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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Ortungsschirm seines Mechs und erkannte die schwache Signatur eines Landungsschiffes fast zwölf Kilometer voraus.
    Verdammt! dachte er. Was ist los mit diesem Planeten? Fliegen den denn nur Skipper mit dem Orientierungsvermögen eines Eimers Waschbenzin an?
    Dies war keineswegs das erste Mal, daß er und seine Lanze losgeschickt worden waren, um die Besatzung eines havarierten Schiffs zu bergen.
    Aber so war das Leben beim Militär. Vor zwei Jahren hatte seine Einheit Jagd auf Banditen gemacht und anschließend in der großen Lotterie des Militärlebens die Niete gezogen, vor der sich jeder Krieger fürchtete – Garnisonsdienst. Während er den Steuerknüppel nach rechts bewegte, um ein paar Felsen im Weg seines Hermes II zu umgehen, sagte er sich, daß er nicht zu den 2. Oriente-Husaren gegangen war, um Ödwelten wie Shiro III zu beschützen. Wieder fluchte er leise. Er war mit Erzählungen über die wagemutigen Unternehmungen der Einheit und der taktischen Brillanz ihrer Kommandeure aufgewachsen. Wie stolz er gewesen war, in die berühmte Einheit aufgenommen worden zu sein, in der auch schon sein Vater gedient hatte.
    Auf der Karte im Sekundärmonitor sah Bovos, daß er sich, zu beiden Seiten flankiert von den drei übrigen Mitgliedern seiner Lanze, dem Zielpunkt näherte. Ohne die Ortungsanzeige hätte er davon nichts gemerkt. Auf diesem Stück Ödland namens Shimgata Mesa sah eine zerklüftete Felsformation aus wie die andere, ein verkrüppelter Baum wie der nächste.
    »Da wären wir«, stellte er über das Mikrophon des Neurohelms fest.
    Aber in Gedanken war er bei den acht Generationen von Männern und Frauen der Familie Bovos, die im Militär der Liga Freier Welten gedient und gekämpft hatten. Gelegentlich waren ihre Einheiten auf der falschen Seite eines Bürgerkriegs gestanden, wie damals, als die Husaren Duncan Marik bei dem Versuch unterstützt hatten, den Thron seines Vetters Thomas zu erobern. Aber das blieb Vergangenheit; heute war nur wichtig, wem ihre aktuelle Loyalität galt. Und Bovos ebenso wie seine Schwester, Infanteristin bei den 1. Oriente-Husaren, waren dem Generalhauptmann fanatisch ergeben.
    Bovos und seine Lanze waren auf Manöver gewesen, als sie vom Absturz eines kommerziellen Landungsschiffs auf der anderen Seite der Hochebene hörten. Als nächste erreichbare Einheit hatte die Lanze den Auftrag erhalten, die Absturzstelle zu untersuchen und wenn möglich Überlebende zu bergen. Bovos hatte versucht, seinen Vorgesetzten mit dem Hinweis umzustimmen, daß sie für medizinische Notfälle nicht ausgerüstet waren, aber es hatte nichts genützt.
    »Opa, hier ist Stier«, rief er Sergeant-Master Leo Striber.
    »Ich höre«, antwortete Striber. Der Sergeant-Master war viel älter als seine Mit-Husaren. Er hatte 3037 bei der Sezession auf der Seite Anduriens gekämpft und war auf Xanthe III bei dem unglückseligen Sturmangriff dabeigewesen, der Duncan Marik das Leben kostete. Aber wie so viele, die in jenen Krieg gezogen waren, weigerte Striber sich, darüber zu reden. Es war ein Bruderkrieg gewesen, eine Tragödie für die Liga. Selbst Bovos' Vater schwieg sich über jene Zeit aus.
    »Unser Ziel liegt knapp voraus. Empfängst du irgendwelche Signale?«
»Keinen Piepser«, stellte Opa fest. »Entweder gibt es keine Überlebenden, oder sie haben kein funktionierendes Funkgerät.«
Bovos bremste den Mech etwas und suchte das Gelände ab. Der Boden vor ihnen war noch schwieriger und zerklüfteter als der, den sie gerade überquert hatten, aber es gab keinen anderen Weg zur Unglücksstelle. Ihnen blieb keine Wahl, als den Befehl zu befolgen und weiterzumarschieren.
»Stier an Lanze. Langsam und vorsichtig jetzt. Zwischen uns und dem Landungsschiff liegen noch eine Menge schwierige Stellen, also behaltet die Ortung im Auge.«
»Ist klar, Stier.« Das war Simon Dozer in seiner Wespe an der rechten Flanke. »Was für ein Tag für einen Landausflug, was, Lieutenant?«
»Ruhe im Glied«, gab Bovos zurück.
»He, das wird ein Spaziergang, Boß. Wir machen einen auf Kavallerie, retten die gestrandeten Siedler und reiten in den Sonnenuntergang.«
Bovos schüttete den Kopf und mußte grinsen. Dozer hatte immer einen Witz auf Lager. Irgendwie schien er nichts ernst nehmen zu können. Er war schon aus drei anderen Einheiten versetzt worden, bevor er schließlich bei Bovos landete, der anscheinend als einziger die nötige Geduld für ihn aufbrachte. »Der Befehl gilt, Dozer. Klappe.«
»Verstanden, Stier,

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