BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Lichtstrahl schlug aus dem schweren Impulslaser und traf den Rumpf des Peregrine. Der leichtere Mech wurde mit einer rußgeschwärzten Schmelzspur auf der Brustpartie nach hinten geworfen. Im gleichen Moment strömten mehrere BattleMechs durch die Paßöffnung.
»Was, zum Teufel...«, stieß Laura aus. Sie griff nach den Kontrollen der Lady Fuchs, als eine neue Stimme aus den Lautsprechern drang. Eine Stimme, die sie aus der Sendung kannte, die kurz zuvor aus Niffelheims eingetroffen war.
»Captain Ryan an die Kore-Lanciers. Ihr seid zahlenmäßig und kräftemäßig unterlegen. Übergebt eure Mechs und steigt aus, und euch wird nichts geschehen. Wenn ihr euch widersetzt, werde ich mir diese Mechs über eure Leichen holen. Die Entscheidung liegt bei euch. Euer Kommandeur hat seine klugerweise bereits getroffen.«
»Tut mir leid«, drang Lons Stimme über die Leitung. »Aber ich habe ein besseres Angebot bekommen. Ich habe nicht vor, auf diesem Eisball zu krepieren. Ich schlage vor, ihr kommt zur Vernunft und macht es mir nach. Krenner ist tot, und Kintaro ist erledigt. Gebt auf, und keiner wird verletzt.«
Lauras Blick wanderte zur Sichtprojektion. Clancys Peregrine war beschädigt, aber nicht ernsthaft. Ihre Vixen und die Flannerys waren noch intakt. Ihnen gegenüber standen vier ClanMechs, die alle mindestens ebenso schwer waren wie ihre Maschinen, plus Lons altem Panther. Zusammen hatten die Mechs der Piraten den Lanciers fünfzig Tonnen voraus. Der Fenris und der Panther blockierten den Paß, während der Puma, Volkers Hellhound und Ryans Mad Cat in die Mitte des Talkessels marschierten. Sie standen zwischen den Lanciers und dem einzigen Fluchtweg.
Sie saßen in der Falle.
26
Jotunberge, Kore Peripherie
23. April 3060
»Lon, du Schweinehund ...« stieß Laura aus. Sie konnte es nicht fassen. Sicher, Lon war gelegentlich selbstsüchtig, aber die Lanciers an Einauge Ryan und ihre Piratenbande zu verraten? Das Konglomerat wiedersprüchlicher Empfindungen, das sie für ihn empfand, löste sich in einer Woge von Wut und Empörung auf.
»Tut mir leid, Laurie«, erklärte Lon Volker über die Kommleitung. »Hier draußen kämpft jeder für sich. Ich will weg von dieser Dreckswelt und endlich Action sehen. Ich erkenne eine hoffnungslose Sache, wenn ich sie sehe, und ich habe kein Interesse daran, den Märtyrer zu spielen. Was ich will, ist einen Mech steuern, und Ryan gibt mir die Chance dazu. Dieser Mech gehört mir, und ich habe vor, ihn zu behalten.«
»Eure Bedenkzeit ist um, Lanciers«, unterbrach Ryan ihn. »Ich habe euch ein großzügiges Angebot gemacht. Ergebt euch, und keinem von euch wird etwas geschehen. Wir holen unsere Mechs und Ausrüstung aus dem Clandepot ab und ziehen ab. Wenn ihr euch weigert, töten wir euch und holen uns dann, wofür wir gekommen sind. Es ist eine sehr einfache Entscheidung. Jetzt schaltet die Mechs ab!«
Laura zögerte nur einen Herzschlag. Was Ryan da sagte, stimmte: Ihr Angebot war außergewöhnlich großzügig. Nicht einer der neuernannten MechKrieger hatte die geringste Kampferfahrung. Sie hatten ihre Mechs noch nicht lange genug gesteuert, um den Schmerz des Entrechtet-Seins zu spüren, gerade ein paar Tage. Auf Ryans Forderungen einzugehen, schien der einfachste Weg, diese ganze verfahrene Situation beizulegen, ohne daß jemand zu Schaden kam.
Vorausgesetzt, du glaubst daran, daß ausgerechnet Susie Ryan, die Königin der Raumpiraten, ihr Wort hält, dachte Laura. Sie dachte an alles, was Ryan der Bevölkerung Kores und den Lanciers angetan hatte, seit sie gelandet war. Und sie dachte an Lon und dessen Verrat. Konnte sie diesen beiden einfach gestatten, damit durchzukommen? So viele gute Leute zu ermorden und dann schadlos abzuziehen, mit den Mechs und der Clanausrüstung, wegen der sie gekommen waren, als Belohnung für ihre Verbrechen?
Sie öffnete eine Verbindung zu den beiden anderen Lancier-Mechs. Natürlich würden sie alle hier im Tal hören, aber das war ihr inzwischen egal.
»Clancy, Flannery, ihr könnt tun, was ihr für richtig haltet.« Dann: »Was mich betrifft, Ryan: Hier ist meine Antwort. Wenn Sie meinen Mech haben wollen, dann müssen Sie ihn mir schon abnehmen. Und Volker: Fahr zur Hölle, du Drecksschwein!« Sie richtete den Impulslaser der Lady Fuchs auf Volkers Hellhound und stieß den Feuerknopf durch, bis ihre Daumenkuppe kreideweiß war. Ein Orkan giftgrünen Lichts zuckte in den linken Arm der anderen Kampfmaschine und verflüssigte deren
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