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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Zwischen den Planungs- und Strategiesitzungen war er kreuz und quer durch Imperial City und verschiedene andere Städte geschleppt worden. Er hatte Fabriken und Schlachtfelder besichtigt, Friedhöfe besucht und in Tempeln gebetet. Jede dieser Erfahrungen schien darauf ausgerichtet, ihm eine neue Einsicht in das Wesen des Kombinats und seiner Menschen zu ermöglichen und diesen gleichzeitig Gelegenheit zu bieten, ihn kennenzulernen.
    Vor dem Auftauchen der Clans wären die Führungen, die er jetzt absolvierte, undenkbar gewesen. In den Luthien-Rüstungswerken hatte er nicht nur Zugang zur Mechfabrik erhalten, er hatte sogar eine Chance bekommen, auf dem Testgelände einen Großdracon zu steuern. Der Großdracon war seit Jahrzehnten der Schrecken der VerCom-Truppen, und als er in seinem Cockpit saß, konnte Victor sehen, warum. Die Langstreckenraketen und die Extremreichweiten-Partikelprojektorkanone verliehen dem Mech eine erstklassige Artilleriekapazität, während seine drei mittelschweren Laser und die schwere Panzerung ihm gleichzeitig gestatteten, auch in einem Nahkampf die Stellung zu halten und seinen Gegnern erheblichen Schaden beizubringen.
    Victor war auch von Shin Yodama und Hohiro Kurita über die Schlachtfelder rund um Imperial City geführt worden. Sie hatten ihm gezeigt, wo die Clans über die Tairakana-Ebene angerückt waren, und wo sie zwischen den Hängen des Kadoguchi-Tals gestorben waren. In den Stimmen seiner Begleiter las Victor viel von der Spannung, die an jenem Tag sieben Jahre zuvor geherrscht hatte. Die Draconier und die VerCom-Söldner hatten einem gemeinsamen Angriff der Nebelparder und Novakatzen das Genick gebrochen. Ein paar Novakatzen hatten es tatsächlich bis nach Imperial City geschafft, dort aber nur leichte Verwüstungen anrichten können, bevor ein Luftangriff durch Wolfs Dragoner sie zur Strecke gebracht hatte. Einer der Novakatzen-Mechs stand immer noch reglos auf dem Feld. Seine zerbombte Gestalt kündete von einer der seltenen Gelegenheiten, bei denen es der Freien Inneren Sphäre gelungen war, den Clans eine schwere Niederlage zuzufügen.
    Der seltsamste Ausflug war sicherlich der an das Grab Takashi Kuritas gewesen. Der Grabstein erschien ihm zwar konsistent mit draconischen Vorstellungen von Einfachheit und Zurückhaltung, aber in seinen Augen paßte er einfach nicht zu dem Mann, den er ehren sollte. In den grauen Granitblock war eine einen Meter lang geschnitzte Korallplatte eingelassen, die Takashi in traditionellem Samuraikostüm zeigte. Um seine Füße lag ein Drache geschlungen, und einer der Monde Luthiens hing wie ein Heiligenschein über seinem Kopf. Victor erinnerte das Bild sehr an eine Ikone.
    Als er auf die bescheidene Grabplatte hinabsah, fühlte Victor sich von zwiespältigen Gefühlen hin und hergerissen. Für die Davions war Takashi Kurita immer der Teufel in Person gewesen. Hanse Davion hatte Takashi die Schuld am Tod seines älteren Bruders Ian gegeben. Takashi hatte die Gefahr verkörpert, die das Kombinat für das Vereinigte Commonwealth darstellte. Er hatte sich unnachgiebig und unvernünftig gezeigt, während sein Sohn Theodore bereit gewesen war, für den Sieg über die Clans Veränderungen zuzulassen.
    Aber so sehr sich Victor auch klar war, wie zuwider ihm die Bitte hätte sein müssen, Takashis Grab zu besuchen, fühlte er doch auch eine Schuld dem Mann gegenüber, der hier bestattet lag. Theodore Kurita war gegen jede Art der Freundschaft zwischen Victor und Omi gewesen. Als Omi Victor gebeten hatte, mit den Untoten ihren Bruder von Tentiente zu befreien, hatte sie als Preis für die Erlaubnis zu diesem Unternehmen ihrem Vater versprechen müssen, jede Verbindung zu Victor abzubrechen. Sie war darauf eingegangen, um ihren Bruder zu retten.
    Victor hatte damit gerechnet, nie wieder etwas von ihr zu sehen oder zu hören, doch dann hatte Takashi Kurita interveniert. Ebenso wie Omi durch Tradition verpflichtet war, zur Erhaltung der Harmonie das Verbot einer Kontaktaufnahme zu beachten, so war Theodore verpflichtet, seinem Vater zu gehorchen, als Takashi dieses Verbot aufgehoben hatte. Obwohl Victor wußte, daß er Takashi hätte hassen müssen: Der lebenslange Feind der Davions hatte kurz vor seinem Ende einen Davion gelobt, indem er seine Enkelin für ihre Opferbereitschaft belohnt hatte.
    Er sprach ein kurzes Dankgebet über Takashis Grab, bevor er den Friedhof verließ und sich in den Palast stiller Zuflucht bringen ließ. Der Palast war ein

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