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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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alle anderen einsehen, warum wir froh sein können, ihn los zu sein. Ich muß Victor Gelegenheit geben, sich als Störenfried und Unruhestifter zu zeigen. Das sollte genügen. »Da ComStar kein Stimmrecht im Hohen Rat besitzt, Präzentor Martialum, wären Sie vielleicht bereit, die Wahl unseres Ersten Lords zu leiten.«
»Sehr gerne. Gibt es Vorschläge?« Katrina nickte. »Ich nominiere Sun-Tzu Liao.« »Was?« Victor sperrte vor Überraschung den Mund so weit auf, daß man fast hätte erwarten können, seine Kinnlade würde ihm auf den Boden fallen. »Du nominierst Sun-Tzu?«
»So ist es, Bruderherz.« Katrina warf ihm einen eiskalten Blick zu, der genau darauf berechnet war, Victor zur Weißglut zu treiben. »Er ist fähig und intelligent und Fürst eines eigenen Reiches wie wir alle. Da seine Nation relativ klein ist, wird sie keine so aktive Rolle in dieser Offensive spielen wie deine, meine oder das Kombinat. Daher würde es seine Beteiligung an unseren Anstrengungen unterstreichen, wenn er in der Führung des Sternenbunds eine Rolle spielte. Seine Verlobung mit Isis und die dadurch vorhandenen Beziehungen zur Liga Freier Welten verdienen ebenfalls Beachtung.«
Thomas Marik nickte langsam. »Ich unterstütze den Vorschlag. In der Zeit, die ich Sun-Tzu kenne, habe ich die Überzeugung gewonnen, daß er über die Qualifikationen und Fähigkeiten verfügt, den Anforderungen des Amtes zu genügen.«
Insbesondere, da diese Anforderungen weitestgehend zeremonieller Natur sind. Katrina ließ sich keine Regung anmerken. Der minimale tatsächliche Einfluß des Amtes läßt sich durch dessen Prestige vervielfachen, so daß es zu einer effektiven Position wird, von der aus sich der Lauf der Ereignisse in der Inneren Sphäre steuern läßt, aber nur in den Händen des richtigen Amtsinhabers.
Sie sah sich im Kreis der Delegierten um und wußte, daß Sun-Tzus Wahl zum Scheitern verurteilt war. Sie erforderte eine Zweidrittelmehrheit von fünf der sieben Stimmen. Victor, Theodore und Candace würden niemals für Sun-Tzu stimmen, was dessen Ablehnung garantierte. Sie, Thomas und Sun-Tzu würden nie für Victor stimmen, daher konnte er ebenfalls nicht gewinnen. Von uns allen gibt es nur eine Kandidatin, die eine Chance hat, gewählt zu werden. Mich.
Sie blickte hinüber zu Victor. Dessen Hände waren zu Fäusten verkrampft, und ihre Knöchel glänzten weiß vor Zorn.
Sun-Tzu lächelte. »Ich muß zugeben, daß ich mich für einen exzellenten Anwärter auf dieses Amt halte, und ich werde mein Bestes geben, weise und gerecht zu herrschen.«
Candace kniff die Augen zusammen. »Deine Mutter hat dasselbe Versprechen gegeben. Sie hat es nicht eingehalten.«
»Ich bin nicht meine Mutter.«
»Schade. Sie ist tot.«
»Halt.« Victor war aufgestanden und streckte die Arme aus. »Das ist sinnlos.«
Katrina lächelte und wartete auf einen Wutausbruch. Wenn er erst einmal in Fahrt ist, hat er ein echtes Talent, jemanden niederzumachen. Das wird bestimmt großartig.
Victor öffnete langsam die Fäuste. »Soweit es mich betrifft: Wenn Sun-Tzu gut genug für meine Schwester ist, ist er gut genug für mich. Er bekommt meine Stimme.«
Katrina fühlte, wie das Blut aus ihrem Gesicht strömte. Was? Wie ist das möglich?
Victor fuhr fort. »Sun-Tzu Liao, ich traue Ihnen nicht weiter, als ich einen Mech werfen kann, aber ich habe wirklich keine Wahl. Entweder Sie nehmen die Verantwortung dieses Amtes an und erfüllen Ihre Pflicht zum Wohl der Inneren Sphäre, oder Sie werden es so herunterwirtschaften, daß die Clans uns niederwalzen. Ich bin im Haß auf Sie aufgewachsen, und es hat mir nichts genützt. Ich nehme ebensowenig an, daß es Ihnen etwas genützt hat, gehaßt zu werden. Vielleicht verhält es sich mit dieser neuen Aufgabe anders. Ich weiß nur, daß diejenigen von uns, die in Kürze aufbrechen werden, ihr Blut für die Freie Innere Sphäre zu vergießen, darauf zählen, daß Sie uns die Waffen und die Ausrüstung liefern, die wir benötigen, um unsere Arbeit zu tun. Wenn Sie versagen, werden wir die ersten Opfer sein, aber bei weitem nicht die letzten.«
Entsetzen schnürte Katrina die Kehle zu und erreichte seinen Höhepunkt, als Victor sich setzte und ihr zuzwinkerte. Er hat mir zugezwinkert! Er hat die Frechheit, mir zuzuzwinkern. Ihre Hände verkrampften sich, und sie fühlte, wie die Fingernägel sich in die Handteller gruben. Er kann diesen Zug nicht vorausgesehen haben. Jetzt muß ich Sun-Tzu unterstützen, und das bedeutet, er

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