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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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mich auf die Pistole warf. Im nächsten Augenblick lag er auf mir. Tot. Ich stieß ihn von mir runter. Dabei habe ich den Shuriken gesehen. Dann sind Sie alle angerannt gekommen und haben mich in die Bahre gestopft.«
»Haben Sie gesehen, was mit Penrose geschehen ist?” »Ja. Er lag auf der Seite, Gesicht zu mir. Zwei ComGuard-Raumgardisten kamen angerannt, drehten ihn auf den Bauch und fesselten ihn. Sie klopften ihn kurz nach weiteren Waffen ab, oder einem Zünder oder irgendwas, nehme ich an. Dann ließen sie ihn von zwei Krankenpflegern wegschaffen. Wissen Sie was, Doc?« Winston fixierte Donati. In ihrer Stimme lag eine Art aus Erschöpfung geborener Übelkeit. »Ich werde seine Augen, nachdem ich ihn erschossen hatte, wohl nie vergessen. Leuchtend blau, aber völlig kalt, starr und tot. Wenn man in einem BattleMech kämpft, kann man so viele Gegner ausschalten wie man will, ohne daß jemand ›stirbt‹. Verstehen Sie, was ich meine? Man zerstört nur diese großen, gewaltigen Maschinen, und es ist, als säße niemand darin. Ich weiß, daß ich schon Menschen getötet habe, aber das war auf dem Schlachtfeld. Ich habe ihre Mechs explodieren oder ihre Jäger abstürzen sehen. Ich habe sogar schon Infanteristen fallen sehen. Aber das ist wahrscheinlich das erste Mal gewesen, daß ich wirklich jemanden von meiner Hand sterben gesehen habe.« Winston zitterte vor Entsetzen. »Es war fast, als könnte ich sehen, wie das Leben ihn verließ. Ich konnte es beinahe in seinen Augen sehen. Es war wie ein Licht, das erlosch, einfach langsam schwächer wurde, bis es ganz verschwunden war.« Es schauderte sie.
»General... Ariana.« Donatis Stimme war sanft und mitfühlend, und er sprach erkennbar als Arzt zu seiner Patientin, nicht als Untergebener zu seiner Vorgesetzten. »Ich weiß nicht, was Sie in Penroses Augen gesehen haben. Das ist etwas, was wir Ärzte nicht gerne zugeben. Wir verstehen nicht genau, was mit einem Menschen geschieht, wenn er stirbt. Ein Kaplan würde Ihnen vermutlich erklären, daß Sie seine Seele den Körper verlassen sahen. Ich weiß es nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, mit Hinblick auf die Lage der Wunde und den wahrscheinlichen Weg, den die Kugel genommen hat, daß Penrose wohl schon tot war, als er auf das Deck aufschlug.«
»Und das soll mir helfen?«
Donati seufzte und schüttelte leicht den Kopf.
»General?« Beresick kehrte an das Bett zurück. »Ich habe gerade mit den Raumgardisten gesprochen, die sich um Penroses Leiche gekümmert haben. Keiner von ihnen erinnert sich an irgend etwas wie einen Shuriken. Einer, ein Private Fitchell, will etwas Blut auf dem Hemdrücken des Mannes gesehen haben, knapp unterhalb des Kragens. Er sagt, er habe angenommen, es wäre dorthin gelangt, als Sie ihn von Ihren Beinen gewälzt haben.«
»Haben Sie sich bei meinen Pflegern erkundigt?« fragte Donati.
»Hn-hnh. Keiner der Männer, die Penrose in die Leichenkammer brachten, erinnert sich an etwas, das wie ein Shuriken aussah, und keiner hat irgendwelches Blut an seinem Rücken erwähnt.«
»Wissen Sie, was das bedeutet, meine Herren?« In Winstons Stimme lag frische Besorgnis. »Diese Verschwörung könnte weiter reichen, als wir befürchtet haben.«

10
    Schlachtkreuzer SBS Unsichtbare Wahrheit, Einsatzgruppe Schlange
Tiefraum, 150 Lichtjahre vor Diana
24. Januar 3060
    Ariana Winston gab es nur ungern zu, aber Doktor Donati hatte recht gehabt. Die acht Stunden Schlaf, zu denen der Bordarzt der Unsichtbare Wahrheit sie gezwungen hatte, hatten Wunder gewirkt. Die Schnitt-, Schürf- und Prellwunden schmerzten zwar noch immer genug, um sie ständig an deren Anwesenheit zu erinnern, aber die Schmerzen hatten zumindest so weit nachgelassen, daß sie weiterarbeiten konnte, ohne bei jeder Bewegung das Gesicht zu verziehen. Nur die Lippenverletzung behinderte sie noch. Sie sprach mit einer Art Lispeln und mußte darauf achten, den Mund nicht weiter zu öffnen als unbedingt nötig, weil die Fäden ansonsten spannten und Schmerzpfeile über ihr ganzes Gesicht jagten. Winston fand es nötig, sich von Edwin Amis und Charles Antonescu ganz fernzuhalten. Die gewohnten Scherze und Sticheleien zwischen den beiden dienstältesten Regimentsführern der Leichten Eridani-Reiterei brachten sie regelmäßig zum Grinsen, aber jetzt konnte das in einem schmerzhaften Aufschrei enden.
    Sobald sie Doktor Donatis Erlaubnis bekommen hatte, die Krankenstation zu verlassen, stattete Winston Major Ryan einen Besuch ab.
    »Hallo,

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