BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
primär der Clan-Problematik zu widmen. Die Operationen während dieses Manövers werden darauf gerichtet sein, unsere Fähigkeiten im Kampf gegen die Clans zu schärfen, und zwar unter den unterschiedlichsten Umständen.« Er breitete die Hände aus. »Es ist uns eine Freude, einen Manövereinsatz gegen die neue Invasorgalaxis der ComGuards mit Ihnen zusammen durchzuführen.«
»Invasorgalaxis?« Victor zog die Stirne kraus. »Ist damit eine Einheit gemeint, die nach dem Muster einer Clanner-Galaxis konfiguriert ist?«
»Genau so ist es, Hoheit.« Der Präzentor Martialum nickte der goldblonden Präzentorin zu. »Präzentorin Koenigs-Cober kann Ihnen die Details erklären. Sie hat den Befehl über die Einheit übernommen.«
Koenigs-Cober lächelte höflich. »Die BattleMechs sind hauptsächlich Berge gut der Schlacht um Tukayyid. Über die Hälfte der Piloten sind Veteranen dieses Kampfes, und der Einheit stehen über zweihundert Mechs und entsprechendes Hilfspersonal zur Verfügung.«
»Das hört sich beeindruckend an, Präzentorin.« Kai setzte ein breites Grinsen auf und sah hinüber zu Victor. »Deine Geheimdienstler haben nichts von dieser Einheit gewußt?«
Der Prinz des Vereinigten Commonwealth verzog das Gesicht. »ComStar wird im Commonwealth nicht als feindliche Macht angesehen, deshalb entfalten wir keine größeren Aktivitäten in diese Richtung.«
»Aber daß meine Frau schwanger ist, das wußten sie.«
»Touche.« Victor zuckte die Achseln. »Vielleicht hätte die Invasorgalaxis auch schwanger werden müssen, damit ich etwas von ihr mitbekomme.«
»Beruhige dich, Victor, die Interne Sicherheitsagentur meines Vaters wußte auch nichts davon.« Hohiros Mundwinkel verzogen sich zu einem trockenen Lächeln. »Wenn Subhash Indrahar das erfährt, bekommt er einen Schlag.«
Dein Wort in Gottes Gehörgang. Subhash Indrahar war schon lange vor Victors Geburt Direktor der ISA. Er repräsentierte die Kräfte der Beharrung und Reaktion im Draconis-Kombinat – jene Kräfte, die sich gegen die gesellschaftlichen und militärischen Reformen wehrten, die es den Draconiern erst ermöglicht hatten, der Clan-Invasion standzuhalten. Sollte Indrahar sich durchsetzen, würde das Kombinat zurück in die Zeiten eines Ignoranten Feudalismus und rigider Militärstrukturen abrutschen und beim nächsten Ansturm der Clans zerbrechen. Je früher Indrahar das Zeitliche segnet, desto besser für die Innere Sphäre.
Der Präzentor Martialum nickte leicht, als hätte er Victors Gedankengänge erraten und stimme ihnen zu. »Die Frage, die ich Ihnen heute stellen möchte, ist folgende: Würden Sie lieber die Verteidigung gegen einen Clan-Angriff üben, oder, wie wir es wollen, den Kampf in ihr eigenes Territorium tragen?«
Victor kniff die Augen zusammen. »Ich habe den Eindruck, daß hinter dieser Frage etwas steckt, auf das wir eingehen sollten.« »Und was wäre das, Hoheit?«
»Argumentieren Sie für eine Veränderung unserer Haltung den Clans gegenüber, einen Umschwung von defensiven Taktiken zu einer aggressiveren Haltung Inbegriffen?« Victor nahm einen tiefen Atemzug. »Und wenn ja, haben Sie ein bestimmtes Ziel im Auge?«
»Vielleicht«, wehrte Präzentorin Koenigs-Cober höflich ab, »ist es für die letztere Frage noch etwas zu früh.«
»Das will ich, verdammt noch mal, nicht hoffen.« Victor blickte nach unten und sah auf der schwankenden Oberfläche des dunklen Brandys sein Spiegelbild zurückstarren. »Wir alle wissen, daß die Jadefalken derzeit tief ins Innere der Lyranischen Allianz vorstoßen. Meine Schwester mag ihr Reich zwar für unabhängig erklärt haben, aber ich gebe weder meinen Anspruch noch meine Verantwortung für die Systeme oder die Bürger der Allianz auf. Den letzten Berichten zufolge sind die Falken auf Coventry gelandet, aber mehr weiß ich zur Zeit nicht.«
Focht nickte. »Sie haben Coventry erreicht und den organisierten Widerstand auf den beiden größeren Kontinenten zerschlagen. Graf Joseph Mannervek hat sich zum planetarischen Herrscher aufgeschwungen und klagt Herzog Bradford des Verrats an, auch wenn es eher den Eindruck macht, daß Mannervek mit den Jadefalken zu einer Vereinbarung gekommen ist, denn ihn haben sie in Ruhe gelassen.«
Victor fühlte eine eisige Kälte in der Magengrube, vor der die Wärme des Cognacs weichen mußte. »Wissen wir irgend etwas über das Schicksal des Herzog Bradford oder seiner Familie?«
»Nein, aber wir haben auch keine Meldung von ihrem Tod, was
Weitere Kostenlose Bücher