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Nackt in der Zwangsjacke

Nackt in der Zwangsjacke

Titel: Nackt in der Zwangsjacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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1
     
    »Die letzten beiden Jahre waren
die Hölle für mich«, sagte sie mit weichem Timbre. »Jetzt fange ich gerade erst
an, mich zu erholen .«
    Die dunkelblauen Augen sahen
mich gelassen an. Amanda Waring war immer noch eine atemberaubend schöne Frau:
langes blondes Haar hing ihr wie ein feiner Seidenschal auf die Schultern
herab, und ihr voller Mund wirkte zugleich sinnlich und verwundbar. Sie trug
eine schwarze Seidenbluse, die sich eng an die festen hohen Hügel ihrer Brüste
anlegte; eine knapp sitzende Hose modellierte ihre Hüften und Schenkel. Einen
äußerlichen Schaden hatte sie in der Hölle jedenfalls nicht davongetragen.
    »Tagsüber habe ich speed genommen, um durchzuhalten«, berichtete sie.
»Und nachts Schlafmittel, damit ich überhaupt abschalten konnte. Damals dachte
ich außerdem, mit Sex sei alles zu kurieren, und schlief mit jedem Mann, der
mir in die Finger geriet. An die meisten erinnere ich mich nicht einmal .«
    Mir fiel wieder ein, welch
steile Karriere sie zu einer Zeit gemacht hatte, da es mit den meisten
Hollywoodstars rettungslos abwärtsging. Aber dann war sie plötzlich von der
Bildfläche verschwunden. Die Gesellschaft machte sich nicht einmal die Mühe,
ihren letzten Film fertig zu drehen. Ihr vorletzter war eine kommerzielle
Katastrophe gewesen. Und danach scherte sich keiner einen Deut darum, was aus
Amanda Waring wurde.
    »Beruflich war ich da schon auf
dem absteigenden Ast«, erinnerte sie sich, als hätte sie mir meine Gedanken vom
Gesicht abgelesen. »Und im Handumdrehen war ich restlos erledigt. Dann steckte Dale
mich in ein Privatsanatorium, und ich galt eine Weile als ihre Renommier-Irre .«
    »Das alles brauchen Sie mir
nicht zu erzählen«, besänftigte ich.
    »Doch, ich glaube schon, Mr. Holman .« Sie lächelte mich kurz
an. »Sie wollen doch Ihre neue Klientin genau kennen, ehe Sie ihren Fall
übernehmen .«
    »Aber jetzt sind Sie wieder
gesund ?«
    »Völlig.« Und nach einem kurzen
Zögern: »Zumindest glaube ich das. Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn sie
mich nur in Ruhe ließen .«
    »Sie ?« hakte ich ein.
    »Diese Fremden, die mich
neuerdings verfolgen«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Ich schätze, sie lassen
mich erst wieder in Ruhe, wenn sie mich in dieses Irrenhaus zurückgehetzt haben .«
    »Tatsächlich?« Meine Stimme
klang etwas hohl.
    »Ich weiß, wie sich das anhört .« Schwach hob sie die Schultern. »Nämlich so, als sei mein
Verstand ein bißchen angeknackst, stimmt’s ?«
    »Wenn Sie selber merken, wie es
klingt, dann muß wohl was dran sein .«
    »Ich weiß nicht, wer sie sind
und warum sie das tun«, fuhr sie fort. »Aber ich brauche dringend Hilfe, Mr.
Holman .«
    »Angenommen, ich weise nach,
daß alles nur ein Produkt Ihrer Phantasie ist ?«
    »Dann muß ich es akzeptieren .« Ihr Lächeln wurde ein bißchen verkrampft. »Aber
wenigstens habe ich dann Gewißheit .«
    »Also gut«, sagte ich. »Ich
übernehme den Fall .«
    »Ich kann Sie durchaus
bezahlen«, warf sie schnell ein. »Etwas Geld ist immer noch übrig .«
    »Sehr schön«, nickte ich. »Und
nun erzählen Sie mir genau, wie man Sie verfolgt .«
    »Vor etwa einem Monat bin ich
in diese Wohnung hier gezogen«, erzählte sie. »Gleich nachdem ich das
Sanatorium verließ. Meine Ehe mit Dale ging in die Brüche, und ich mache ihm
daraus keinen Vorwurf. Jetzt habe ich mir vorgenommen, allmählich wieder eine
Karriere aufzubauen, und das wird eine verdammt harte und langwierige Arbeit
werden. Aber ich habe gar keine Alternative, verstehen Sie ?«
    »Natürlich«, sagte ich
geduldig.
    »Flüsternde Stimmen am
Telefon«, hauchte sie. »Briefe, in denen sie mich unaussprechlicher sexueller
Perversionen beschuldigen, sadistischer Grausamkeiten...«
    »Haben Sie diese Briefe noch ?« unterbrach ich.
    »Nein.« Hastig schüttelte sie
den Kopf. »Die habe ich alle verbrannt. Ich kam mir schon schmutzig vor, wenn
ich sie nur in der Wohnung liegen hatte .«
    »Den nächsten verbrennen Sie
lieber nicht«, riet ich.
    »Nein.«
    »Und diese Stimmen am Telefon —
was haben sie gesagt ?«
    »Dieselben Dinge. Ich hätte
mich selbst nicht genug gestraft, also würden sie es mich noch büßen lassen .«
    »Wie denn?«
    Sie schauderte. »Die
Einzelheiten könnte ich niemals in den Mund nehmen. Aber ihr Ziel ist es, mich
in ein geistiges und körperliches Wrack zu verwandeln, bevor sie mich
schließlich töten .«
    »Sonst noch was?«
    »Vor einer Woche«, berichtete
sie, »ging ich aus und

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