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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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PROLOG
    Rycopaß, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
    17. April 3056, 9:52 Uhr TNZ

    Laserfeuer zuckt in einem blendendgrellen rubinroten Lichtblitz durch die Wirbel aus Rauch und Staub.
    Das war eng!
Alexander Carlyles SHT-4M Schütze, siebzig Tonnen hoch aufragende stählerne Vernichtung in humanoider Gestalt, stampft über weichen, unebenen Boden. Jeder Schritt ist unter diesen Bedingungen ein Risiko. Der Rycopaß ist ein ausgetrocknetes Flußbett in der staubtrockenen Einöde südöstlich der Stadt Halidon. Schneeschmelze und Springfluten haben Schichten knochentrockener, pulveriger Sedimente und Sand aus den fernen Teragormabergen in die weite, steile Rinne gespült. Die unteren Lagen sind durch den Druck, der auf ihnen lastet, festgepreßt, aber die oberen Schichten sind noch weich genug, daß sie unter den schweren Schritten des Schützen nachgeben und der schwerfällige Mech leicht stürzen kann.
    Alex, dessen Neurohelm die Feedbackimpulse übermittelt, die es dem Piloten gestatten, die Bewegungen der zwölf Meter hohen Kampfmaschine auszubalancieren, gleicht die unebenen Bodenbedingungen aus, ohne sich dessen bewußt zu werden. Seine Aufmerksamkeit ist ganz auf vier gleichmäßig näherkommende Ortungsimpulse gerichtet, die keine zweihundert Meter voraus über das Tal verteilt sind. Noch kann er sie nicht sehen, zumindest nicht mit bloßem Auge, mit seinen ›Typ-I-Augen‹, wie der alte Davis McCall es ausdrücken würde. Die Schlacht tobt seit zwanzig Minuten in verstreuten Scharmützeln, zerfahren und bewegt, und Rauchschwaden hängen in der Luft wie dünne weiße Vorhänge. Aber die elektronischen Sinnesorgane eines BattleMechs nehmen wahr, was menschlichen Augen verborgen bleibt. Der Feind ist knapp voraus, in der Deckung der Rauchschwaden. Die Vorhut aus vier Maschinen geht der Hauptstreitmacht ein gutes Stück voraus.
    »Gold Eins! Gold Eins!« dringt krachend eine Stimme über den taktischen Kanal. »Lad, was, zurr Helle, machst du da?«
Der schwere caledonische Akzent gehört Davis McCall, einem großen, muskelbepackten Veteranen. Er ist Alex' Stellvertreter in der BefehlsLanze.
»Gold Zwo hier Gold Eins«, antwortet Alex. »Du übernimmst die Einheit, Davis.«
Als würde Davis McCall das nicht sowieso schon die ganze Zeit tun, er und die anderen erfahrenen Kämpen der Gray Death Legion.
»Negativ, Lad! Das brauchst du nicht zu tun!«
Alex gibt keine Antwort. Statt dessen bewegt er seinen Schützen schneller das breite, steile Tal hinab. Er muß das tun. Es gibt keine andere Möglichkeit.
    Seit Stunden kämpft die Gray Death Legion unter Alex' provisorischem Befehl ums Überleben. Rebellentruppen – sein Computer hat sie als Elemente der 4. Skye Rangers unter Generalkommandant von Bülow identifiziert – haben die Legion im Morgengrauen in Halidon überrascht und voll durch die Mangel gedreht. Irgendwie ist es ihnen geglückt, sich zu lösen und zurückzuziehen, aber von Bülow hat sie mit ganz und gar untypischem Eifer verfolgt und die Reste der Legion daran gehindert, irgendwo Halt zu machen, um sich neu ausrüsten oder bewaffnen zu können. Anscheinend ist der Generalkommandant überzeugt, die Legionäre auf Glengarry in der Falle zu haben, und er denkt nicht daran, sie noch einmal entkommen zu lassen.
    Alex hingegen ist entschlossen, die Gray Death Legion in Sicherheit zu bringen. Ihre Geheimbasis in den Glencoe Highlands liegt nur wenige Kilometer südöstlich. Wenn es ihnen gelingt, diesen Unterschlupf zu erreichen, wenn sie sich nur ein paar kostbare Stunden verschaffen können, um die schlimmsten Schäden zu reparieren, die sie in der Falle bei Halidon erlitten haben…
    Alex sieht nur eine Möglichkeit, von Bülows gnadenlosen Vormarsch aufzuhalten. Die Truppen der Skye-Rebellen müssen inzwischen geradeso erschöpft sein wie die Legion… sie müssen es einfach sein! Die MechKrieger, die sie jagen, werden müde sein – und vorsichtig, trotz allem Drängen von Bülows, die Überlebenden der Legion zu jagen und zur Strecke zu bringen. Alex braucht sie nur hart zu treffen, an einer Stelle, an der sie es nicht erwarten.
    Langstreckenraketen heulen über ihn hinweg und zeichnen lange weiße Kondensstreifen an den Himmel Glengarrys. In der Ferne donnern Explosionen. Die Nachhut der Legion versucht noch immer, sich vom Feind zu lösen. Alex ignoriert die Raketen, ebenso das Aufblitzen der Laser.
    Noch hundert Meter, noch neunzig. Jeden Moment jetzt… Da! Eine Bewegung. Sofort

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