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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Zwei Lanzen gebündelter Lichtenergie brannten sich in den gepanzerten Rumpf der gegnerischen Maschine.
Dana Messner strich mit dem Daumen über den Feuerknopf der Blitz-KSR-Lafetten, aber dann erinnerte er sich an seine eigene Warnung, dass sich ein Teil seiner Leute in nächster Nähe des Zieles befanden. Die Richtsprengladungen in den Gefechtsköpfen der Kurzstreckenraketen hätten tiefe Breschen in die Panzerung des Vollstrecker geschlagen, aber dessen Umgebung zugleich mit einem Schrapnellschauer überschüttet, der alle ungeschützten Truppen im Innern des Lagers gefährdet hätte. Noch während das trillernde Signal in seinen Ohren ertönte, das die Zielerfassung durch die Raketen bestätigte, schaltete er weiter und feuerte stattdessen eine weitere Breitseite aus den beiden mittelschweren Lasern ab.
Inzwischen war der Capellaner so weit, das Feuer zu erwidern. Er hob den rechten Mecharm und gab einen langen, donnernden Feuerstoß aus der Autokanone ab, der nahezu eine Tonne Panzerung vom linken Bein des Derwisch scheuerte.
Messner stampfte hart auf die Pedale unter seinen Füßen und löste die Sprungdüsen des Kampfkolosses aus. Die Fünfundfünfzig-Tonnen-Maschine stieg in den Nachthimmel und ruinierte die Zielerfassung des Capellaners. Eine zweite Salve Leuchtspurmunition und eine grellblaue Energielanze aus dem schweren Laser des Vollstrecker zerschnitten nur Luft, wo kurz zuvor noch der Derwisch gestanden hatte.
Messner schaltete die Düsen ab und beugte die Knie seiner Kampfmaschine, um den Aufprall abzufedern. Als die Füße des Derwisch den Boden berührten, bestrich er Torso und Arme seines Gegners erneut mit Laserfeuer.
Diesmal setzte der Vollstrecker seine Sprungdüsen ein, um aus dem Schussfeld seines Gegners zu fliehen, aber damit beging der Capellaner einen entscheidenden Fehler. Er verließ das Lager. Jetzt hielt Messner nichts mehr davon ab, schwere Geschütze aufzufahren. Er schaltete auf den für die Raketen konfigurierten Feuerleitkreis um und zog das Fadenkreuz über die Liao-Maschine. Er wartete drei Sekunden, bis die Zielsuchsysteme der Blitz-Raketen ihr Opfer sicher erfasst hatten, dann presste er den Auslöser.
Als der Vollstrecker landete, schnitten die beiden Energiebahnen aus Messners Mechlasern tiefe Furchen in die bereits angeschlagene Panzerung über Brustpartie und Arm. Dann trugen vier BlitzKurzstreckenraketen mit tödlicher Treffsicherheit ihren hochexplosiven Teil zu dem Feuersturm bei, der die feindliche Kampfmaschine einhüllte. Als der Rauch sich verzog, lag der rechte Arm des Liao Vollstrecker mit glühendem Kühlmantel abgesprengt am Boden. Im Torso des Mechs waren tiefe Risse erkennbar, und eine breite, unregelmäßige Bresche im linken Bein enthüllte dicke, metallisch graue Myomerfaserbündel. Der Kopf des Vollstrecker brach auseinander, als der feindliche MechKrieger sich mit dem Schleudersitz aus seinem verwüsteten Mech rettete. Anscheinend hatte der Capellaner für diese Nacht genug.
Bei seinem Zweikampf mit dem Vollstrecker hatte Kapitän Messner das übrige Gefecht völlig vergessen, etwas, was sich ein Veteranenoffizier eigentlich nicht erlauben durfte. »Lanciers, Situationsbericht«, bellte er ins Funkgerät und hoffte, durch den lauten Ton überspielen zu können, wie wütend er über sich selbst war.
»Lancier Drei klar.« Marj Rhom antwortete als Erste. «Der Verteidiger ist erledigt. Er hat ein Bein verloren, aber möglicherweise können wir ihn reparieren. Scheint, dass die Schlammstampfer zumindest den vierten Mech geschafft haben. Kaputte Knie vermutlich.«
Auch Messner war aufgefallen, dass der Letzte der capellanischen Kampfkolosse, ein gedrungener, hässlicher Jenner, sich nicht an dem Gefecht beteiligt hatte.
»Lancier Zwo ist klar, Boss.« Ein seltsam trockener Unterton in Danny Colonnas Stimme erweckte den Eindruck, dass er Schmerzen hatte. »Tut mir leid, aber von dem Centurion ist nichts übrig, was die Bergung lohnen würde. Seine Munition ist explodiert und hat ihn über die ganze Gegend verstreut. Muss ein älteres Baujahr gewesen sein, ohne CASE.«
Messner verstand, was Colonna meinte. Die unter der Abkürzung CASE geläufigen zellularen Munitionslager hätten die Druckwellen einer Munitionsexplosion aus dem Innern des Mechrumpfes ins Freie abgeleitet.
»Colonna, bist du in Ordnung?«, fragte er.
»Ja, mir geht's gut. Also, sozusagen. Ich scheine ein paar Rippen angeknackst zu haben. Der Centurion ist ziemlich nah rangekommen und hat meinem

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