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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Menschen und Material an Bord zu sehr belastet und die Truppen zu erschöpft am Ziel abgeladen, um noch kämpfen zu können.
    Seit einer halben Stunde saßen Amis und die Männer und Frauen unter seinem Befehl angeschnallt in den Pilotenliegen ihrer BattleMechs und warteten auf den Moment, an dem die Landungsschiffe über den ihnen zugeteilten Abwurfzonen eintrafen. Danach würden sie aus der Sicherheit des riesigen gepanzerten Raumschiffsrumpfs in die harte Realität des BattleMechkampfes geschleudert werden.
    »Verstanden, Lieutenant«, antwortete er. »Wie lange noch bis zur Ankunft?«
»Achtundzwanzig Minuten, General.«
»Zwo-acht Minuten, geht klar«, bestätigte Amis. »Irgendein Anzeichen, dass man uns erwartet?«
»Nein, Sir. Alle Schirme sind leer.«
»Gut.« Amis grinste hinter der Sichtscheibe des Neurohelms. »Wenigstens brauchen wir uns nicht mehr mit diesem ganzen Batchallquatsch abzugeben.«
»Aye, Sir. Was für eine blöde Manier, einen Krieg zu führen. Dem Feind anzukündigen, wer man ist und wo man ... O Schiet...«
»Was ist, Lieutenant?«
»Sieht aus, als hätten wir uns zu früh gefreut, General«, bekam er zur Antwort. »Die Ortung hat gerade acht Luft/Raumjäger erfasst, die voll Stoff auf uns zu kommen.«
»Acht Jäger?«, fragte Amis ungläubig nach. »Ist das alles?«
»Ja, Sir. Aber wir zeichnen auch zwei gehörig große Signale, die sich tief und schnell über die Planetenoberfläche bewegen. Sieht ganz aus, als hätte der Gegner auch zwei Landungsschiffe gestartet.«
»Können wir ihnen ausweichen?«, Amis überraschte sich selbst mit der Frage, ob die Leichte EridaniReiterei einem Kampf aus dem Wege gehen konnte.
»Keine Chance, Sir. Die Jäger haben bereits den Kurs geändert und die Nachbrenner eingeschaltet. Wir werden um einen Kampf wohl nicht herumkommen.«
* * *
    Es war, als hätte eine riesige Hand Lieutenant Erica Keffers Visigoth-A gepackt und durch die schmale, schlitzartige Öffnung des Hangartors geschleudert. Das starke, myomergetriebene Startkatapult beschleunigte ihren schweren Jäger aus dem Rumpf der Rotbein in die blauschwarze Kälte der obersten Luftschichten des Planeten. Keffer drehte sich auf ihrem Sitz und versuchte, durch das Kanzeldach die TSilhouette ihres Flügelmanns zu entdecken. Zu ihrer Beruhigung fand sie die weißlackierte Maschine an ihrer gewohnten Position wenige Kilometer entfernt, schräg hinter der Steuerbordtragfläche. Zusammen stellten sie den Rächerschwarm des 50. Schweren Reitereibataillons. Knapp über den beiden Geschützläufen ihrer mittelschweren Buglaser prangte ein Wirbelwind mit muskulösen Armen und einem mit Fangzähnen bewehrten Maul. Unter der Comicfigur stand in roten Lettern ›Hericane‹. Das Emblem war eine Anspielung auf Keffers Rufzeichen: Hurricane.
    Beide Maschinen waren von unbekannten ClanTechs in einer Fabrik auf der hunderte Lichtjahre entfernten Nebelparderwelt Diana gebaut worden. Wie so viele Clanmaschinen waren die Visigoths nach Operation Schlange in die Hände der Leichten Eridani-Reiterei gefallen. Es hatte Keffer lange Übungsstunden gekostet, sich mit dem ungewohnten Layout in der Kanzel des erbeuteten Jägers vertraut zu machen, während ihr Flügelmann, Techoffizier Daniel Osler, sich die Handhabung der neuen Maschinen mit derselben Leichtigkeit angeeignet hatte, die er in allem unter Beweis stellte, was er anpackte.
    Ein leiser Signalton erklang in Keffers Ohr und teilte ihr mit, dass der Jäger von einem feindlichen Feuerleitradar erfasst worden war. Automatisch riss sie den Steuerknüppel hart nach rechts und trat das rechte Ruderpedal fast bis zum Anschlag durch. Ohne hinsehen zu müssen, wusste sie, dass Osler ihr Flugmanöver spiegelte. Keffers Visigoth rollte auf die rechte Tragflächenspitze und tauchte weg, während Osler nach links in einen Steigflug drehte. Das Manöver sollte das Feuerleitradar verwirren und die Zielerfassung brechen, indem es innerhalb weniger Sekunden zwei identische Zielobjekte zur Deckung brachte und wieder teilte. Diesmal funktionierte es perfekt. Der konstante Warnton verklang und brach ab.
    Keffer blickte auf die primäre Ortungsanzeige und fand das rote Dreieck, das den feindlichen Jäger symbolisierte. Sie war froh, dass der unbekannte Clanner, der ihren Jäger entworfen hatte, sich an das gefechtserprobte Konzept eines kombinierten Schub- und Steuerknüppels gehalten hatte. Die EridaniJagdpilotin drückte einen auf dem Knüppel montierten Knopf und markierte die

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