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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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haben. Ich bin in meiner Kabine.«
    Ohne auf eine Antwort des jungen Manns an der Kommkonsole zu warten, drehte Kar sich um und verließ die Brücke.
    Er ließ sich Zeit, denn er wusste, dass die Entfernung bis zum Planeten ihren Tribut forderte, und tatsächlich hatte er seine Kabine längst erreicht, als der Schiffsinterkom fiepte und der KommTech ihm mitteilte, dass eine abhörsichere Funkverbindung zwischen dem Kong-sang-wei und dem capellanischen Politoffizier auf Indicass hergestellt war.
    »Willkommen, Kong-sang-wei Kar«, eröffnete der Sampolit das Gespräch. »Wie nett von Ihnen, uns auch einmal zu besuchen. Sie hätten schon vor über einer Woche hier eintreffen sollen. Haben Sie das Bedürfnis, Ihre Pflichtvergessenheit zu erklären?«
    »Es handelt sich keineswegs um irgendeine Art von ›Pflichtvergessenheit‹, Sampolit Oroz«, schnappte Kar, der den Namen seines Gesprächspartners auf dem kleinen Identifikationsbalken am unteren rechten Rand des Schirms gelesen hatte. Obwohl er wusste, dass Oroz seine Nachricht schon dreißig Minuten zuvor abgeschickt hatte, ärgerte ihn die Unterstellung. Wie die meisten aktiven Offiziere, war Kar alles andere als erfreut über die ständige Überwachung durch Politoffiziere, aber bei Oroz kam noch etwas hinzu. Die seidenglatte Art des Mannes und sein nach hinten gekämmtes, glänzendglattes Haar erinnerten Kar an eine Giftschlange, die es ihn unwillkürlich zu zertreten drängte.
    »Wir wurden am Milos-Sprungpunkt vom Auftauchen einer Flotte von Transportsprungschiffen aufgehalten, die das Wappen der StemenbundVerteidigungsstreitkräfte trugen. Angesichts der Anzahl und Art der Schiffe und der Landungsschiffe, die sie mitführten, musste ich sie als Invasionsstreitmacht einstufen - und ich hinderte sie daran, ihre Landungsschiffe abzukoppeln. Ich blieb über Milos auf Station, bis sie ihre Triebwerke wiederaufgeladen und das System verlassen hatten. Danach haben wir unsere Reise fortgesetzt.«
    »Warum haben Sie die Transporter nicht einfach zerstört und Ihre Mission pflichtgerecht fortgesetzt?«, fragte Oroz höhnisch, als seine Antwort auf diese Mitteilung eintraf.
    »Weil man nicht einfach das Feuer auf SBVSSprungschiffe eröffnet, wenn man es nicht darauf anlegt, sich den Rest der Inneren Sphäre zum Feind zu machen!«, knurrte Kar antwortend. »Außerdem zerstört man keine unbewaffneten Transporter, schon gar nicht, wenn sie der Leichten Eridani-Reiterei gehören! Haben Sie jemals von Sendai gehört, Sampolit? Muss ich Sie daran erinnern, was die Folge war, als der planetare Gouverneur von Sendai wehrlose Hilfseinheiten und Angehörige der Leichten Reiterei massakrieren ließ? Wollen Sie eine Horde Racheengel auf Milos oder Indicass oder womöglich sogar Sian niedergehen lassen?«
    »Die Leichte Eridani-Reiterei war über Milos?«, murmelte Oroz, als hätte er nur diese drei Worte gehört. »Warum haben sie die Führungsstäbe der Konföderation nicht eher von dieser Invasionsflotte in Kenntnis gesetzt?«
    »Sagt Ihnen der Begriff Sensoren etwas, Sampolit?« Kars Geduld mit dem selbstgefälligen Tonfall und den beleidigenden Fragen des Politoffiziers näherte sich rapide ihrem Ende. »Hätte ich eine Nachricht an die HPG-Station auf Milos geschickt, mit der Anweisung, meinen Bericht an das Capellanische Heer weiterzuleiten, hätte der Feind sie mit Sicherheit aufgefangen. Selbst kodiert oder als Richtstrahlsendung ist keine Art der Kommunikation hundertprozentig sicher. Es besteht immer die Gefahr, dass sie abgefangen wird. Wer konnte die Reaktion der Leichten Reiterei auf eine derartige Nachricht vorhersagen? Die Größe der Invasionsflotte deutete auf nicht mehr als eine Überfallaktion hin. Sie hätten entscheiden können, das Risiko einzugehen, dass ich das Feuer auf ihre Schiffe eröffne, und die Invasion einzuleiten. Möglicherweise hätten sie unter dem Eindruck, dass ich Verstärkung anforderte, den Planeten eingenommen, um ihn gegen die Entsatztruppen zu verteidigen. Es ist weit einfacher, eine Welt zu verteidigen, als sie anzugreifen. Sie hätten sogar eigene Verstärkungen anfordern und Milos zum Schauplatz nicht eines unbedeutenden Scharmützels, sondern einer riesigen Schlacht werden lassen können. Ich war nicht bereit, diese Gefahr einzugehen.« Oroz wirkte von Kars Analyse der Lage nicht sonderlich beeindruckt. »Sie werden natürlich alle Details dieser Invasionsflotte in Ihrem Bericht aufführen«, stellte er mit gelangweilter Stimme

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