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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Die verbleibenden beiden hinter ihnen packten Johnny an den Armen. Mondgesicht rappelte sich auf, schüttelte den Kopf. Vor Zorn brüllend wie ein Bär, rammte er Johnny zwei Hiebe in die Magengrube.
Johnny trat ihm zwischen die Beine. Als er die Hände zwischen die Schenkel preßte, stellte der Schauspieler seine Füße auf seinen Bauch, dann rannte er vorn an dem faßförmigen Mann hoch und endete mit einem Salto rückwärts, der Johnny hinter den Männern aufkommen ließ, die noch immer seine Arme hielten. Er rammte ihre Gesichter gegeneinander und stieß sie dem Fetten entgegen.
Tiki-Gesicht täuschte zwei Hiebe gegen Cassies Nase an. Sie zuckte zurück. Er trat nach vorn, nach ihrem Bauch. Sie packte seinen Fuß und begann ihn nach außen zu drehen. Er sprang, rollte in Drehrichtung und riß den anderen Fuß zu einem Scherentritt nach ihrer Schläfe herum. Aber seine Verlagerung des Körpergewichts hatte ihr den entscheidenden Hinweis gegeben sie lehnte sich zurück und wich dem Tritt aus. Der Schwung drehte ihn mit dem Gesicht nach unten. Sie zog eine Hand an seinem Schenkel hoch und rammte sein Gesicht auf den geborstenen Asphalt.
Mondgesicht brüllte und schleuderte seine beiden Untergebenen wieder Johnny entgegen. Es war reines Glück, daß sie Johnnys Arme wieder zu fassen bekamen. Mondgesichts Schinkenfaust tauchte in seine wattierte Sportjacke und kam mit einer großen, glänzend schwarzen automatischen Pistole wieder hervor.
Doch fielen derartige Bewegungen Cassie auf, wenn sie sich irgendwo in ihrem Blickfeld ereigneten, das dank ihrem von Natur aus großen Sichtkreis und der Ausbildung ihres Gurus mehr als zweihundert Grad umfaßte. Sie hatte ihre Faustfeuerwaffe gezogen und mit beiden Händen in gleichschenkliger Dreieckshaltung angelegt, noch ehe seine größere Waffe aus dem Schulterhalfter war.
»Johnny runter!« schrie sie. Man mußte dem Schauspieler lassen, daß er ohne zu zögern völlig erschlaffte und seine Häscher mit umriß.
Cassie schoß zweimal. Ihr Blickfeld fokussierte sich auf einen Punkt von der Größe eines Stecknadelkopfes; sie sah eine Handbreit voneinander entfernt zwei Löcher im weiten Feld der Sportjacke auftauchen. Die Automatik spie Feuer. Sie hörte kein Schußgeräusch, nahm aber sehr genau das Pfeifen der Kugel wahr, die mit Überschallgeschwindigkeit an ihrem Ohr vorbeischoß. Sie jagte ihre letzten drei Kugeln direkt ins fette Mondgesicht des Straßenräubers, wobei ihre eigenen Schüsse dröhnten wie Donner und das typische pamm-pamm-pamm der Einschläge im Nachhall von den Gebäuden unterging, die die enge Straße flankierten.
Dann trat jene besondere Stille ein, die sich nach einem plötzlichen Schußwechsel herabsenkt, eine Stille, die ist, als würde nie wieder ein Geräusch ertönen - was auf den fettleibigen Burschen in der Sportjacke mit ziemlicher Sicherheit auch zutraf. Vom Boden aus trat Tiki-Gesicht Cassie den Revolver aus der Hand. Ganz toll, dachte sie, er ist leer. Er sprang mit einem tanto in der Hand auf. Sie zog Bluttrinker, begann ihn und ihre lebende Hand - wie Guru Johann sie die Hand zu nennen gelehrt hatte, die keine Waffe hielt -, geschmeidig vor sich zu bewegen.
Ihr Gesichtsfeld weitete sich wieder. Sie merkte, wie Johnny Tchang auf die beiden einschlug, mit denen er Fangen gespielt hatte, und auf den Mann, dessen Nase er konkav geschlagen hatte - der Schläger, den Cassie mit Treffern im Genick und in den Nieren gefällt hatte, machte keine Anzeichen, sich von der Straße zu lösen. Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf ihren eigenen Gegner, der kobraschnell Messerstöße gegen ihr Gesicht führte. Sie spürte, daß er noch nicht einmal so sehr versuchte, zu fintieren als vielmehr sie mit dem Messer zu hypnotisieren, sie auf seine im Mondlicht glitzernde Bedrohung zu fixieren, damit er mit dem Fuß oder der freien Hand einen Angriff führen konnte.
Er ist gut, erkannte sie, und dann erstaunte er sie mit den kantonesischen Worten: »Ich kenne dich. Du bist diese Söldnerhure. Ich werde dich lehren, dich einzumischen.«
Der Schock, als ihr die Sprache ihrer Kindheit ins Gesicht geschleudert wurde, ließ Cassie eine Mikrosekunde lang erstarren. Der Tanto leckte nach ihrer Kehle. Sie verlagerte ihr Gewicht rückwärts und zog den Kopf ein. Die Klinge schnitt über ihr Kinn.
Bluttrinker traf. Tiki-Gesicht schrie, als die Spitze der gewellten Klinge die Außenseite seines Unterarms aufschlitzte und genau zwischen Elle und Speiche eindrang.
Aber

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