Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
hatten, bevor ich kam.«
»Umdrehen.«
»Was?«
    »Umdrehen!«
    Dupre gehorchte. Grobe Hände tasteten ihn mit routinierten Bewegungen gründlich ab. Dann packte sein Bewacher Dupres rechten Arm und zog ihn nach unten. Er fühlte das kalte Metall einer Handschelle und hörte das Klicken des Schließmechanismus.
    »Tut mir leid, Kumpel«, meinte der Feldwebel, als er Dupres linken Arm ebenfalls nach unten zog und an den rechten fesselte. »Aber ich muß auf Nummer Sicher gehen. Du verstehst?«
    »Natürlich, Feldwebel. Standardverfahren. Sie müssen mich erst überprüfen.«
    »Ganz genau. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Wenn ihre Geschichte stimmt, werden Sie ein Held!«
    »Ich habe nur getan, was ich tun mußte«, meinte Dupre lächelnd. Dann ließ er das Lächeln verblassen. »Moment! Es sah so aus, als würde der Kerl auf den Oberst feuern. Hat er…«
    »Ich hab den Oberst das Feuer erwidern sehen«, grinste der Feldwebel. »Allzu schlimm kann es ihn also nicht erwischt haben, wie?« »Oh! Gut. Das ist… gut!«
    »Um den Oberst auszuschalten, braucht es mehr als einen einzelnen Irren mit einer Schrotflinte«, fügte Blaine hinzu. »Soviel steht verdammt noch mal fest!«
    »Eine Schande, daß Sie den Bastard gebraten haben«, meinte einer der anderen Soldaten. »Der Hurensohn hat mit Fletchladungen in die Menge geballert.« Er verzog das Gesicht. »Wenn Sie mich fragen, dann ist er noch viel zu leicht davongekommen!«
    »Sie fragt aber keiner, Cellini«, erwiderte der Feldwebel. »Gehen wir, äh, Oberleutnant. Die Sicherheit wird Sie überprüfen… und wenn Sie sauber sind, geh'n die Drinks auf mich.«
    »Das, Feldwebel«, meinte Dupre mit einem ehrlich erleichterten Seufzer, »kommt mir sehr gelegen!«
    »Paps!« Alex sprang mit weit aufgerissenen Augen von seinem Sitz, als sich die auf dem Bildschirm übertragene Szene in ein Chaos aus kreischenden, panischen Menschen und krachendem Gewehrfeuer verwandelte. Die Kameras zeichneten das Geschehen mit unbeteiligter, wertfreier Schärfe auf. Entsetzt sah Alex die Schnellfeuerschüsse über Grayson Carlyles Spielkabine schwenken und ihn – so schien es – aus dem Sitz und unter den Tisch schleudern. Er sah, wie das Gewehrfeuer weiter hinüber ins Publikum schwenkte, sah das Blutbad unter den Zivilisten und fragte sich, ob irgendwo in dieser außer Kontrolle geratenen Menge seine Mutter war.
    »Rruhig, Sohn«, ermahnte ihn McCall und legte ihm sanft, aber bestimmt die Hand auf die Schulter. »Es gibt nichts, was du fürr ihn tun kannst…«
    Alex erstickte fast an einer Mischung aus Frustration, Wut und Angst. »Wir müssen…«
»Lad, Lad… was wirr hier sehen, ist vorr einerr halben Stunde passierrt! Denk an die Zeitverrzögerrung!«
    Die Kamera fuhr zu einer Totalen zurück, und Alex sah wie gebannt zu. Sein Atem kam in kurzen, harten Stößen. Das Bild war so scharf und klar, daß man unwillkürlich glaubte, man säße mitten im Geschehen. Aber die Signale, mit denen diese Szene übertragen wurden, hatten trotz Lichtgeschwindigkeit runde siebenundzwanzig Minuten benötigt, um die Strecke von Glengarry bis zur Skye Boat Song zurückzulegen, die sich schnell dem Zenitsprungpunkt des Systems näherte.
    Inzwischen mußten die Ereignisse, die er gerade erst sah, bereits ein Ende gefunden haben. So oder so…
Der Schütze befand sich in einer Presseloge über der Menge. Jaime Wolf tauchte auf und feuerte seinen Laser über eine für eine Handwaffe schier unmögliche Distanz. Und da war sein Vater! Er rutschte unter dem Projektionstisch vor und feuerte mehrere Schüsse auf die Loge ab. Und seine Mutter… auch sie war da, über die Absperrung gebeugt, und schoß mit ihrer 9mm-Pistole. Eine Reihe von Soldaten am Rand der Arena hatten ebenfalls das Feuer eröffnet. Sie alle konzentrierten den Beschuß auf die Presseloge, die unter dem Gegenfeuer erbebte und zitterte. Das Glas der Logenfenster flog in glitzernden Wolken auseinander. Er bemerkte gepanzerte Infanteristen, die über den Laufsteg hinter den Logen stürmten, aber der Blickwinkel der Kamera gestattete keine Einsicht. Es blieb verborgen, was sich dort weiter ereignete.
»Meine Damen und Herren«, übertönte die Stimme des Kommentators den Hintergrundlärm. »Das ist furchtbar… einfach furchtbar! Vor einer Minute waren wir noch Zuschauer eines Kriegsspiels… und dann plötzlich, o Gott! O mein Gott!«
Seine Stimme versagte, und seine Kollegin übernahm. »Bob, von hier aus scheint es, als seien einige

Weitere Kostenlose Bücher