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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Konföderationsmaschine ein, zerschmetterte den Lauf eines mittelschweren Impulslasers und schleuderte Panzertrümmer über die Farne und Lianen, die den Regenwaldboden bedeckten. Fall um! Geh zu Boden!
    Auf der Liste aller Planeten, von denen Cassandra erwartet hätte, daß sie ihre Aufmerksamkeit erfordern könnten, stand Ambergrist weit unten. Hier gab es keine großen Produktionsanlagen, die verteidigt werden mußten. Es stand kein prominentes Mechregiment der Konföderation auf seinem Boden. Der Planet wurde bereits von Treyhangs Bewegung Freies Capella und einem Bataillon der Söldnereinheit Illician Lancers verteidigt, das dem Pakt ›leihweise‹ vom Vereinigten Commonwealth überlassen worden war. Es machte viel mehr Sinn für sie, nach St. Loris zurückzukehren und den Kosaken zu helfen oder einen Vorstoß gegen Indicass zu unternehmen. Oder warum kämpfe ich nicht besser noch mit Mutter und Kai auf St. Ives um das Überleben unserer Zentralwelt? Was mache ich eigentlich hier?
    Einfache Fragen mit einer gemeinsamen einfachen Antwort. Mutter hat meine Lanciers von Tantara hierher beordert. In ihrer - zweifelhaften - Weisheit sah Candace einen Wert darin, die Konföderationstruppen auf Ambergrist zu binden, statt Einheiten zur Verteidigung von St. Ives abzuziehen.
    Der Donner war unter Cassandras heftigem Angriff einige Schritte zurückgewichen. Der siebzig Tonnen schwere Mech schwankte ein paar Sekunden auf einem Bein, fast, als wolle er sie verhöhnen, dann gewann der feindliche Mechpilot die Gewalt über ihn zurück und brachte den wankenden Kampfkoloß wieder in seine stabile, breitbeinige Ausgangshaltung. Die ausladende Form der Unterschenkelpanzerung, die nahtlos in die breiten, keilförmigen Füße überging, erweckte den Eindruck, die Maschine wäre aus der sie umgebenden Vegetation gewachsen und zöge ihre Kraft unmittelbar aus dem Boden. Fast beleidigend langsam zog sich der Metallriese in den Regenwald zurück.
    Der Einsatz der Laser zog zusätzliche Energie aus dem Fusionsreaktor des Cestus, und die Temperatur in Cassandras Cockpit stieg um mehrere Grad. Schweiß perlte über ihre Stirn und die bloßen Arme, aber der Kühlmittelstrom durch die Leitung ihrer Weste hielt die Behinderung minimal, während die Doppelten Wärmetauscher der Maschine ihre Arbeit taten und die überschüssige Abwärme innerhalb von Sekunden ableiteten. Sie trieb den Mech vor und stieß mit seinen Schultern bei der Verfolgung des flüchtenden Donner ins Innere des Dschungels kleinere Bäume beiseite.
    Was vor Stunden als Feldschlacht auf Bataillonsebene begonnen hatte, war schnell zu gelegentlichen Einzelschlagabtäuschen zwischen Gegnern verkommen, die kurz in der dichten Vegetation auftauchten und wieder verschwanden - und oft genug in der Deckung des Waldes wechselten. Aber Cassandra dachte nicht daran, den Donner entkommen zu lassen, war wie besessen von dem Ziel, ihn zur Strecke zu bringen, als trüge dessen Pilot persönlich die Schuld daran, daß sie auf Ambergrist festhing und dort nicht kämpfen durfte, wo sie dringender gebraucht wurde.
    Aus den dunklen Schatten zwischen einer Gruppe von Mammutbäumen spie der Donner einen nichtendenwollenden Strom von entreicherten Urangranaten, der sich in die linke Seite des Cestus grub. Panzersplitter und ganze Brocken von Durallex Spezial flogen in alle Richtungen davon, prallten zum Teil vom Ferritglasdach ihres Cockpits ab, zerfetzten das Laub der umstehenden Bäume oder bohrten sich wie Pfeile in deren Stamm. Leuchtspurmunition zuckte durch die Dunkelheit des Waldes, gelblichrote Funken, deren Farbe sich mit den smaragdgrünen Lichtbolzen der Impulslaser des Konföderations-Mechs biß.
    Zur Wahrung ihres Gleichgewichts waren die sechsundfünfzig Tonnen in grob humanoide Form gepreßten Metalls weitestgehend von dem riesigen Kreiselstabilisator im Innern des Torsos und dem Neuralfeedback abhängig, das ihn über den Neurohelm der Pilotin mit deren angeborenem Gleichgewichtssinn koppelte. Cassandra kämpfte mit den Kontrollknüppeln, um den Schaden an ihrer Maschine auszugleichen. Dann erkannte sie die Hoffnungslosigkeit ihrer Bemühungen, überließ den Kampfkoloß fluchend dem Zug der Schwerkraft und bemühte sich statt dessen, die Auswirkungen des Sturzes zu minimieren.
    Der Cestus kippte hart nach links. Eine der internen Stützstreben brach und riß die Abschirmung des Extraleichten Reaktors auf. Die Cockpittemperatur schoß nach oben. Cassandra rollte den Mech auf die

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