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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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dein Handeln sie mir deutlich gemacht hat.«
Aris atmete zögernd auf. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren. »Eure Unterstützung, Shiaozhang Non, könnte mir sehr helfen, diese Veränderungen zu korrigieren.«
»Ja, weil der Wille des Shiao-zhang der Wille des Hauses ist. Aber wir wissen beide, wie brüchig diese Verbindung sein kann. Und deshalb muß ich dir diese Bitte abschlagen.«
Ty Wu Non schüttelte den Kopf, als Aris ihn verwirrt anstarrte. »Denke nach, Aris Sung. Du weißt so gut wie ich, wie weit wir uns von unserem ursprünglichen Weg entfernt haben. Trotz seiner Verwirrung hat Li Wynn unter den jüngeren Infanteristen viele Anhänger, und er ist nicht der einzige, der sich vom reinen Licht entfernt hat. Ganze MechKriegerkompanien haben sich ihrer Feindseligkeit in einem Maße geöffnet, daß ich mir nicht sicher bin, ob es möglich ist, sie zu retten. Wäre ich gezwungen, diese Frage jetzt zur Entscheidung zu bringen, würde ich riskieren, das Haus zu spalten, wie es auf Kaifeng fast geschehen wäre. Wir müssen noch warten. In der Zwischenzeit kann ich nur hoffen, daß dein Handeln Haus Hiritsu von seinem derzeitigen Kurs abbringen kann.«
Aris fühlte die Erschöpfung all seiner bisherigen Bemühungen auf die Verzweiflung über den langen Weg treffen, der noch vor ihm lag, und den er allein würde gehen müssen. Er schüttelte den Kopf. »Aber wenn ich nicht einmal Li Wynn beeinflussen kann, wie kann ich dann hoffen, andere zu bekehren?«
»Das hast du bereits. Ich sehe den Unterschied, selbst wenn du es nicht kannst.« Ty Wu Nons dunkle Augen suchten Aris' Blick. »Aber Li Wynn ist ein Sonderfall. Du vergißt, daß er nicht wirklich Teil Haus Hiritsus ist. Und er wird es nie sein.« Der Shiao-zhang wehrte Aris' Widerspruch mit einer Handbewegung ab. »Er war eine Verstärkung für uns, Aris, das kann ich nicht mehr bestreiten. Aber als ich mich bereit erklärte, ihn zu adoptieren, wußte ich, daß die Vorteile aus diesem Handeln kurzlebig sein würden. Er hätte Jahre der Vorbereitung benötigt, doch die haben wir ihm nicht geben können, und jetzt erfüllt ihn der fanatische Eifer des Spätbekehrten. Alt genug, um einen Teil unserer Grundsätze anzunehmen, aber bereits zu gefestigt in seinen Ansichten, um wirklich alles zu verstehen und sich Veränderungen zu öffnen, wie du es getan hast. Und wie es das Haus jetzt tun muß.«
»Warum halten wir ihn dann?« fragte Aris. Warum halten wir überhaupt all diejenigen, die das Fundament unseres Hauses gefährden?
Ty Wu Non erhob sich in einer flüssigen Bewegung und beantwortete auf beunruhigende Weise nicht Aris' ausgesprochene Frage, sondern die in seinen Gedanken. »Weil wir sie brauchen, und der Sieg in der Schlacht um St. Ives könnte mich noch zwingen, nicht deine Sicht zu bestätigen, sondern die ihre. Der Kanzler verlangt von mir, bei der Eroberung von St. Ives zu helfen, und diesen Befehl werde ich ausführen, selbst wenn es mich die Seele unseres Hauses kostet.«
Er lächelte, traurig, aber sichtlich entschlossen. »Nichts ist wichtiger als die Konföderation, Aris Sung. Nicht für uns. Es sei denn, der Kanzler will es.«
Aris nickte zögernd. »Gibt es nichts mehr zu tun?« fragte er leise.
Shiao-'zhang Ty Wu Non, Meister des Hauses Hiritsu, legte die Hand auf Aris Sungs Schulter und nickte. »Halte die Augen offen. Halte die Ohren offen. Und bete, daß wir bereit sind, Haus Hiritsu zurück ins Licht zu führen, wenn die Zeit kommt.«

28
Ye-Huar-Regenwald, Distrikt Vedray, Ambergrist Herzogtum St. Loris, St. Ives-Pakt
     
6. August 3062
    Die Schlacht tobte schon seit drei Stunden in isolierten Taschen des Ye-Huar-Dschungels auf Ambergrist. Unter dem dichten Blätterdach, das die Mechs beider Seiten in grünem Licht badete, senkte Majorin Cassandra Allard-Liao das Fadenkreuz ihres Cestus über einen Donner und spießte die Insignien der 3. Konföderations-Reservekavallerie, die eine auf einer geöffneten Hand erstrahlende Sonne zeigten, auf. Sie prangten auf der rechten Rumpfseite ihres Gegners. Die Laser leuchteten, und eine der mittelschweren Waffen erwischte den Donner in der rechten Torsohälfte, während der Rest der gebündelten Lichtenergie sich über Arm und Bein derselben Seite verteilte.
    Fall um, befahl sie dem Kampfkoloß in Gedanken. Mit einem silbrigen Blitzen schlug die Nickeleisenkugel des Gaussgeschützes nur den Bruchteil einer Sekunde nach der Lichtwerfershow mit voller Wucht zentral in den Rumpf der

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