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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ob sie ihr Leben nicht selbst bestimmen könnten.« Thomas drehte sich nach rechts um, so daß sein Narbenprofil vom Licht getroffen wurde, und fragte: »Glaubst du, daß wir unser Leben selbst bestimmen?«
    Der Präzentor, ein junger Mann mit vollem, braunem Haar, hob den Kopf. »Ich glaube, daß Jerome Blakes Vision der Menschheit auch mir eine Funktion zuspricht, und ich habe mein Leben der Aufgabe gewidmet, diese Funktion auszufüllen.«
    Sehr gut. Du hast die Frage persönlich aufgefaßt, um einem theologischen Streitgespräch auszuweichen.
»Ich verstehe deinen Glauben sehr gut, und ich beglückwünsche dich zu der Bereitschaft, deinen Platz im Universum auszufüllen.« Gib ihm Recht, und er wird dein Freund werden. »Du hast eine Nachricht für mich, Präzentor?«
»Mein Name ist Präzentor Malcolm, Generalhauptmann.« Der Mann neigte in stummem Gruß das Haupt. »Ich bringe nicht so sehr eine Botschaft, Sir. Ich bin hier in einer delikaten Angelegenheit, die Euer jüngstes Kind betrifft.«
Joshua! Thomas nickte. »Sprich.«
»Wie Ihr aus Eurer Zeit bei den Ketzern vor unserem Bruch mit ComStar wißt, geben wir Nachrichten, die uns anvertraut werden, weiter, ohne sie in irgendeiner Weise zu verändern.«
Der Generalhauptmann lächelte mehrdeutig. »Ich habe in einer Hyperpulsgeneratorstation gedient. Ich weiß, wie Botschaften zwischen den Welten übermittelt werden, Präzentor Malcolm. Ich nehme an, ihr seid auf etwas Verdächtiges gestoßen?«
»Ja, Sir. Es handelt sich um eine kodierte und verkapselte Mitteilung, die an eine andere Botschaft gekoppelt war, die von Atreus abgehen sollte. Wir haben sie durch ein Größenprüfungsprogramm entdeckt, mit dem wir illegale Botschaften und Bilder isolieren.«
»Und was habt ihr entdeckt, als ihr die Botschaft entschlüsselt habt, um der SEKURA bei der Ermittlung des Täters zu helfen?«
»Wir haben Pläne für einen Überfall auf Euren Sohn Joshua durch Agenten der capellanischen Maskirovka entdeckt.«
Was für ein Spiel treibst du, Sun-Tzu? Thomas kämpfte gegen den in ihm aufwallenden Zorn an. »Wie ernst war der Versuch?«
»Das ist das Erstaunliche daran, Generalhauptmann. Die zu aktivierenden Liao-Agenten wurden vor dreißig Jahren auf New Avalen eingeschleust, mit den ersten Sarna-Flüchtlingen. Zwei von ihnen sind in den Sechzigern, der dritte sogar noch älter.« Malcolm runzelte die Stirn. »Als wir diese Daten zunächst entdeckten, nahmen wir an, es handele sich um eine Finte des Davion-Geheimdienstes, die einen Keil zwischen Euch und den Liao treiben sollte.«
Thomas verspürte das Bedürfnis zu lächeln. Es war immer wieder schön zu hören, wie Mitglieder von Blakes Wort den Begriff >der Liao< wie einen Fluch klingen ließen. »Eine intelligente Überlegung. Konntet ihr den wahren Autor der Botschaft ermitteln?«
»Allerdings, Sir.« Malcolm atmete tief durch, bevor er weitersprach. »Es scheint sich bei dem Schreiber tatsächlich um Sun-Tzu zu handeln.«
»Was?«
Malcolm hob abwehrend die Hände. »Wir haben nicht den Eindruck, daß er beabsichtigt, Euren Sohn zu verletzen. Die Männer werden angewiesen, sich Zugang zu Joshua zu verschaffen und eine Blutprobe für den landläufig als PatMat-Filter bekannten DNS-Test zu entnehmen.«
Wozu könnte Sun-Tzu eine Bestätigung wollen, daß Joshua mein Sohn ist? Ein Bluttest wird zweifelsfrei ergeben, daß ich ihn gezeugt habe, aber wenn Sun-Tzu das durch einen Test in Frage stellen könnte, wäre Isis' Position als meine Erbin gestärkt. Joshuas Abstammung anzuzweifeln würde Sun-Tzu nichts einbringen, es sei denn…
Thomas grinste anerkennend, als ihm die Absichten seines zukünftigen Schwiegersohns klar wurden.
Wenn Sun-Tzu mich glauben machen könnte, daß Victor Joshua irgendwie gegen ein anderes Kind ausgetauscht hat, um nach meinem Tod ohne Blutvergießen die Macht in der Liga zu übernehmen, könnte er meine Unterstützung für Aktionen entlang der Davion-Grenze bekommen. Sun-Tzu benutzt diese Geschichten über ein Double Joshuas wirklich geschickt. Sehr gut gemacht, und sehr gefährlich.
»Wenn ich richtig verstehe, Präzentor, gibst du mir Gelegenheit, die Abstrahlung dieser Botschaft zu vermeiden und meinem schwerkranken Sohn dadurch eine unnötige Belastung zu ersparen?«
»So ist es, Generalhauptmann. Präzentor Blane wurde über die Situation in Kenntnis gesetzt, und dies ist die von ihm vertretene Lösung.«
»Sehr schön.«
Der Präzentor wandte sich zu gehen, aber Thomas hielt ihn auf.

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