Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
annehmen.«
Dupre! Der Attentatsversuch auf Glengarry… Der Hurensohn mußte selbst daran beteiligt gewesen sein, ein Maulwurf, ein in den Grauen Tod eingeschleuster Agent mit der Aufgabe, den Kopf der Verschwörung mit Informationen zu versorgen – und im entscheidenden Moment den Kommandeur der Legion umzubringen.
Und ich habe mir eingebildet, ein Menschenkenner zu sein!, dachte Grayson bitter. Ganz toll!
    »Für wen arbeiten Sie?« rief Grayson dem über ihm aufragenden Stahlriesen zu.
    Halt ihn am Reden!
»Vielleicht könnten wir ins Geschäft kommen…«
»Vergessen Sie's, Herr Oberst. Ich fürchte, ich habe meine Bef…«
    Der Donnerschlag war eine alles zertrümmernde Explosion puren Lärms, die geballte Essenz eines Gewittersturms nur wenige Meter entfernt. Graysons erster Gedanke war, daß die PPK ihren künstlichen Blitzschlag ausgelöst hatte, aber der Zeus taumelte einen halben Schritt zurück, als ein Teil seines oberen Rumpfabschnitts im Zentrum eines größer werdenden Rauchringes weiß aufglühte.
    Augenblicklich ließ Grayson sich durch die schmale Öffnung der Fluchtluke zurückfallen. Er hatte keine Zeit, sich ganz ins Freie zu winden, und seine Beine waren noch immer viel zu schwach, um ihn zu tragen, so daß er keine Chance hatte, davonzulaufen. Die einzige Deckung, die er erreichen konnte, war die unsichere – und brennende – Zuflucht im Kopf des Victor.
    Aber als er durch die Luke fiel, blieb sein linker Ärmel an einem vorstehenden Bruchstück hängen. Einen schrecklichen Augenblick lang hing er mit dem Arm am Lukenrand und versuchte freizukommen.
    Plötzlich explodierte die Beinahe-Finsternis des Cockpits vor Licht. Wieder fühlte Grayson den Schlag und die anschließende Taubheit eines heftigen Elektroschocks, als Entladungen durch die offene Luke zuckten. Das gespenstische, erschreckende des Angriffs war, daß er in totaler, dumpfer Stille erfolgte. Grayson konnte den linken Ärmel brennen sehen, sah seine Haut darunter Blasen werfen, aber er fühlte weder Schmerz noch irgend etwas anderes außer der Taubheit des Elektroschocks. Und die Stille verlieh dem Geschehen eine traumähnliche Qualität, beinahe, als würde das alles einem anderen zustoßen und er sähe es nur in einem Trivideo.
    Dann riß der Ärmel, und Grayson stürzte zurück in die Kanzel. Seine Kleidung stand in Flammen. Jetzt begann er die Schmerzen zu spüren, und er fühlte, daß er schrie, aber noch immer hörte er nichts außer den durch die Schädelknochen an seine Ohren dringenden Vibrationen seiner Schreie.
    Irgendwie fand die rechte Hand bei dem wilden Strampeln in der Enge des Mechcockpits einen Feuerlöscher und riß ihn aus den Halteklammern der abgerundeten Wand. Grayson richtete das Gerät auf sich selbst und badete seinen lodernden Arm und seine Seite in einer weißen Fontäne von Kohlendioxyd. Er schrie noch immer, als die Schmerzen aus seinem Arm verschwanden und sich auf Brust und Kopf stürzten. Und die ganze Zeit hörte er nichts, nicht einmal, als der Feuerlöscher entleert aus seinen zuckenden Fingern fiel und von einer Metallkonsole abprallte. Grayson sank an der mit Kabeln und Stromzuleitungen bedeckten Cockpitwand neben den Monitoren, der Konsole und dem Hauptsichtschirm zusammen, der jetzt den Boden der Kanzel bildete, und starrte durch die Lukenöffnung in den kreisrunden Ausschnitt des Himmels. Die Schmerzen waren furchtbar… aber weit entfernt, als wären die Nervenenden seines Körpers überladen oder einfach so verbrannt, daß sie keine Wahrnehmungen mehr transportieren konnten. Die Stille, die ihn mit den furchtbaren Schmerzen einhüllte, mußte das Ergebnis jenes letzten Donnerschlages sein.
    Was, fragte er sich, als sein Körper langsam in einen Schockzustand versank und seine Gedanken ziellos zu wandern begannen, mochte da draußen jetzt vorgehen?
    Davis McCall feuerte ein zweitesmal eine Überschallschnelle Kugel aus dem Gaussgeschütz des Highlander in den Zeus. Er traf ihn an der ausladenden Schulter und wirbelte ihn halb herum.
    »McCall hierr!« brüllte er über den taktischen Kanal. »Derr Oberrst ist getrroffen! «
Der Zeus hob die linke Arm-PPK und löste einen Strom geladener Partikel aus, der in einem glutheißen künstlichen Blitzschlag ins linke Bein des Highlander fuhr. McCall antwortete mit einem dritten Gaussgeschoß und traf den unteren Abschnitt des Zeus. Die ersten Treffer hatten die Panzerung des gegnerischen Mechs bereits verwüstet und große Teile von Rumpf und

Weitere Kostenlose Bücher