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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Maul eines Bergwerksstollens. Niemand hatte First Lieutenant Copley aufgetrieben – genaugenommen hatte ihn niemand auch nur gesehen, seit das 1. Bataillon Port St. William verlassen hatte –, aber es war ihnen gelungen, Daten über die Bergbauarbeiten aus dem Computer des Schmelzendirektors zu ziehen. Aus diesen Unterlagen hatte Sharon Dorne von Minenanlagen erfahren, die ihre Einheit so tief in die Cross-Divides führen konnten, daß sie nicht einmal mit Atomwaffen ins Freie zu zwingen waren.
    Noch wichtiger aber war, daß das Labyrinth der Gänge und Höhlen das gesamte Bergmassiv durchzog und auch auf der Warwick-Seite mehrere Ausgänge besaß. Wenn die Jadefalken sie verfolgten, konnte das zweite Bataillon nach Westen fliehen und sich eventuell den in Port St. William verbliebenen Truppen anschließen. Natürlich erwartete niemand ernsthaft, daß die Falken ihnen in die Bergwerke folgten. Die engen Gänge hätten Hinterhalte viel zu leicht ermöglicht und potentiell tödlich gemacht. Insbesondere die Notwendigkeit, sich im Gänsemarsch durch die Tunnel zu bewegen, setzte die ersten und letzten Mechs einer Einheit ganz besonderer Gefährdung aus.
    Doc bremste den Lichtbringer und drang tiefer in den Berg vor. Er schaltete die Sensoren auf Infrarot, um außer anderen Mechs auch Fußgänger sehen zu können. Hinter ihm halfen einige Techs den Infanteristen beim Legen vom Sprengladungen, mit denen sie den Stollen versiegeln konnten, falls die Falken sich doch zu einer Verfolgung entschlossen.
»Sharon, Bericht?«
»Komm runter, schalt auf Optik und mach die Scheinwerfer an. Das wird dir mehr erklären, als ich es könnte.«
    Die Müdigkeit in ihrer Stimme verdeckte die Zweifel fast völlig, aber Trevena hörte genug von ihnen durch, um sich Sorgen zu machen. »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Ich bekomme meinen Sold nicht dafür, optimistisch zu sein, Doc.« Ein gutes Stück später und hinter einer Biegung hielt Doc den Lichtbringer an und schaltete die Außenscheinwerfer ein. Als er die Hologrammanzeige auf die Außenkameras schaltete, erkannte er, was Sharon so pessimistisch klingen ließ. Teufel, das ist wirklich herb.
    Die beiden Artillerielanzen wurden ihrem Namen schon einige Zeit nicht mehr gerecht, weil sie alle Langstreckenraketen verschossen hatten. Die meisten der Mechs besaßen zwar daneben noch Laser, aber die waren außer auf Sichtentfernung wertlos. Und die ArtillerieMechs waren langsam, was sie zu einer Belastung machte. Von den sechs Maschinen, mit denen sie ihren Rückzug begonnen hatten, besaßen sie nur noch zwei, und die waren beide der Sturmlanze zugeteilt worden, um deren Lücken zu füllen.
    Von den drei Einsatzlanzen existierten nur noch zwei, was nicht ganz so schlimm gewesen wäre, aber der Zustand dieses BattleMechs! Die Piloten hatten sich zu Paaren zusammengeschlossen, um sich so gut es ging gegenseitig als Deckung für die Stellen an ihren Maschinen verwenden zu können, an denen die Panzerung völlig weggesprengt war. Die beiden Mechs, die vor Doc in die Höhle gehumpelt waren, gehörten zu Einsatzlanze Zwo, und die Tatsache, daß der Brandstifter den linken Fuß und rechten Arm verloren hatte, machte ihn zu einem Kandidaten fürs Ersatzteillager.
    Doc schaltete auf den Kanal seiner Kompanie. »Isobel, wie steht’s mit den Titanen?«
    »Beulen und Schrammen, aber wir sind vollzählig.«
    Das verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Das Training mit seiner Scoutkompanie hatte sich gelohnt. In den engen Gebirgspässen und Schluchten hatten sich die schnellen, leichten Maschinen bei Kurzangriffen bewährt. Seine Leute hatten dem Feind keinen größeren Schaden zufügen können – nur zwei Abschüsse –, aber mit ihren Flankenmanövern die Jadefalken mehrmals zurückgedrängt.
    »Ich weiß gar nicht, warum du so ein trostloses Bild zeichnest, Sharon. Ich finde, die Lage sieht so schlecht nicht aus.«
    »Wie bitte? Du hast wohl den Kühlschrank in Sarz’ Cockpit entdeckt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Dieser traurige Haufen kann höchstens durch mehrere Glas Whiskey betrachtet einen guten Eindruck hinterlassen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht, Sharon, aber immerhin haben die Clanner nicht einen unserer leichten Mechs abgeschossen.« Doc seufzte schwer. »Das ist zwar nicht viel, worauf man hoffen kann, aber für den Augenblick muß es genügen.«
27
    ComGuards -Hauptquartier, Tukayyid
ComStar-Garnisonsdistrikt,
Freie Republik Rasalhaag
    2. April 3058

    Der

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