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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Desinformation und psychologischer Kriegsführung war er genau für diese Art von Einsatz trainiert.
»Außerdem werden Sie Ihre besonderen Talente dazu benutzen, einen oder mehrere der Invasoren zu unserer Sache zu bekehren, Claus. Es wäre äußerst nützlich, ein Werkzeug in der Uniform des Gegners zu besitzen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.«

19
Touchstone-Raumhafen, Milos
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
     
22. Februar 3062
    In den meisten anderen Militäreinheiten waren höhere Ränge mit zahlreichen Privilegien verbunden, aber in der Leichten Reiterei hielten diese sich arg in Grenzen. So blieb in den meisten Einheiten die Position des Offiziers vom Dienst den hochrangigeren Offizieren erspart. Nicht so in der Leichten EridaniReiterei. Nur der Kommandierende General war von dieser Aufgabe freigestellt, alle anderen Offiziere hatten reihum die OvD-Wache anzutreten, selbst die Regimentskommandeure.
    Colonel Paul Calvin, dem die zweifelhafte Ehre zuteil wurde, an einem der kältesten Morgen seit der Ankunft der Leichten Eridani auf Milos Offizier vom Dienst zu sein, lehnte sich müde an die eiskalten Ziegel des Haupteingangs zur Abflughalle des Raumhafens. Er beobachtete alles andere als erfreut, wie sich vor dem Haupttor des Raumhafens ein Pulk Protestierer sammelte. Trotz ihrer recht geringen Anzahl veranstalteten die Zivilisten einen fürchterlichen Lärm. Die Aufschriften der über den Köpfen der Demonstranten wogenden Schilder rangierten vom Einfallslosen, wie ›Eridani Go Home‹, bis zum Obszönen. Ein paar der Leute brüllten den keine Regung zeigenden MPs, die hinter einem drei Meter hohen, mit Stacheldraht gekrönten Maschendrahtzaun auf Posten standen, Sprechchöre ins Gesicht.
    Nach dem auf die Einnahme des Raumhafens folgenden Heckenschützenangriff waren die Demonstrationen relativ friedlich abgelaufen. Jeden Tag erschien eine Handvoll Demonstranten, bewaffnet mit ihren Schildern und Slogans. Sie marschierten hin und her, wedelten mit den Schildern und beschimpften die Leichte Eridani-Reiterei, aber davon abgesehen geschah nicht viel. Ab und zu flogen ein paar Steine oder leere Flaschen über den Zaun, ohne dass die Wurfgeschosse sonderlichen Eindruck auf die Posten machten. Auch das merklich abkühlende Wetter schien die Protestierer nicht abhalten zu können. Eher im Gegenteil: Je höher die Schneewehen wurden, die sich an der dem Wind ausgesetzten Seite der Raumhafengebäude auftürmten, desto wütender und feindseliger wurde die Menge.
    Das hieß allerdings nicht, die Demonstrationen hätten überhaupt keine Wirkung gehabt. Gewöhnlich durften Mitglieder der Leichten Eridani-Reiterei in ihrer Freizeit das Stützpunktgelände verlassen. Aber die breite Bevölkerung Touchstones schien die Sternenbundtruppen dermaßen zu verachten, dass die wenigsten von der Möglichkeit Gebrauch machten, sich außerhalb des Raumhafens zu bewegen.
    Die Proteste beschränkten sich auch nicht auf die planetare Hauptstadt. Die meisten der umliegenden Städte und Dörfer hatten ihre eigene Form des Protests, den jeder zu spüren bekam, der eine LeichteReiterei-Uniform trug. Wegen der Gefahr von Hekkenschützenangriffen und der erwarteten Ankunft einer capellanischen Entsatzeinheit behielt Lieutenant General Amis seine Leute in der Raumhafenstadt und einzelnen kleinen Außenposten im Umkreis weniger Tage Gewaltmarsch um Touchstone.
    Als Calvin die Demonstranten beobachtete, musste er angewidert den Kopf schütteln. Er hatte schon auf lebensfeindlicheren Welten Dienst getan, aber er konnte sich nicht erinnern, je eine gesehen zu haben, auf der so viele Menschen unfähig schienen, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
    Ein dumpfes Knattern drang an seine Ohren. Der Lärm schien aus Richtung des Tors zu kommen. Es war ein seltsames Geräusch, das ihn an einen antiken Motorradmotor erinnerte. Neugierig geworden, verließ er den Windschutz des Abflugsgebäudeeingangs und trottete durch den Wind, der über den Asphalt fegte, zum Eingang. Als OvD war er verpflichtet, ungewöhnliche Vorkommnisse zu überprüfen.
    Als er ankam, nahm der die Wachtposten kommandierende Corporal gerade von einem jungen Mann in der Uniform eines örtlichen Kurierdienstes ein großes, in braunes Packpapier eingeschlagenes Paket in Empfang.
    »Colonel«, begrüßte er Calvin, als er ihn sah. »Wir haben ein Paket für General Amis und den Befehlsstab der Leichten Reiterei erhalten. Was soll ich damit machen?«
    »Lassen Sie

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