihrer Linken. Sie krochen durch das Gras und suchten das Ziel mit ihren Infrarotbrillen ab. Eine leuchtende Silhouette hob sich grell von der Schwärze der Nacht ab. Es war Reston Bannin, Kapitän des verlorenen Sprungschiffs Telendine. Er hielt von seinem Sitzplatz auf dem Rumpf des Landungsschiffes aus Wache, die Beine über der klaffenden Bresche baumelnd, die in die Außenhülle geschnitten worden war, um den FLUM zu befreien. Seine Postenstellung war für den angreifenden DEST höchst unangenehm.
    Takuda bedeutete Knyte mit einer Handbewegung, Bannin aus dem Spiel zu nehmen. Holland kletterte lautlos am Bug des Leopard empor. Der Rest der Einheit sah ihr zu, wie sie über den zerbeulten Gratbogen und am Rumpf entlangkroch. Vielleicht war es Wasser auf der Rumpfhülle oder ein Schmiermittel, das einer der Söldner bei den Schneidearbeiten zurückgelassen hatte. Jedenfalls machten die Filzsohlen ihrer Schuhe plötzlich ein Geräusch. Es war kein lautes Geräusch, und normalerweise hätte niemand es gehört. Aber in dieser Nacht, ohne einen Windhauch, der es hätte überdecken können, klang das leise Quietschen ihrer Schuhe auf der Titanlegierung des Schiffsrumpfes wie das Kreischen eines Klageweibs. Bannin fuhr zu ihr herum.
    Noch bevor er die Situation erkennen und den Mund zu einem Alarmschrei öffnen konnte, hatte Holland reagiert. Mit einer einzigen schnellen Bewegung riß sie das Lähmgewehr vom Rücken, zielte und feuerte zwei schnelle Schüsse ab. Einer hätte bereits genügt, den Sprungschiffskapitän auszuschalten; der zweite diente nur zur Sicherheit.
    Das leise Ploppen des Gewehrs verhallte im weiten Hohlraum des Laderaums, ohne von den zehn Meter tiefer Arbeitenden gehört zu werden. Von seinem Posten auf der Außenhülle sah Reston Bannin einen Sekundenbruchteil eine schwarzgekleidete Gestalt, dann verschleierte sich sein Blick, und er verlor die Kontrolle über seine Muskeln. Er wollte sich abstützen, aber seine Arme gehorchten ihm nicht mehr. Der Sprungschiffkapitän kippte vornüber in die Rumpföffnung. Holland versuchte ihn aufzuhalten, aber er war zu weit entfernt. Wie in Zeitlupe fiel Bannins Körper auf das innere Frachtdeck hinab. Die Entladungen des Lähmgewehrs mochten unbemerkt geblieben sein, aber der krachende Aufprall des herabstürzenden Körpers war nicht zu überhören.
    Als Bannin in die Schwärze des Laderaums fiel, signalisierte Takuda dem Rest des DEST-Teams vorzurücken. Die Lähmgewehre im Anschlag stürmten sie auf die Bresche im Schiffsrumpf zu. Die Waffen waren auf kürzeste Distanz am wirkungsvollsten, und sie mußten ins Innere

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