BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Hände zu fallen. Sterncaptain Angela Bekker ist eine fähige Kommandeurin. Es war pures Glück, daß unser ReißerStern sie daran gehindert hat, euch noch schwerere Schäden zuzufügen. Ihr Abzug kann nur als Bestätigung ihrer Strategie gewertet werden.«
»Sterncolonel?«
»Sie weigert sich, uns in einem offenen Gefecht gegenüberzutreten. Diese Angela Bekker versucht, uns zu einem ausgedehnten Feldzug zu zwingen statt eine ehrenhafte Entscheidungsschlacht zu ermöglichen. Sonst wäre sie geblieben und hätte gekämpft. Wir hatten bereits vorher nicht gerade subtile Hinweise darauf, daß sie etwas derartiges geplant hatte, aber du hast die Bestätigung geliefert.«
»Ja, Sterncolonel«, stimmte Biffly zu.
In einer abrupten Bewegung sprang Radick über den Rumpf des halb im Morast steckenden Fire Moth und packte den Sterncommander beim Kragen. Er hob ihn von den Füßen und brachte sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an das seines Untergebenen. »Ich rate dir, mir keine weitere Bestätigung welcher Art auch immer zu liefern, die Geisterbären und deren Strategie betreffend, Biffly Ward. Wenn du dir so etwas noch einmal leistest, wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen. Hast du das verstanden?«
Biffly war nicht wirklich verängstigt, sondern spannte in Erwartung weiterer Handgreiflichkeiten die Muskeln an. »Ich höre und gehorche, Sterncolonel«, antwortete er mit erstickter Stimme.
Mit noch weniger Vorwarnung als zuvor ließ Dirk Radick Biffly los und lächelte. »Gut. Jetzt gehe und kümmere dich um deine Einheit.«
Während Biffly Ward zurück in den Sumpf kletterte, kehrten Dirk Radicks Gedanken zu Angela Bekker zurück. Er schaltete seinen Kommunikator ein und justierte ihn auf eine Breitbandsendung, die eine Palette möglicher Frequenzen abdeckte. Er wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieser störrischen kleinen Geisterbärin eine Nachricht zukommen zu lassen.
»Sterncaptain Angela Bekker von den Geisterbären, hier spricht Sterncolonel Dirk Radick von den Wölfen. Wir sind uns im Gefecht begegnet, und du hast bewiesen, daß du kämpfen kannst. Wie lange hoffst du, mit deiner unerfahrenen Einheit meine Veteranen angreifen und es überleben zu können? Bei unserem letzten Kampf hast du herbe Verletzungen erlitten. Ich werde dir keine Ruhe lassen. Deine beste Überlebenschance besteht darin, dich mir im direkten Kampf zu stellen. Wenn nicht, bist du es, nicht ich, die langsam verbluten wird.«
Er schaltete das Gerät ab und hängte es wieder an den Gürtel. Ich muß diese Geisterbärin besiegen, dachte er. Ich muß, bevor sie mich besiegt.
18
In der Nähe des Ishimaru-ko-Ufers, Toffen Geisterbären-Dominium
15. März 3052
Sterncommander Constant Tseng rutschte auf der Pilotenliege herum, um eine bequemere Position zu finden. Es war erst Tage her, daß er zuletzt in der Kanzel seines Timber Wolf gesessen hatte, aber es schien eine kleine Ewigkeit. Sein Blick streifte langsam über die Umgebung. Er vergewisserte sich, daß alles in Ordnung war. Hinter ihm, fast zwei Kilometer entfernt, erstreckte sich die glitzernde Wasserfläche des Ishimaru-ko. Auf den dunkelblauen Fluten spiegelte sich die untergehende Sonne. Ringsum erstreckten sich dichter Wald, zerklüftete Felsformationen und nahezu undurchquerbares Terrain, außer an dem Uferabschnitt, auf den er gerade hinausblickte. Dieses Uferstück war das einzige freie, offene Stück Land, über das der See erreichbar war.
Er drehte den Torso des Timber Wolf zu der Straße, die sich in der Wildnis des Waldgebiets verlor. Diese Straße stellte die einzige Möglichkeit dar, dieses Gebiet zu durchqueren, war das einzige Gelände, in dem sich ein Mech halbwegs frei bewegen konnte. Es war nicht unmöglich, sich einen Weg durch den dichten Wald aus jahrhundertealten Baumriesen zu bahnen, aber selbst mit den Kräften eines BattleMechs kostete es beträchtliche Anstrengung. Zwischen der Straße und dem Seeufer lag eine flache, offene Wiese. Er hatte dieses Gelände während ihrer Manöver in Augenschein genommen und jede Einzelheit dieser Umgebung studiert. Jetzt hieß es warten, und das war immer das Schwerste.
Sterncaptain Bekker hatte ihn darüber informiert, welche Schäden Stone und sein Stern hatten einstekken müssen. Es war kein überwältigender Rückschlag aber die Verluste trafen sie härter als die Wölfe, was ganz und gar nicht der Planung entsprach. Angela und er waren zu dem gleichen Schluß gekommen, daß das Auftauchen des zweiten
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