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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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durcheinandergewirbelt? Du bist ein capellanischer Deserteur. Die Maske arbeitet an deinem Fall. Es wird nicht lange dauern, bis sie an dir hängen wie Elementare an einem Vollstrecker.«
Er legte den Kopf schräg. »Du scheinst ein zu großer Freigeist zu sein, als daß dir die Vorstellung gefiele, zur Geheimpolizei zu rennen.«
Sie öffnete den Mund, holte tief Atem in der kühlen Frühlingsluft. Sie war genießbar, solange sie ihren Geruchs- und Geschmackssinn unterdrückte, indem sie sich die Nase zuhielt.
Er hatte recht. Die Tatsache, daß sie Seite an Seite mit der Internen Sicherheitsagentur ebenso gekämpft hatte wie gegen sie, war etwas, das ihr nicht behagte. Und obgleich die ISA die Caballeros letztlich auf als Seite der Engel stehend betrachtete, würde niemand, der noch alle Tassen im Schrank hatte, es wollen, daß der Atem des Drachen sie ansah, wenn sie es irgendwie vermeiden konnte. Was Cassie anging, so war die ISA gewitzter und hinterhältiger als die Maskirovka, und obgleich sie nicht ganz den Ruf grundloser Brutalität hatte wie die Liao-Dienste, wurde dieses Spiel nicht auf heimischem Platz, sondern sozusagen im Spind ausgetragen.
Sie zuckte die Achseln und ließ die Trommel mit einer raschen Drehung seitwärts zuschnappen, auch wenn sie wußte, daß diese Praxis der Waffe schadete. »Meine cuates würden jetzt sagen: Es ist deine Beerdigung.«
Er erschauerte. »Du gehst ja wirklich ganz toll mit Worten um.«
»Takt ist nicht meine starke Seite.«
»He - du blutest!«
»Wie hast du das nur bemerkt?«
Er zog ein Taschentuch hervor, kam zu ihr, tupfte ihr das Gesicht ab. »Mm«, sagte er und tupfte mit raschen Bewegungen an ihr herum, ohne allzusehr in der Wunde weh zu tun. »Dein Kinn blutet ganz schön, aber so sind Schnitte im Gesicht. Sieht aus wie ein glatter Schnitt; dein Freund hat sein Messer gut und scharf gehalten. Wenn wir einen Weg finden, die Blutung zu stillen, ehe du verblutest, sollte die Wunde abheilen, ohne daß eine größere Narbe zurückbleibt. Was gut ist, denn ich würde es hassen, eine Narbe in diesem hübschen Gesicht zu sehen.«
»Du klingst, als wüßtest du, wovon du redest.« Sie zog etwas aus der Tasche.
»Ich sagte dir doch, ich mache all meine Stunts selbst. Dazu gehören Dinge wie Schwertkämpfe mit echten Schwertern. Ich habe mein Teil an Kratzern und Schrammen abbekommen. Was ist das?«
»Druckverband«, sagte sie und öffnete die Packung. »Getränkt mit Gerinnungsstoff und antiseptischen Mitteln. Auch mir ist das alles nicht eben neu.«
»Laß mich das machen.«
Sie zögerte, dann ließ sie sich von ihm die Bandage aus den Fingern nehmen und auf ihr Kinn pressen.
»Wie geht es dir?« fragte sie und betrachtete ihn genau, während er an ihr arbeitete.
»Toll. Einfach toll. Warum?« Seine Augen waren unnatürlich hell, und er sprach schneller als normal, aber er sah nicht allzu abgedreht aus.
»Nun, zunächst weißt du jetzt, wie sich ein ernsthafter Kampf anfühlt«, sagte sie, »und du hast zwei Männer sterben sehen.«
Er lachte ein wenig zu forsch. »Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als sei ich ein völliges Pflänzchen. Ich habe schon die eine oder andere Auseinandersetzung hinter mir.«
»Straßenkämpfe wie dieser hier?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts so Ernstes. Es ist tatsächlich ... irgendwie aufregend.«
»Vielleicht solltest du dich nicht zu sehr daran gewöhnen. Wenn man auf der Straße Ball spielt, hat das ja auch nichts mit der Bundesliga zu tun. Das hier ist echt, und man spielt nicht um Punkte. Frag die beiden, die über die ganze Straße verteilt sind - von deinem Gesicht ganz zu schweigen.«
Seine Augen weiteten sich, und er wandte sich schnell ab. »Laß dir dafür nicht zu viel Zeit«, riet sie, während er sich in die Gosse erbrach. »Die Freundlichen Berater werden bei ihren Reisbällchen mit Sushi bleiben, bis sie todsicher sind, daß die Schießerei vorbei ist, aber früher oder später werden sie herumschnüffeln kommen.«
»Wer bist du?« verlangte er zu wissen, richtete sich auf und wischte sich mit seinem blutigen Taschentuch den Mund ab. »Die Wirklichkeitsfee?«
Sie lächelte süß, als Sirenen in der Ferne ihr Klagegeheul anstimmten.
    Am nächsten Tag war der Himmel Luthiens strahlend blau, als ein Geier auf der Tairakana-Ebene in der Nähe von Imperial City an den Füßen und dem unteren Torsoteil eines zerstörten, qualmenden Großen Drachen vorbeischritt. Die springende Raubkatze, Insignie des

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