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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Major. Soweit ich gehört habe, spielen Sie mit dem Gedanken, mir einen Job anzubieten.«
Bei Winstons Erscheinen setzte Ryan sich vorsichtig auf. Er hatte seine Farbe weitgehend wieder, konnte sich aber noch immer nur langsam bewegen.
»Ich habe daran gedacht, aber dann bin ich zur Vernunft gekommen.« Ryan lächelte, doch der Ausdruck verblaßte schnell. »Um Gottes Willen, General, was haben Sie sich dabei gedacht? Bei allem gebotenen Respekt, Sie haben sämtliche Regeln gebrochen. Sie haben den Forderungen eines Terroristen nachgegeben. Sie haben Ihr Leben in Gefahr gebracht, indem Sie zu ihm in einen geschlossenen Raum gegangen sind. Sie haben das Leben aller gefährdet, indem Sie ihn angegriffen haben. Was, wenn er einen Zünder gehabt hätte, den Sie nicht sehen konnten? Was, wenn er ihn mit einem Pulsmesser oder etwas Ähnlichem verbunden gehabt hätte? Sie brauchten nur dazusitzen, ihn isoliert zu halten und auf die Ankunft der Profis zu warten, und was haben Sie statt dessen getan? Sie sind losmarschiert und haben den Unsterblichen Krieger gespielt. Wenn einer von meinen Leuten jemals einen derartig hirnrissigen, reißerischen Auftritt hinlegen sollte, könnte er froh sein, nicht erschossen zu werden.«
Winston, die insgeheim stolz darauf gewesen war, wie sie die Lage gemeistert hatte, brachte Ryans beißende Zurechtweisung sichtlich in Rage.
»Ich hatte nicht den Eindruck, daß Zeit blieb, auf Ihre ›Profis‹ zu warten«, schoß sie zurück, um etwas von ihrer Würde zurückzugewinnen. »Penrose drohte, das Schiff zu sprengen. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, daß er Ernst machte. Außerdem hat sich das ja wohl alles als leeres Gerede herausgestellt, nicht wahr?«
»Ja, hat es«, gab Ryan zu. »Diesmal.«
»Nun, wir wollen hoffen, daß es ein nächstes Mal nicht geben wird.«
»Hai, General.«
Mehrere Sekunden herrschte Schweigen zwischen ihnen.
»Also. Donati sagt, Ihr Zustand bessert sich.«
»Doktor Donati ist ein Quacksalber«, raunzte Ryan. »Er sagt, ich hätte drei gebrochene Rippen und eine leichte Gehirnerschütterung. Er behauptet, damit müßte ich hier noch drei, vier Tage liegenbleiben. Ich habe versucht, ihm klarzumachen, daß ich schon öfter gebrochene Rippen hatte, aber mit dem Mann ist nicht zu reden. Ich kann nicht einfach hier rumliegen und die Arbeit euch Amateuren überlassen.« Den letzten Satz sagte er mit trockenem Humor.
»Ach? Amateure, ja? Vielleicht sollte ich Doktor Donati anweisen, Sie noch ein paar Tage länger hierzubehalten. Vielleicht laß ich ihn noch ein Klistier drauflegen, auf meine Rechnung.« Winston stemmte die Fäuste in die Hüften und versuchte verzweifelt, ein Lächeln zu unterdrücken. »Wie geht es Ihnen wirklich?«
»Nicht zu schlecht.« Ryan wurde etwas ernster. »Es fühlt sich an, als hätte mir jemand einen Hammer in die Seite geschlagen, und ich wage nicht zu lachen. Ansonsten ganz gut.«
»In Ordnung, Major. Sie bleiben da liegen und hören auf den Arzt. Ich will keine Widerworte hören, verstanden? Hier unten hat er das Sagen, selbst über mich.«
»Hai, wakarimasu«, antwortete Ryan und stimmte Winstons Einschätzung der Rangordnung innerhalb der Krankenstation zu. »Aber Doktor Donati gibt mir keinerlei Informationen. Und er hat auch meinen Männern verboten, mir etwas zu sagen. Wie läuft die Untersuchung?«
»Beresick hat die Nachforschungen übernommen. Ihre Leute setzen die Arbeit fort. Leider haben sie bis jetzt noch nichts gefunden. Er hat Ihre Spezialisten auf der Suche nach Sabotagespuren durch die Munitionslager gescheucht. Dabei haben Sie glücklicherweise nichts gefunden. Sieht aus, als hätte Penrose wirklich nur geblufft.«
»Was ist mit Penrose?«
»Nichts. Bis jetzt ist der Kerl ein unbeschriebenes Blatt.«
»Suchen Sie weiter.«
»Darauf können Sie sich verlassen.«
Als Winston sich umdrehte, um zu gehen, öffnete sich zischend die Luke hinter ihr.
»General, ich fürchte, ich muß mich bei Ihnen entschuldigen«, stellte Donati ohne Vorrede fest, als er ins Zimmer trat.
»Wie das?« Winston bemerkte Alain Beresick, der unmittelbar hinter dem Arzt die Krankenstation betrat. Offenbar hatte Donati neue Informationen zu den Nachforschungen, wahrscheinlich den Autopsiebericht über Lucas Penrose. Sie hob die Hand, um seine Erklärungen aufzuhalten und sah sich mißtrauisch im ganzen Raum um, bevor sie Donati einen bedeutsamen Blick zuwarf.
»Keine Sorge, General«, reagierte Beresick auf ihre mißtrauische Musterung der Kabine.

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