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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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THERAPIESITZUNG NR. 19
    [Teiltranskription wie folgt:]
    DR. RUSH 1 : Vor zwei Wochen haben Sie erwähnt, dass Sie erpresst werden.
    ISABEL : Echt?
    DR. RUSH : Ja.
    ISABEL : Hatte ich ganz vergessen.
    DR. RUSH : Möchten Sie darüber reden?
    ISABEL : Nö.
    DR. RUSH : Ich würde aber gern darüber reden.
    ISABEL : Ist halb so wild.
    DR. RUSH : Kennen Sie Ihren Erpresser?
    ISABEL : Ich bin gerade dabei, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen.
    DR. RUSH : Wie nimmt Ihr Erpresser Kontakt auf?
    ISABEL : Anonyme Briefchen.
    DR. RUSH : Und was steht drin?
    ISABEL : Ich habe wirklich keine Lust, darüber zu sprechen.
    DR. RUSH : Wenn es nach Ihnen ginge, würden Sie hier eine Stunde eisern schweigen und Ihren Mittagssnack
     verspeisen.
    ISABEL : Ein Mal habe ich Sie gefragt, ob ich meinen Snack essen darf. Ein einziges Mal.
    DR. RUSH : Fassen Sie den Inhalt dieser Briefchen für mich zusammen, dann machen wir weiter.
    ISABEL : »Ich kenne dein Geheimnis. Wenn du es behalten willst, musst du meine Forderungen erfüllen.«
    DR. RUSH : Und was ist Ihr Geheimnis?
    ISABEL : Ich dachte, wir machen jetzt weiter.
    DR. RUSH : Ja, wir machen mit Ihrem Geheimnis weiter.
    ISABEL [seufzend]: Mein Erpresser weiß, wo ich wohne. Das ist wohl das Geheimnis, auf das er oder sie sich
     bezieht.
    DR. RUSH : Wo wohnen Sie denn?
    ISABEL : Ich will Sie nicht belügen, Dr. Rush.
    DR. RUSH : Da bin ich geschmeichelt.
    ISABEL : Ich will Ihnen aber auch nicht die Wahrheit sagen.
    DR. RUSH : Ist das Ihr Ernst, Isabel?
    ISABEL : Höre ich da einen Vorwurf heraus, Doktor?
    DR. RUSH : Jetzt bin ich erst mal nur verwirrt. Der Vorwurf kommt sicher noch.
    ISABEL : Sie sind witziger als Dr. Ira 2 .
    DR. RUSH : Meine Couch ist witziger als Dr. Ira.
    ISABEL : Sehen Sie?
    DR. RUSH : Sie wollen mir wirklich nicht sagen, wo Sie wohnen?
    ISABEL : Vielleicht tröstet Sie ja die Tatsache, dass das Gros der Menschheit nicht weiß, wo ich wohne.
    DR. RUSH : Um mich geht es hier nicht.
    ISABEL : Schön, dass ich mich um eine Person weniger sorgen muss.
    DR. RUSH : Schlafen Sie eigentlich genug?
    ISABEL : Nein. Zum Ausgleich trinke ich aber viel Kaffee und fahre mit dem Bus.
    DR. RUSH : Warum schlafen Sie so schlecht?
    ISABEL : Mir spukt eine Menge im Kopf herum.
    DR. RUSH [ungeduldig]: Was denn zum Beispiel?
    [Lange Pause.] 3
    ISABEL : Bei meinem Bruder ist irgendwas im Busch.
    DR. RUSH : Um Ihren Bruder geht es hier nicht.
    ISABEL : Ist doch meine Therapie. Warum kann ich mir die Themen nicht selbst aussuchen?
    DR. RUSH : Sagen Sie mir eins: Wurden Sie beauftragt, Ihren Bruder zu beschatten?
    ISABEL : Er gehört zur Familie. Im Familienkreis ermittelt man auch ohne Auftrag.
    DR. RUSH : Ich würde gern auf die Erpressung zurückkommen.
    ISABEL : Warum?
    DR. RUSH : Weil das ein klar definierter Stressfaktor in Ihrem Leben ist.
    ISABEL : So stressig ist das gar nicht. Ich würde jetzt wirklich gern das Thema wechseln.
    DR. RUSH : Wenn Sie mir ein Thema vorschlagen, das so spannend ist wie Erpressung, habe ich nichts
     dagegen.
    [Lange Pause, in der ich vorgebe, nach einem passenden Thema zu suchen.]
    DR. RUSH : Ihren Pausentrick habe ich längst durchschaut. 4
    ISABEL : Na gut. Ich werde von einem Politikberater geschmiert.
    DR. RUSH : Im Ernst?
    ISABEL : Ja.
    DR. RUSH : Warum?
    ISABEL : Weil er glaubt, dass ich etwas weiß. Aber ich weiß gar nichts ... bis jetzt jedenfalls.
    DR. RUSH : Was glaubt er, was Sie wissen?
    ISABEL : Wenn ich das wüsste, wüsste ich das ja.
    DR. RUSH [seufzend]: Hat diese Schmiergeldgeschichte mit der Erpressung zu tun?
    ISABEL : Auf keinen Fall.
    DR. RUSH : Warum sind Sie sich da so sicher?
    ISABEL : Das Schmiergeld ist eine ernste Angelegenheit. Die Erpressung ist eine Kinderei.
    DR. RUSH : Das müssen Sie mir genauer erklären.
    ISABEL : Der Erpresser verlangt von mir, dass ich Autos wasche und in den Zoo gehe.
    DR. RUSH : In den Zoo?
    ISABEL : Eigentlich sollte es das SFMOMA 5 sein, aber ich dachte, ich könnte genauso gut in den Zoo gehen. Mein Fehler. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
    [Sehr, sehr lange Pause.]
    DR. RUSH [seufzend]: Ein Erpresser mit merkwürdigen Forderungen, Schmiergelder, Geheimadressen. Und das alles auf einmal, Isabel? Das hört sich nicht sehr –
    ISABEL : Es hört sich schlimmer an, als es ist.
    DR. RUSH : Betrachten wir das mal aus einem anderen Blickwinkel. Ihre lebhafte Phantasie hat Sie früher schon des öfteren in die Bredouille gebracht. Darum befinden Sie sich jetzt in Therapie. Sie können

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