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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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ist…
    »Davis!« schreit er. »Steig aus! Steig aus, verdammt! Steig aus!«
    Die einzige Antwort ist ein kreischender Aufschrei nackter Todesnot, der durch seinen Neurohelm gellt.
Es dauert Sekunden, bis Alex den Dunkelfalken erreicht hat, der sich jetzt nicht mehr regt. Er lodert in hellen Flammen. Die Innentemperatur des Schützen ist hoch, und so dicht am Feuer steigt sie noch weiter, aber er ignoriert die Hitze, versucht einen Weg zu finden, die Flammen zu löschen, seinen Freund zu retten.
»Davis!«
Das Kreischen verstummt. Er hört nur noch eine lange tödliche Stille, unterstrichen vom Tosen der Flammen, dem Summen der Cockpitinstrumente, dem hellen ›Ping‹ überhitzten Metalls.
»Davis! Hörst du mich? Melde dich!«
Um genauer zu sein: die Schreie über die TakLeitung sind verstummt.
In seinen Gedanken gellen sie weiter, und weiter, und weiter…
1
    Die Residenz, Dunkeld, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
    10. März 3057, 02:57 Uhr TNZ

    Mit einem Aufschrei, der dem Kreischen in seinem Kopf um nichts nachstand, schreckte Alexander Carlyle hoch. Er saß aufrecht im Bett… in seinem Bett, in seiner Unterkunft in der Residenz, der alten Bergfestung, die von der Legion zur planetarischen Verteidigungszentrale und Heimatbasis ausgebaut worden war. Die Laken waren durchnäßt, sein nackter Körper von einer kalten Schweißschicht bedeckt. Zitternd ließ er sich zurück in die Kissen sinken, starrte mit geweiteten Augen in die Dunkelheit. Er wußte aus bitterer Erfahrung, daß an Schlaf für einige Zeit nicht mehr zu denken war, und auch der Gedanke an die Träume, die auf ihn warteten, war nicht angetan, ihn zu beruhigen.
    »Computer«, sagte er in die Dunkelheit. »Licht.«
    Gehorsam leuchteten die Wandschirme auf und erhellten das Zimmer. Der Raum war im Stil der frühen Kolonialperiode Glengarrys eingerichtet, und an den kahlen Stahlbetonwänden hingen dünne Vidschirme, die Livebilder von Kameras hoch auf den Festungsmauern oder beliebige Aufzeichnungen aus den Vidarchiven der Basis wiedergeben konnten. Im Moment spielten sie eine einfache Lichtshow geometrischer Formen in Blau- und Grüntönen ab. Die auf eine beruhigende Wirkung zielende Kreation war ein Werk des berühmten Künstlers Tomo aus dem 25. Jahrhundert auf New Edinburgh.
    Alex vermittelte sie allerdings das Gefühl, unter Wasser in der Falle zu sitzen und jeden Augenblick ertrinken zu müssen. »Computer, normale Beleuchtung.«
    Die Tomo-Bilder verblaßten und wurden durch ein weiches, warmes Licht ersetzt, das an das normale Tageslicht der orangeroten Sonne Glengarrys angepaßt war. Alex schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und tapste barfuß durch den Raum zum Hauptterminal. »Computer, Sprechverbindung, MedTech Jamison.« Er ließ sich auf den Stuhl sinken. »Kein Bild.«
    Über der Konsole öffnete sich auf dem Wandschirm ein Fenster, das allerdings bis auf den blinkenden Schriftzug »Bitte warten« leer blieb. Der Schriftzug blinkte eine ganze Weile, länger, als Alex erwartet hatte, bevor er durch einen anderen Text ersetzt wurde. »Verbindung hergestellt – kein Bild«
    »Was ist?« fragte eine weibliche Stimme über das Lautsprechersystem des Zimmers. Sie klang brüsk und verärgert.
»Ellen? Hier ist Alex. Habe ich Sie geweckt?«
    Eine kurze Pause. »Es ist zwei Uhr siebzig Ortszeit in der Nacht, und Sie fragen, ob Sie mich geweckt haben?«
    »Tut mir leid, ich… ich dachte, Sie hätten Dienst heute nacht.« »Heute nacht ist Watson dran.« Ein Gähnen verschluckte ihre Verärgerung. »Was ist? Wieder der Traum?«
    »Ich kann nicht schlafen, Ellen.« Langsam, fast unwillig sah Alex hinab auf seine Hände. Sie zitterten immer noch, ein leises, kaum merkliches Beben, das sich jeder Kontrolle entzog. »Ich kann nicht einschlafen«, stellte er fest und war alles andere als stolz auf seine lahme Antwort.
    »Ich komme.«
    »Nein, hören Sie. Stellen Sie mich nur zu Watson durch. Es tut mir wirklich leid, daß ich Sie geweckt habe.«
»Jetzt bin ich schon mal wach. Geben Sie mir zehn Minuten Zeit, mich anzuziehen.«
    Der Schriftzug auf dem Schirm veränderte sich. Nun stand dort: »Verbindung unterbrochen.«
    Alex stand auf und sah an sich hinab. Ein Jahr war seit Halidon vergangen, vier Monate seit dem Abschluß des blutrünstigen, verzweifelten Guerillakampfes, der sich daran angeschlossen hatte, und er war noch immer so mager, daß er seine Rippen zählen konnte.
    Er kam zu dem Schluß, daß er besser auch etwas

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