BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
dem Tod Ulrics von Chistus Hand erst war die Erkenntnis über das volle Ausmaß der Planung seines Untergebenen über ihn hereingebrochen. Es war nicht mehr zu verkennen, daß Chistu im Aufwind war. Es konnte keinen Zweifel daran geben, daß das nächste Große Konklave einen ilKhan aus dem Jadefalken-Clan wählen würde. Elias Crichell hatte erwartet, er selbst würde den Auftrag erhalten, die Eroberung der Inneren Sphäre zu leiten, aber nun schien es mehr und mehr, daß diese Ehre Chistu zufallen würde. »Du erzählst mir nichts Neues, und ich finde deine Einsichten nicht sonderlich wertvoll.«
Vlad zuckte die Achseln. »Ich hatte nicht vor, das als wertvoll auszugeben. Hättet Ihr es für wertvoll gehalten, wärt Ihr zu dumm, den Wert dessen zu erkennen, was ich Euch anbieten kann.«
»Und was wäre das, abgesehen von deiner Frechheit?«
Das Grinsen des Wolfes wurde breiter, und obwohl es dadurch gleichmäßiger wurde, empfand Crichell es nicht als angenehmer. »Ich biete Euch die Möglichkeit, Khan Vandervahn Chistu zu vernichten. Ganz und gar. Von diesem Augenblick an ist er kein Rivale mehr für Euch. Euer Weg auf die Position des ilKhans ist frei.«
Vlads Worte waren so kalt und präzise, daß Crichell sich die Freude, die er über sie empfand, beinahe hätte anmerken lassen, aber er beherrschte sich. »Die einzige Methode, das zu erreichen, ist, ihn zu töten.«
»Nein, es gibt noch eine andere, aber ich ziehe die tödliche Alternative vor.« Der Wolf klopfte sich mit der Rechten auf die Brust. »Ich werde Khan Chistu für Euch aus dem Weg räumen, und ich werde es auf eine Weise tun, die keinerlei Zweifel an der Ehrenhaftigkeit me ines Vorgehens zuläßt. Im Gegenzug werdet Ihr mir zwei Bedingungen erfüllen.«
»Und die wären?«
»Die erste Bedingung ist folgende: Ich bitte euch um das Recht, Khan Vandervahn Chistu zu einem Widerspruchstest herauszufordern. Da ich keinen Blutnamen besitze, benötigt meine Herausforderung an einen Blutnamensträger die Erlaubnis durch einen Khan der Clans.« Vlad ballte die rechte Hand zur Faust. »Ich war dabei, als Ulric Kerensky gestorben ist, und ich fechte Khan Vandervahn Chistus Darstellung der Umstände seines Todes an.«
Elias Crichell beugte sich vor. Er traute seinen Ohren nicht. »Soll das heißen, Vandervahn Chistu hat mit seiner Behauptung, Ulric Kerensky getötet zu haben, gelogen?«
»Das hat er, und ich habe den Beweis für meine Anschuldigung. Ich habe den Kampf aufgezeichnet – nein, den Hinterhalt, den Mord. Der Beweis ist sicher versteckt und wird Euch zugehen, sollte es mir nicht gelingen, ihn im Zweikampf zu töten.« Vlads Augen glitzerten wie Eis. »Ich möchte, daß Ihr versteht, warum ich diese Bitte vortrage. Ich war für Ulric Kerenskys Sicherheit verantwortlich, und ich habe versagt. Ich hätte mit Verrat rechnen müssen und tat es nicht. Die einzige Möglichkeit, mich von diesem Makel reinzuwaschen, ist der Tod des Mannes, der für ihn die Verantwortung trägt.«
Elias Crichell lehnte sich wieder zurück und schenkte Vlad die Andeutung eines Lächelns. Abgesehen von der obligatorischen Formalität eines alljährlichen Positionstests in einem Mech, um seine Qualifikation als Krieger zu bestätigen, so daß er seinen Rang innerhalb des Clans beibehalten konnte, hatte er dem Kampf längst abgeschworen. Aber auch er war noch nicht so alt, daß er sich nicht daran erinnern konnte, wie das Feuer des Rachedursts in den Adern brannte. Diese Bitte eines Wolfes, seine Ehre retten zu dürfen, überraschte ihn allerdings. Crichell hatte lange geglaubt, es gäbe keine Wölfe mehr, die das wahre Wesen der Clans bewahrt hatten – ein Wesen, das von den Jadefalken und ihren strikten Verhaltens- und Kampfregeln exemplifiziert wurde.
»Du sprichst mehr wie ein Jadefalke denn wie ein Wolf, Sterncaptain Vlad.«
»Sind nicht alle Wölfe zu Jadefalken geworden?« Vlad breitete die Arme aus. »Diese letzte Handlung eines Wolfes sollte auf der Ehre basieren, frapos?«
»Pos.« Crichell nickte. »Ich gestatte dir, Vandervahn Chistu herauszufordern, aber ich warne dich. Da du keinen Blutnamen besitzt und er ein Khan ist, hat er das Recht, einen Stellvertreter zu bestimmen, der für ihn gegen dich antritt.«
»Ich kenne die Regeln für eine Herausforderung dieser Art und werde mich an sie halten.«
»Gut.« Der Jadefalken-Khan verlagerte sein Gewicht. »Und was ist deine zweite Bitte?«
»Wenn ich siege, werdet Ihr wissen, wie sie lautet.«
»Und wenn du
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