BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Ohren schnurrte erneut das Signal der Zielerfassung.
Wieder schüttelte ihn der Rückstoß durch, als die Raketen aus den wuchtigen Lafettenaufbauten auf beiden Mechschultern jagten. Er wartete nicht auf den Einschlag, sondern drehte den Kampfkoloß um und spurtete in einem Zickzackkurs auf das Seeufer zu. Dann wirbelte er den Timber Wolf wieder zu dem Gargoyle herum, der ihn mit einer erneuten Breitseite aus Raketen und Autokanonen attackierte.
Ein paar der Raketen schlugen mit brachialer Gewalt im rechten Bein und linken Arm des Mechs ein, aber die meisten gingen vorbei. Die AK-Granaten hingegen kosteten den Timber Wolf mit jeder Salve mehr Panzerung. Jetzt, nachdem er etwas mehr Distanz zwischen sich und seinen Gegner gebracht hatte, sah Tseng die rußgeschwärzten Krater, die seine letzte Raketenwelle an Torso und Hüfte des Gargoyle hinterlassen hatte. Jetzt rückte der komplette Stern Wolf-Mechs gegen ihn vor. Sollte sein momentanes Ziel ausfallen, war jeder einzelne von ihnen bereit, dessen Platz einzunehmen.
Er feuerte die schweren Laser ab und trieb die Innentemperatur der Pilotenkanzel damit so hoch, daß er salzigen Schweiß schmeckte, als er sich die Lippen leckte. Ein Laserschuß zuckte weit vorbei und hätte fast ein Wolf -Linebacker getroffen, das besonders dicht an seinem anvisierten Ziel stand. Der andere Strahl schnitt in den bereits rußgeschwärzten linken Mecharm des Gargoyle, und diesmal schälte er nicht nur Ferrofibritpanzerung ab, sondern durchtrennte einige der Myomerbündel, die dem Mech als Muskeln dienten. Die Faserstränge rissen und hingen aus der Bresche in der Panzerung herab, aber die überschwere Wolf-Maschine setzte die Verfolgung ihres Geisterbären-Ziels unbeirrt fort.
Tseng sah auf die Nahortung. Er hatte das Ufer des Sees fast erreicht. Hinter ihm lag der Ishimaru-ko, vor ihm rückten die Wölfe näher. Es war Zeit, den ganzen Stern anzugreifen. Er überprüfte die Kommleitung und vergewisserte sich, daß sie auf die richtige Frequenz eingestellt war.
»KampfStern, Phase Eins, grün«, sagte er. An den Außenrändern des Sichtschirms, auf dem
eine 360°-Rundumsicht auf 160° komprimiert war, beobachtete er aus den Augenwinkeln, was die Blutsäufer-Piloten gerade voraus sahen. Zwei weitere BattleMechs tauchten aus ihrem Versteck unter der Wasseroberfläche aus. Mit noch im kalten Seewasser stehenden Beinen eröffneten sie das Feuer auf die anrückende Feindformation. Die Wölfe wirkten von dem überraschenden Manöver entgeistert, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil.
Tseng zögerte nicht, ihre Konsternation auszunutzen, und schickte eine weitere mörderische Raketenaive auf den Weg, die Beine und Torso des Gargoyle in einem Orkan von Flammen zu verzehren schien. Die riesige Maschine wankte unter den Einschläggen. Eine Wolf -Summoner wurde vom Geschützfeuer der Summoner Natulsons durchgeschüttelt, und die Luft schien unter dem Krachen der Raketen und den bläulich weißen Energieentladungen einer PPKSalve beinahe zu brennen. Ein anderer Mech auf der äußeren linken Flanke, ein Warhawk, sackte unter dem Raketenbombardement von Sorrentenos Mad Dog zusammen.
Der Pilot des Gargoyle versuchte, gegen die Wucht der Raketeneinschläge anzukämpfen, schaffte es aber nicht. Wie ein Betrunkener schwankte der Mech erst nach rechts, dann nach links, dann stürzte er, als Tseng mit einer weiteren Salve der mittelschweren Impulslaser in die Beine nachsetzte, und rings um den am Boden liegenden Mech stürzten abgesprengte Panzerplatten ins Gras.
Tseng kniff die Augen zusammen und nahm Kurs auf die Wölfe. »KampfStern, Phase Zwo, grün«, bellte er in das Mikro des Neurohelms. Jetzt, während die Wölfe mitten im Gefecht standen.
Neben ihm loderte die Luft, als der Wolf - Warhawk seine vier Partikelprojektorkanonen an dem Timber Wolf vorbei auf den hinter ihm stehenden Sorrenteno abfeuerte. Hinter den BlutsäuferMechs sah er den Wald lebendig werden, als die restlichen Mitglieder seiner Einheit ihre Mechs hochfuhren und aus dem Versteck traten. Gregoris riesiger Grizzly kündigte sein Eintreffen mit einem vernichtenden Bombardement aus dem Gaussgeschütz, einem Impulslaser und einer Handvoll Langstreckenraketen an, das er auf die Rückenpartie des Blutsäuf er-Linebacker zielte, deren Panzerung ohnehin gefährlich dünn war. Die meisten Raketen flogen vorbei, aber die anderen Waffen fanden ihr Ziel. Der Wolf-Mech erstarrte und schien unter Schüttelfrost zu leiden, als der
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