BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
schwere BattleMech rannte über die offene Tundra auf das Gebirge zu. Sturm konnte nur beten, daß er nicht zu spät kam, um ein Gemetzel zu verhindern.
* * *
Die Lancier-Mechs verließen Shangri-La durch die offenen Tore und marschierten in das schneebedeckte Tal inmitten der Jotunberge. Dadurch, daß nur ein Paß in den Talkessel führte, durch den Piraten eindringen konnten, war es hervorragend zu verteidigen.
Das gibt uns zumindest eine Chance, dachte Laura, als sie die Vixen durch den tiefen Schnee und das felsige Gelände steuerte. Sie hatte im Simulator gelernt, mit Kores Geländebedingungen zurechtzukommen, aber es bereitete ihr immer noch Probleme. Sie wollte kein Risiko eingehen, auszurutschen und zu stürzen. Flannery und Clancy schienen ähnliche Probleme zu haben, aber Lons Hellhound bewegte sich zügig durch das Tal. Er würde wahrscheinlich als erster den Paß erreichen.
»Lancier Eins an alle Einheiten«, drang Lons Stimme durch das Knistern der Kommverbindung. »Um den Paß herum Aufstellung nehmen. Ich übernehme die Spitze. Wir müssen sie daran hindern, in das Tal zu kommen.«
Laura schaltete ihr Mikrophon ein. »Lancier Vier an Eins. Wie wäre es, wenn wir oberhalb des Passes einen Hinterhalt legen? Das gäbe uns das Überraschungsmoment.«
»Nein«, lehnte Volker ab. »Es würde zu lange dauern, dort hinaufzukommen, und ihr scheint schon genug Schwierigkeiten mit dem Gelände hier unten zu haben. Wir können darauf verzichten, einen Mech dadurch zu verlieren, daß einer von euch dem Gegner auf den Kopf fällt. Bleibt in den unteren Lagen.«
»Aber wenn wir hier unten bleiben, werden wir über...«
»Das ist ein Befehl, MechKriegerin«, fiel Volker ihr hart ins Wort.
»Jawohl«, bestätigte Laura. Vielleicht hatte Lon ja recht. Die höhergelegenen Bereiche des Massivs waren unter der Schneedecke zunehmend felsig und steil. Es würde schwierig sein, sie zu erklettern, besonders für unerfahrene MechKrieger. Aber sie fand trotzdem, daß sie sich zu sehr auf den Schutz des engen Paßzugangs verließen. Es mochte möglich sein, den Paß von unten gegen die Piraten-Mechs zu verteidigen, aber wenn es Ryans Rebellen gelang, durch den Paß ins Tal zu kommen, standen die Lanciers auf gleicher Ebene einer überlegenen Feindeinheit gegenüber. Es machte Sinn, nach jedem taktischen Vorteil zu greifen, der sich ihnen bot. Aber Lon war der erfahrenere MechKrieger, und er hatte den Befehl.
Lon Volker gab weiter seine Anweisungen, als wäre er nie unterbrochen worden. »Lancier Zwo an die Nordseite des Passes. Drei und Vier bleiben auf der Südseite. Haltet euch vorerst versteckt. Wir wollen den Piraten unsere Position nicht verraten. Ich decke den Paß und ziehe ihr Feuer auf mich, dann können wir sie in die Zange nehmen.
Die drei anderen MechKrieger bestätigten seine Anweisungen und setzten sich in Bewegung. Laura suchte mit ihren Sensoren das gesamte umliegende Gelände nach Spuren des Feindes ab. Wie erwartet, störten starke magnetische und thermale Interferenzen die Ortung, aber sie glaubte trotzdem, Hinweise auf näherkommende Mechs zu erkennen.
»Lancier Vier an Lancier Eins«, gab sie durch. »Ich zeichne vier unidentifizierte Signale, die sich diesem Bereich zu nähern scheinen. Wiederhole, ich habe die Feindmechs möglicherweise in der Ortung.«
»Möglicherweise nützt mir nichts, Vier«, bellte Lon zurück. »Ich orte nichts. Daten überprüfen.«
Laura runzelte die Stirn. Sie war sich sicher, daß sie die Sensorangaben korrekt interpretiert hatte. Sie überprüfte die Meßergebnisse. Es war denkbar, daß die Störungen in der Ortung Geisterbilder erzeugten, aber diese Bilder bewegten sich recht zügig, und die magnetischen und Thermaldaten schienen zu passen.«
»Eins, ich zeichne auf dieser Seite ähnliche Daten«, erklärte Clancy in ihrem Peregrine. »Soll ich nach ...«
»Negativ, Zwo«, unterbrach Volker sie. »Halte dich an den Plan und bleib wo du bist.«
»Eins, ich zeichne sie im Paß!« rief Laura. War mit der Ortung des Hellhound irgend etwas nicht in Ordnung? Irgendeine Interferenzstörung? Wie war es möglich, daß Volker nicht ortete, was alle anderen ...
»Zentrale an Lanciers! Zentrale an Lanciers!« brach abrupt eine Stimme in die Kommleitung. »Wir haben Feldwebel Krenner gefunden! Er ist tot! Jemand hat ihn erschossen und seine Leiche in einen Vorratsschrank gesteckt! Wiederhole ...«
Plötzlich drehte der Hellhound sich um und hob den rechten Arm. Ein smaragdgrüner
Weitere Kostenlose Bücher