BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
Bataillon nicht nach Thorin gebracht und meine beiden anderen Bataillone nicht nach Murphrid, um Zivilisten niederzuknüppeln. Verstehen Sie mich nicht falsch.« Seine Stimme wurde ernst »Ich bin mehr als bereit, die Lyranische Allianz gegen jeden Feind zu verteidigen, auch wenn er aus ihrem Innern kommt. Ich freue mich nicht darauf, und sollte es dazu kommen, werde ich keine Befriedigung daraus ziehen. Aber ich habe einen Eid auf den Archon geleistet. Katrina Steiner repräsentiert Recht und Gesetz der Allianz. Sie ist unsere rechtmäßige Herrscherin, und es ist meine Pflicht, ihr zu dienen. So, da haben Sie Ihre Antwort. War es das, was Sie sich erhofft haben?«
Archer zögerte kurz mit seiner Antwort. »Ich hatte keine Erwartungen, Herr Oberst.«
Blücher streckte den Arm aus und schüttelte ihm die Hand. »Wir beide sind so verschieden nicht. Im Grunde des Herzens sind wir Soldaten. Sie sind jetzt bei der Miliz, aber Sie haben lange Jahre an der Front zugebracht, in einigen der blutigsten Schlachten der letzten hundert Jahre. Wir sind beide im Cockpit unserer Mechs dem Feind gegenübergetreten. Wir haben beide dem Tod ins Auge gesehen und es überlebt. Ich bin überzeugt, Archer, dass wir uns im Laufe der Zeit gut kennen lernen und sogar zu Freunden werden können. Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass es so kommt.«
Archer fasste die Hand seines neuen Kommandeurs fester. »Wir haben tatsächlich viel gemein, Herr Oberst«, war alles, was er darauf antworten konnte, ohne sich untreu zu werden. Sein Blick driftete hinüber zur Festung, auf deren Innenhof die Morgenwache die Fahne der Lyranischen Allianz hisste. Es ging kein Wind und die Fahne hing schlaff am Mast herab.
Der Anblick erschien Archer wie ein bedrückendes Omen. Konnte das ein Zeichen sein?
Stunden später saß er in seinem Büro hinter dem Schreibtisch und machte eine ganz und gar nicht militärische Figur. Er lümmelte sich mit gelockerter Krawatte und offenem Hemdkragen in seinem Sessel und betrachtete das Schlachtfeld aus Papier, das sich vor ihm ausbreitete. Rechnungen, Kaufaufträge, Requisitionen, Berge von Formularen, die seine Aufmerksamkeit beanspruchten.
Es hatte eine Zeit gegeben, als ihm das Leben einfacher erschienen war, aber dies war Vergangenheit. Er war immer noch Offizier, wenn auch nur an den Wochenenden. Er genoss die Verantwortung, seit seiner Rückkehr gemeinsam mit Andrea das Geschäft zu führen, aber ihm fehlten die Aufregung und Gefahr seiner früheren Laufbahn. Als er auf die Stapel von Ausdrucken starrte und im Geiste durchging, welchem er sich zuerst widmen sollte, klopfte es an der Tür. Sie öffnete sich, bevor er reagieren konnte, und seine Schwester trat ein.
»Du siehst mitgenommen aus«, stellte sie fest. »Hat dich der Papierkrieg so geschafft?«
Archer grinste. »Einer meiner Kommandeure hat mal gesagt, das papierlose Büro wird es erst an dem Tag geben, an dem die papierlose Toilette erfunden wird. Aber das ist es nicht.« Er schob einen Teil der Papiere zur Seite und schnitt eine Grimasse. »Der neue lyranische Kommandeur und ich hatten nur eine kleine Unterhaltung, das ist alles.« Er hatte einen langen Tag hinter sich, in dessen Verlauf er die Truppeneinteilungen, Aufstellungen und so weiter für seine Miliz und die neu eingetroffene Arkturusgarde durchgegangen war. Danach hatte er die letzte Stunde damit zugebracht, über das Gespräch mit Oberst Blücher zu grübeln. In dessen Gegenwart hatte er sich nichts anmerken lassen, aber die bloße Tatsache, dass irgendjemand Zweifel an seiner Loyalität haben konnte, erschütterte Archer gewaltig.
»Ärger?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, er wollte nur sichergehen, dass wir auf derselben Seite sind.« »Und welche Seite ist das?«
Archer zuckte die Schultern und stützte sich mit den Unterarmen auf den gerade freigeräumten Teil der Schreibtischplatte. »Da liegt das Problem, Andrea. Im Augenblick sind die Fronten ein wenig unklar.«
Sie setzte sich in einen der Sessel vor seinem dunklen Holzschreibtisch. »Ich hoffe, du hast wegen meiner Ansichten keine Schwierigkeiten bekommen.«
Archer zuckte leicht die Achseln. »Naja, erwähnt hat er sie. Dein Kommentar scheint den Oberst ein wenig erschüttert zu haben. Man stelle sich vor: du, eine Revolutionärin.« Er schmunzelte.
»Das hat er gesagt?«
»Nein, nicht mit diesen Worten, aber er schien der Ansicht zu sein, dass du ein zu großes Risiko eingingest.«
Sie griff über den Schreibtisch nach seiner Hand. »Es
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